Ordnung

Meine Konsumruhe und der böse Neidfaktor

16/03/2017

Mein Konsum in den vergangenen Wochen und einige Gedanken zum Neidfaktor

Ich sag’s direkt mal so, wie es ist: mir sind meine Nachbarn ziemlich egal. Mir ist egal, was für ein Auto sie fahren, welche Jacken sie tragen oder welchen Hund sie haben. Wie ihr Garten aussieht ist mir erst recht egal. Mit meinen Freunden und meiner Familie ist das ein kleines bisschen anders. Ich freue mich, wenn sie ein neues Auto, schöne Schuhe oder einen hübschen Garten haben. Aber Neid kommt da bei mir nicht auf!

Ok ok … ich beneide Melanie vielleicht um ihren wunderbaren Tisch, den sie in Holland gefunden hat. Aber hey: wer sagt denn, dass ich nicht auch irgendwann einmal Platz haben werde für so einen großen Tisch? In meinem nächsten Zuhause … Ich fühle mich nicht von Neid zerfressen, sondern inspiriert. Dabei weiß ich schon jetzt: wenn ich wirklich einmal umziehen und Platz für einen größeren Tisch habe sollte, würde ich sowieso einen ganz anderen Tisch kaufen, weil ich es blöd finden würde, einen nahezu identischen zu besitzen.

Mit Neid ist das also so eine Sache. Sich von anderen inspirieren lassen ist schön. Ihnen aber immer nachzueifern und das Gefühl zu haben „da mithalten zu müssen“ finde ich persönlich sehr anstrengend. Schon vor vielen Jahren habe ich mich bewusst dagegen entschieden!

Leserpost

Manche Menschen haben es etwas schwerer, wenn sie Neid empfinden. Das ist mir wieder mal durch das folgende eMail einer Leserin bewusst geworden:

Liebe Denise,

ich bin Maike, 34 Jahre alt, komme aus Mecklenburg-Vorpommern und lebe mit meinen Partner in einem Bungalowhaus ohne Kinder aber dafür mit Hund!! Deine Geschichten sind der Hammer, so wunderbar normal und inspirierend zugleich! Seit einiger Zeit ereilt mich immer wieder ein Gefühl des Vergleichens mit anderen bzw. Neid! Kein schönes Gefühl aber ich wohne in so einer kleinen Eigenheimsiedlung wo es wirklich so ist das man echt darauf achtet was hat bzw macht der andere!!! Ich wollte nie so werden und schwups bin ich in dem Loch. Eventuell hast du ja ein paar Tipps wie man bei sowas Ordnung schafft? ? Oder wie man es schafft sich nicht noch eine neue Jacke zu kaufen nur weil die Nachbarin auch so eine hat und damit so verdammt gut aussieht! Oder jetzt nicht im Akkord den Garten schön zu machen nur weil bei ihr immer alles so wunderbar im Garten ist! ! Zu guter letzt haben wir auch bald ein neues Auto weil die Nachbarn auch eins haben. ….. Ich hoffe es geht vielleicht auch dir manchmal so das du eventuell einen Ratschlag für mich hast lieben Dank im voraus. ..

Mach Dein eigenes Ding!

Tatsächlich hat mich das eMail sehr beschäftigt und ich bin in mich gegangen. Klar denke auch ich manchmal „oh, das hätte ich auch gerne“. Aber deswegen ziehe ich nicht sofort los, um es mir zu kaufen. Vielleicht wandert es auf meine Wunschliste (und verschwindet dann doch wieder in der nächsten Woche, weil ich merke, dass das gar nicht meins ist).

Tagtäglich sehen wir Dinge in der Stadt, auf der Straße, im Internet, bei Instagram, auf Blogs. Wenn wir jeder Versuchung nachgehen würden, wo kämen wir da hin? Auch wenn die Nachbarin oder Freundin so verdammt gut aussieht in der Jacke. Wer sagt Dir, dass Du auch gut damit aussiehst?

Immer nur nachmachen ist langweilig, seinen eigenen Weg finden viel spannender!

Doch wie schaffe ich es, meinen eigenen Weg zu gehen? Mich nicht davon beindrucken zu lassen, was andere tolles haben oder über mich denken könnten?

8 Gedanken, um mit Neidgefühlen Schluss zu machen

  • Sei mit Deinem Leben zufrieden!
  • Zufriedenheit hängt von Deiner Einstellung ab!
  • Vergleiche Dich nicht mit anderen!
  • Lenke Deinen Blick auf das, wofür Du dankbar bist!
  • Nehme Dich so an, wie Du bist!
  • Fühle Dich nicht minderwertig, nur weil andere sich mehr leisten können!
  • Neid macht unzufrieden!
  • Es wird immer jemanden geben, der etwas hat oder kann, was Du nicht hast oder kannst. Das ist ok! Lerne, es zu akzeptieren!

