Ordnung

Ordnung schaffen ist nicht gleich Aufräumen

25/05/2017

Gefühlsduselei?

Meine Leserin, über deren Problem wir in der vergangenen Woche gesprochen haben, hat sich noch einmal bei mir gemeldet und ich glaube, sie konnte ein bisschen was mitnehmen!

Ihre Zeile haben mich berührt, zeigen sie doch, was für ein schwieriges Thema Ordnung schaffen ist, wenn man mal genauer hinschaut!

… es ist mir immer mehr bewusst geworden, dass es beim Ausmisten nicht nur um das Ausmisten von Gegenständen geht, sondern dass diese Dinge so oft mit Gefühlen beladen sind, dass es fast einer Art „Psychotherapie“ gleichkommt. Nehmen wir z.B. die alten Kinderbücher und andere Erinnerungen aus meiner Kindheit – sie sind doch verbunden mit so schönen Gefühlen wie Geborgenheit, Sicherheit und Vertrauen. Eben diese Gefühle versucht man in die Gegenwart rüber zu retten, bei all der Ungewissheit und Unsicherheit, die das Leben in der heutigen Welt so mit sich bringen. Aber auch in Anbetracht der Tatsache, dass man selber älter wird, die eigenen Eltern auch und die Frage im Raum steht, wie lange es dieses Elternhaus wohl noch geben wird. Dabei sind es letztlich ja wirklich nur Gegenstände, die man weggibt, nicht die Gefühle, die damit verbunden sind (wie du schon so oft so schön und so richtig betont hast!). Doch irgendwie schwingt bei mir immer die Angst mit, Erinnerungen, Gefühle, Gedanken, Träume und Wünsche könnten mit diesen Gegenständen verloren gehen.

Ordnung schaffen ist nicht gleich Aufräumen!

So, genug der Gefühlsduselei! Was ich eigentlich sagen will, ist, dass ich denke, dass „Ordnung schaffen“ immer so oberflächlich betrachtet nach einfachem „Aufräumen“ klingt, sich darunter aber oft doch etwas Tiefsinnigeres verbirgt: nämlich der Umgang und die Auseinandersetzung mit der eigenen Person. Das ist jetzt vielleicht etwas hochtrabend formuliert, aber es fällt mir schwer, meine Gedanken in bessere Worte zu fassen. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine 😉

Bezüglich meiner alten Bücher werde ich wahrscheinlich den Tipp einer deiner Leserinnen beherzigen: Widmung bzw. die guten Wünsche, die in den Büchern formuliert sind, fotografieren und dann das Buch weitergeben. Die Idee, dass andere fremde Widmungen interessant finden könnten, finde ich übrigens genial und hilft mir sehr dabei, die Bücher auszusortieren!

Ordnung schaffen

Ordnung schaffen vs. Aufräumen

Ja, ich verstehe absolut, was sie meint! Ordnung schaffen ist tatsächlich eine andere Schublade, als Aufräumen!

Wenn ich Abends 15 Minuten durch mein Haus gehe, drehe ich meine Aufräumrunde.

Mit einem Stapel Zeitschriften auf dem Sofa zu sitzen, um diese auszusortieren und anschließend in den Papiermüll zu werfen, fällt unter „Ordnung schaffen“.

Wenn ich das Schlafzimmer aufräume und Staubsauge, dann ist das meine regelmäßige Aufgabe.

Sortiere ich meinen Kleiderschrank aber neu, dann schaffe ich Ordnung!

Die Küche kann ich in 5 Minuten aufräumen – Ordnung in den Schubladen schaffe ich nur mit etwas mehr Einsatz.

Ordnung schaffen benötigt immer mehr Energie, als „ein bisschen Aufräumen“.

Doch je weniger der Ballast wird, den wir mit uns herumschleppen, desto weniger wird die Schwere auf unserer Brust!