Entdecke Deinen eigenen Weg!

Was sind Deine wahren Wünsche, Träume, Ziele?

Was willst Du wirklich vom Leben?

Und was musst Du dafür tun, um dorthin zu kommen?

Meine geplante Konsumruhe

Der Januar stand bei mir unter dem Zeichen der Konsumruhe. Eigentlich. Viel Geld ausgegeben habe ich auch nicht (abgesehen von guten Lebensmitteln), aber trotzdem ist hier einiges hin und her geschoben worden.

Punkte, Gutscheine und Guthaben

  1. Ich sammle Payback-Punkte. Automatisch, wenn ich mit meiner Kreditkarte bezahle. An der Tankstelle und im DM Markt bezahle ich fast immer mit Kreditkarte und so kann ich 1 – 2 x im Jahr die gesammelten Punkte einlösen. Das habe ich im Januar gemacht und einen Brotkorb dafür bestellt.
  2. Alle meine aussortierten Bücher habe ich in einen Karton gepackt und zu Momox geschickt. Den Erlös habe ich mir als Medimops-Gutschein auszahlen lassen. Für das Guthaben habe ich mir dann viele (gebrauchte) Bücher bei Medimops bestellt.
  3. Von einer Instagram-Kooperation hatte ich einen Gutschein Code für einen Online-Shop. Den habe ich auf den Kopf gehauen! Ein Bild für das Schlafzimmer, eine Duftkerze und 2 Geschenke für die Freundin zum Geburtstag sind dabei raus gekommen.

So habe ich also konsumiert, ohne dass ich es in meinem Portemonnaie bemerkt habe.

Aber ich habe konsumiert! Irgendwie.

Ob etwas dabei war, was ich aus einem Neidfaktor gekauft habe? Sicher nicht.

Konsumrausch

An einem einsamen, verregneten Nachmittag habe ich mich dann aber doch noch im Internet verirrt. Eigentlich auf der Suche nach einer warmen, reduzierten Winterjacke, bin ich auf ein paar Turnschuhe gestossen. Es war große Liebe und in Anbetracht des reduzierten Preises, habe ich sie eine Stunde später bestellt. Mit einem schlechten Gewissen zwar, weil ich eigentlich eine Nacht darüber schlafen wollte, aber ich konnte einfach nicht anders. Sie haben meinen Namen gerufen! Die Schuhe wurden geliefert, passten und wurden seit dem fast jeden Tag getragen.

Dafür habe ich ein anderes Paar Turnschuhe aussortiert und bei eBay eingestellt. Zusammen mit einigen anderen Sachen, die ich schon lange verkaufen wollte. Der Erlös von dem Verkauf kam auf mein paypal Konto und mit dem Guthaben habe ich ein paar schöne Sachen in verschiedenen Onlineshops gekauft. Alles sehr bedacht und wohl überlegt. Kein Konsumrausch, aber doch hatte ich das Gefühl, dass ich den Februar noch dran hängen müsste.

Oder besser gleich die komplette Fastenzeit!?

Ordentliche Grüße

Denise

 

 

  • Caroline 16/03/2017 at 7:45

    Da man sowieso nicht jemand anders werden kann sollte man sich fragen was einen selbst ausmacht, einzigartig macht. Wahrscheinlich wird man sogar von anderen genau dafür bewundert ohne dass man sich dessen bewusst ist. Dazu das schönste Zitat von Oscar Wilde “ Be yourself, everyone else is already taken.“ Liebe Grüße!

  • Jacky 16/03/2017 at 8:05

    Hallo Denise,
    das ist ja wieder ein Thema… schmunzel, ich hab jetzt echt überlegen müssen… und nee, ich glaube es hat definitiv mit innerer Zufriedenheit zu tun… wer innerlich das Gefühl hat was verpasst zu haben ist eindeutig anfällig für Neid. Und vielleicht ist die „tolle“ Nachbarin einfach nur tierisch im Stress und während die durch den Garten ackert wäre eine gemütliche Tasse Tee und ein paar Seiten von einem schönen Buch die bessere Alternative. Aber ich denke gerade dieses – ach so perfekt vorgespielte Instagram-Leben – macht einfach nur Stress.