Entdeckungsreise

 

Aufräumen kann eine Entdeckungsreise sein,

denn oft werden Gegenstände gefunden und entdeckt,

die in Vergessenheit geraten und gerade gut zu gebrauchen sind.

Doch wenn Du auf Sachen stößt, die Dich traurig oder nachdenklich machen,

solltest Du Dir gut überlegen, ob sie es wert sind, dass sie in Deinem Haus bleiben.

Ordentliche Grüße

Denise

p.s. mein Kopf ist leer und sämtliche Energie, um über Ordnung zu schreiben, ist in mein neues Buch geflossen. Deshalb meine Frage an Euch: Habt Ihr Wünsche für die nächsten OrdnungsTage?

Über welches Thema würdet Ihr gerne etwas lesen???

 

 

  • Christiane 25/05/2017 at 7:32

    Guten Morgen liebe Denise,

    ich habe ein Thema welches mich seit Jahren umtreibt 🙂 Fotos! Früher (in den 80er) habe ich noch Fotos in schöne Alben geklebt, Urlaube dokumentiert, Eintrittskarten eingeklebt und alles beschriftet. Meine Zeit wurde immer weniger und aus den Alben wurden Kisten. Heute habe ich vieles auf der Festplatte und einige wenige Events in Fotobüchern abgelegt. Glücklich bin ich ehrlich gesagt mit allem nicht. Traurig bin ich zum Bespiel auch, dass auf vielen sehr alten Fotos meiner Familie Menschen sind, von denen ich gar nicht weiß wer sie sind, aber sie wohl im engen Bezug zu meinen Großeltern bzw. Urgroßeltern standen. Für mich ist es aber auch Zeit- und Familiengeschichte und ich würde gerne Ordnung in das ganze Chaos bringen, damit meine Kinder auch noch etwas davon haben. Liebe Grüße Christiane

  • Silina A. 25/05/2017 at 11:44

    Liebes Fräulein Ordnung,

    genau das Problem kenne ich…für die Ordnung braucht man mehr Zeit und die muss ich mir zwischen den ganzen anfallen Aufräum- und sonstigen Arbeiten aktiv suchen und nehmen. Aber das gerne!
    Manchmal leidet auch das Aufräumen unter dem Ordnung schaffen…mich stört es nicht, meinen Mann schon. Ändern tut er es aber auch nicht, ist ja eh kaum zu Hause.
    Aber wenn man das neben Vollzeit arbeiten noch hinkriegen will, dann ist es eben mit einer etwas chaotischere Übergangsphase verbunden.

    Was mir zur „Psychotherapie“ des Wegwerfens einfiel und vielleicht auch anderen hilft.
    Auf dem Handy habe ich mir dafür eine Tagebuch App installiert. Alles was ich entsorge fotografiere ich und schreibe ein paar Notizen dazu (was, woher, wann erhalten/gekauft, warum weg und wo es hingeht) und es macht mir total Spaß ab und zu dieses Archiv durchzublättern (was man mal mochte oder wie man sich verändert).
    Was einem schwer fällt wegzugeben, wird dadurch leichter.

    Zum Beispiel fotografiere ich liebe Widmungen in Büchern ehe ich die in einen öffentlichen Schrank bringe. Eine Sache der gegenseitigen Wertschätzung.

    Sonnige Grüße
    Silina

  • Susann 25/05/2017 at 13:11

    Hallo Denise,

    ich würde gern etwas über digitale Ordnung lesen. Hast du auch einen ordentlichen PC? Sortierst du auch hier regelmäßig aus? Und wie hältst du es mit Bildern? Wir erstellen jedes Jahr ein Fotobuch mit einem Best-Of, auf dem Rechner liegen ja aber noch ein paar mehr Fotos rum. Und oft so viele, dass sich da keiner hinsetzt und die je wieder anschaut. Machst du das anders?

    Viele Grüße,
    Susann

  • Yvonne 25/05/2017 at 13:44

    Hallo Fräulein Ordnung.
    Danke für diesen schönen Bericht.
    Und auch ich habe das gleiche Problem wie eine Leserin- Fotos! Mein Regal ist nicht voller Bücher, sondern voller Fotoalben und Kisten mit losen Fotos. Ganz zu schweigen von den Bildern auf der Festplatte, die mir so leid tun, dass sie kaum noch ausgedruckt werden. Heut zu Tage fotografiert man einfach viel mehr.
    Und dann habe ich noch ein Problem mit CDs. Die im Regal stehen und vermutlich kaum noch gehört werden.
    Alles Liebe und viele Grüße Yvonne

  • Susanne 25/05/2017 at 14:40

    Liebe Denise,
    ich hätte schon einen Wunsch für den Orndungstag. bzw. eine Frage.
    Wie ordnest du deine Gedanken und neue Ideen? Was hilft dir, wenn so viel in deinem Kopf ist?
    Liebe Grüße,
    Susanne

  • Ilse 25/05/2017 at 15:23

    Danke für den schönen Beitrag ?
    mein Wunsch wäre auch Fotos und pc Ordnung.
    Lese deinen Blog soooo gerne, schön dass es dich gibt liebe Denise ?

    Alles liebe
    Ilse

  • Meike Altwein 25/05/2017 at 22:25

    Liebe Denise,
    Ich lese Deinen Blog nun schon so lange und versuche immer Deine Tips umzusetzen, was auch ganz gut funktioniert. Nur meinen Schreibtisch bekomme ich nicht in den Griff. Er ist etwa 1 Meter breit und viel Platz habe ich drum herum auch nicht aber viel zu viel Zeug was in greifnähe stehen muss. Wie bekomme ich mit wenig Platz, kaum Stauraum und vielen Dingen auf dem Schreibtisch, Ordnung rein? Und was mich auch sehr interessiert: ich habe schon einiges über Familenordenr gelesen, benutzt Du so einen ? Wenn so ein Ordner sinnvoll ist, was sollte alles hinein?
    Liebe Grüße Meike

  • Maria mk 25/05/2017 at 22:34

    Hallo Denise, hast du schon mal über den Schrank unter der Spüle geschrieben? Wo sich so Dinge wie Müllbeutel, Putzmittel oder Spül-Handschuhe tummeln? Gibt es da schöne Ordnungssysteme? Viele Grüße Maria

  • Andrea 26/05/2017 at 16:09

    Hallo Denise
    Neben unserem Keller ? ist mein absolutes Ordnungsproblem meine Kreativecke. Ich habe kein eigenes Zimmer dafür, sondern nur paar Schränke eher Kommoden in unserem Mehrzweckzimmer für Unmengen an Bastelkram. Aber irgendwie krieg ich da seit Jahren kein System rein, das möglichst alles in den Schränken ist und da auch zusammen was zusammen gehört. Die Hälfte davon steht zum Leidwesen meines Mannes chaotisch vor den Schränke. Wegschmeißen oder aussortieren fällt mir gerade bei den Sachen äußerst schwer.
    Lg Andrea

  • Kathrin 27/05/2017 at 11:30

    Liebes Fräulein Ordnung,

    nur ein ganz kleines Thema, aber mich würde interessieren, wie Sie es mit der Ordnung bei alten Geburtstagskarten, Urlaubskarten etc. machen? Entsorgen bringt man da ja nur sehr schwer übers Herz, aber mit der Zeit häuft sich schon einiges an…

    Liebe Grüße

    • Nadine 28/05/2017 at 12:50

      Aber letztlich wird es nur immer mehr -vielleicht die schönsten aufbewahren? Oder pro Person eine besonders schöne Karte? Ich freue mich über jede Post, die kommt, hebe sie einige Zeit auf, nutze sie z.B. als Lesezeichen und dann kommt sie irgendwann weg. Mich zu erfreuen, den Sinn und Zweck hat sie dann auf jeden Fall erfüllt.