    Okay, ich stehe eher auf Minimalismus und überlege ob mich die Neuanschaffung wirklich glücklich macht oder ob ich nur ein Gefühlsloch damit stopfe.
    Darauf trinke ich dann einen entspannten Tee… schmunzel in mich und freu mich, dass diese Eigenschaft an mir vorbei geht.
    Liebe Grüße Jacky

  • Regine L. 16/03/2017 at 8:11

    zu diesem Thema passt dieser Spruch ganz gut:

    Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, von Geld, das wir nicht haben, um Menschen zu beeindrucken, die wir nicht mögen.
    (Unbekannter Autor)

    Und wenn man darüber etwas intensiver nachdenkt und sich vielleicht zum Teil darin wiedererkennt, ist das doch eigentlich ganz schön bescheuert.
    Mir fällt er immer wieder ein und hilft mir in den Momenten, die selten sind, wo auch mich der Neid mal überfällt.

  • ulli 16/03/2017 at 8:16

    Es ist nicht immer einfach zufrieden mit sich und seinem Leben zu sein! !! Ich bin auch grad dabei daran zu arbeiten manchmal sind alte Gewohnheiten wieder im Weg !!
    Danke für den super Beitrag. ….
    Liebe Grüße

  • Ilka 16/03/2017 at 8:38

    Liebe Denise,
    das ist schön geschrieben. Manchmal ist es gar nicht so einfach, sich darauf zu besinnen, was man selber gern möchte und was einem gut tut. Bei uns ist übrigens auch (fast) Konsumruhe, weil ich mir vorgenommen habe, erst den Kleiderschrank durchzusehen, bevor ich losgehe. Das ist noch in vollem Gange, daher liegt dort auch ein Zettel mit Nachkaufwünschen (gerade bei Basics).
    Ach ja, was ich mich wirklich gefragt habe – wer kauft denn gebrauchte Turnschuhe?
    Viele Grüße
    Ilka

    • fräulein | ordnung 16/03/2017 at 15:46

      :-))) tatsächlich werden JEDE MENGE gebrauchter Turnschuhe bei eBay angeboten …

      • Nadine 03/04/2017 at 21:37

        Aber auch gekauft? ;o)

        Sortierst du dann Schuhe aus, weil du die wirklich nicht mehr tragen würdest? Dieses eins rein, eins raus wirkt manchmal auf mich wie so ein komischer Zwang, auf gar keinen Fall ein Teil mehr im Besitz zu haben. Ich trage im Normalfall alles auf, so dass es kein anderer mehr benutzen kann/mag (Ausnahmen bestätigen die Regel).

        • fräulein | ordnung 04/04/2017 at 8:18

          Das meiste trage ich natürlich auch auf! Ich habe viele Teile, die schon einige Jahre alt sind. Wenn sie immer noch schön sind und ich sie abgöttisch liebe, dann freue ich mich auch nach Jahren noch daran.
          Aber wenn ich mit einem Teil wirklich unglücklich bin, weil es nicht richtig passt oder doof aussieht, dann möchte ich es nicht mehr haben. Wenn sich jemand anders dann darüber freut, dann ist alles gut.

  • Nicole 16/03/2017 at 9:00

    So sind wir in einem Leben angekommen das eigentlich keiner wirklich will.
    Zwar kenne ich es nicht, dass ich wegen des Neids auf die Nachbarn etwas kaufe, aber ich weiß wie schwer es ist aus den „gesellschaftlichen Zwängen“ auszusteigen.
    In Maikes Fall würde ich vorschlagen, lerne dein eigenes Ding zu machen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es den Nachbarn beim einkaufen nicht viel anders geht. Mach dein eigenes Ding und sorge dafür, dass die Nachbarn dich beneiden, weil du gerade nicht – wie alle anderen – im Garten herumwerkelst sondern entspannt auf Terasse sitz und deinen Kaffee genießt und dabei vielleicht in einer schönen Zeitschrift liest. Letztendlich hast du in jedem Fall mehr davon.
    Liebe Maike, viel Glück beim „Befreien“ und euch allen einen wunderschönen, ordentlichen und sonnigen Tag,
    Nicole

  • Bettina 16/03/2017 at 10:16

    Hallo Denise,

    ich denke, das hat oft mit dem inneren Gleichgewicht zu tun, wenn man eine große Leere fühlt, versucht man diese zu füllen, allerdings oft nicht mit dem was man braucht (das ist ja meist etwas nicht materielles), sondern versucht das mit Konsum zu stopfen. Deshalb sind die Fragen die du vorschlägst genau richtig, insbesondere wenn es sich zu regelmäßigen Kaufräuschen entwickelt.

    Donnerstagsfeierliche Grüße

    Bettina

  • Susanne vom kleinen großen Glück 16/03/2017 at 10:47

    Liebe Denise,
    auf diesen Artikel habe ich mich bereits gefreut, als du ihn angekündigt hast und finde ihn sehr gelungen.
    Konsumruhe fällt mir im Moment schwer. Ich liebe es, mir Kleider zu nähen, und es gibt einfach viel zu tolle Stoffe. 😉 Für mich persönlich hat Neid oft etwas Gutes. Wenn ich merke, dass ich neidisch auf den Erfolg anderer bin, nehme ich meinen Mut zusammen und frage einfach, wie sie das alles erreicht haben. Da habe ich schon einge wertvolle Tipps erhalten und nette Menschen kennengelernt. Magst du mir noch verraten, wo der schöne Aufsteller mit den tollen Sprüchen her ist?
    Alles Liebe,
    Susanne

    • fräulein | ordnung 16/03/2017 at 15:53

      Liebe Susanne,
      der Aufsteller ist von ‚Grafik Werkstatt‘.

  • Diana V. 16/03/2017 at 10:52

    Hallo Denise

    Ich denke dieser Konsumrausch entsteht dadurch, dass sich viele Leute innerlich leer und/oder unbefriedigt fühlen. Diese Leere versuchen wir mit dem Konsum zu füllen. Wir denken, wenn wir dieses und jenes besitzen, macht uns das besser. Es sollte dazu beitragen, dass man sich befriedigt fühlt. Diese Befriedigung hält dann auch ein paar Stunden oder Tage an, aber sobald die erste Euphorie verflogen ist, fallen wir wieder in diesen unbefriedigten Zustand zurück. Ab dann beginnt der Teufelskreis von vorne.

    Seit ich das realisiert habe, habe ich mir fast nichts mehr gekauft, was nicht wirklich nötig war. Der nächste Schritt wird das Ausmisten sein, damit ich Dinge loswerde, die ich nie anziehe oder nie gebraucht habe.

    Man sollte die Probleme bei sich zuerst in Ordnung bringen, danach kann man ein viel gelasseneres Leben führen. 🙂

    Lieber Gruss
    Diana

  • Verena 16/03/2017 at 12:15

    Liebe Denise,
    was für ein tolles Thema!! Ich bin fast täglich damit konfrontiert… Mein Gatte wuchs in einem Haushalt auf, der auch heute noch quasi täglich „die Sicht der anderen“ thematisiert. Das hat ihn so unglaublich stark geprägt, dass auch er fast täglich irgendeinen Spruch in der Hinsicht macht. Er würde zB auch niemals mit nicht sitzenden Haaren das Haus verlassen, auch nicht nur zur Mülltonne. Mitunter nervt es mich so sehr, dass wir darüber natürlich in einen handfesten Streit rutschen. Mein „Psychogelaber“ kann ich mal lassen etc. Ich selbst bin nämlich tatsächlich auch so gut wie nie neidisch und die Sicht der anderen geht mir sonstwo vorbei. Das ist echt anstrengend… Hat jemand einen Tipp, wie ich ein besonders beratungsresistentes männliches Wesen, zudem auch noch mitten in der Midlife-Krise, auf andere Wege bringen kann? Oder gibt’s Leidensgenoss(in)en? 🙂
    Euch allen ein entspanntes Leben!
    Neidlose Grüße
    Verena

    • Nicole 16/03/2017 at 14:26

      Liebe Verena,
      das erinnert mich an meine Schwiegermutter. Sie sagt so oft: „Mir ist egal was die Nachbarn denken, aber was glaubst du was die sagen wenn ich…!“ Goldig, oder? 🙂

    • Angela 18/03/2017 at 10:05

      Mein Tipp: Aufhören ihm Ratschläge geben zu wollen und auf ungewohnte Weise reagieren. Du kannst ihn nicht auf andere Wege bringen, das muss er selber tun. Reagiere unerwartet…das bringt eher Nachdenken in Gang als Kritik…

  • Katja 16/03/2017 at 14:11

    Hallo ihr alle da draussen…..
    denkt doch mal über folgenden​ Spruch nach:

    Es gibt Leute, die kaufen sich von dem Geld, das sie nicht haben, Dinge, die sie nicht brauchen, für Leute die sie nicht mögen…..

    Ich hoffe, dass ihr Euch nicht wieder entdeckt in diesen Worten und wenn doch, dann schenkt euch ein paar Minuten Zeit wirklich mal nachzudenken WARUM EIGENTLICH?

    In diesem Sinne – weniger ist mehr!

    Liebe Grüße von Katja

  • Andrea 16/03/2017 at 15:04

    Hallo, schön das das Thema einmal aufgegriffen wird!
    Ich lese unglaublich gerne viele von Euren Lifestyleblogs. Leider ist mir die schöne bunte Bloggerwelt oftmals zu perfekt. Alles ist auf Hochglanz getrimmt, das Styling ist perfekt und alles ist ganz „supi“. Neid existiert scheinbar überhaupt nicht. Zumindest hat man als ahnungsloser Leser diesen Eindruck. Permanent wird irgendetwas Neues gekauft. Ich finde diese Haltung auf Dauer unendlich langweilig und verlogen. Es gibt auch einen ganz klaren Trend, wie die Wohnungenn und Häuser mittlerweile auszusehen haben. Ständig wird irgendein neues „Ding“ präsentiert und als „Must Have“ tituliert. Ich weiß, daß man als Blogger einen Teil seiner Einkünfte mit Werbung erzielt, aber teilweise bin ich schon dazu übergegangen mir wieder diverse Wohnzeitschriften und Bücher auszuleihen. Da wird mir nicht auf 10 unterschiedlichen Blogs ein und derselbe Tee angepriesen und Werbung ist ganz klar als solche erkennbar.
    Immerhin merke ich bei Einigen, das es mittlerweile wieder so etwas wie einen Gegentrend gibt, bei dem alles etwas Realistischer und Normaler und wie ich finde auch facettenreicher dargestellt wird. Ich finde es erfrischend eine „Meinung“ und eine „Haltung“ zu haben, das macht die Welt bunter. Wenn alles so weichgespült und ohne Ecken und Kanten dargestellt wird, erscheint einem das eigene Leben u.U. minderwertig und es wird impliziert, daß man ständig dies oder jenes kaufen muß. Deshalb bin ich auch ein absoluter Ucycling Fan. Eine bunte Mischung sticht dann allein aufgrund der Andersartigkeit zwischen diesem ganzen Schwarz/Weiß/Grau hervor. Mach weiter so. Tolles Thema. Liebe Grüße Andrea

  • Gundi 16/03/2017 at 19:54

    Liebe Denise, ein schöner Beitrag zum Nachdenken. Um diese innere Ruhe und Gelassenheit zu finden, dass einem viele Dinge, die andere haben und für unentbehrlich halten, braucht man schon eine ganze Weile. Dazu gehört auch, wie viele Leser und auch du schon geschrieben haben, dass man seinen ganz eigenen Stil findet. Dann weiß man, was zu einem passt und was wichtig ist. „Ordnung und Struktur“ im Kopf schafft „Ordnung und Struktur“ im ganzen Leben (im Kleiderschrank, im Keller, auf dem Dachboden…. hi, hi). Wenn man es dann noch schafft, dem Anderen für seine Anschaffung ehrliche Anerkennung zukommen zu lassen, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Das ist auch der Weg, um zu sich selbst zu finden, seine eigene, einzigartige Persönlichkeit “ heraustreten zu lassen“. Und bevor man sich durch unüberlegte Käufe „Miniglücksmomente“ schafft, freut man sich über einen bewussten Kauf für lange Zeit „ein Loch in den Bauch“ – ein tolles Gefühl, welches echt nachhaltig wirkt. LG von Gundi

  • Kati 16/03/2017 at 21:16

    Liebe Denise,
    ich finde, du hast das sehr clever gelöst und dir trotz Konsumruhe einiges gegönnt. Klar, eigentlich hast du trotzdem Dinge erworben, aber doch nicht viel Geld ausgegeben. Das gefällt mir. :o)
    Der Brief, den du hier veröffentlicht hast, hat mich sehr nachdenklich gemacht. Es ist doch sehr schade, wenn man sich so sehr beeinflussen und unter Druck setzen lässt. Das liegt das eigentliche Problem sicher etwas tiefer.
    Ich empfinde eigentlich keinen Neid, sondern orientiere mich bei manchen Dingen gerne mal an Anderen und ziehe für mich daraus für mich einen positiven Ansporn.
    Früher war das anders und ich war schon das eine oder andere Mal neidisch. Das legt sich aber mit fortschreitendem Alter, denn man erkennt was wirklich wichtig ist. Ein Bekannter von mir hatte wirklich alles ein tolles Auto, tolle Urlaube, tolle Wohnung, tolle Klamotten. Ich war ehrlich etwas neidisch und fragte mich wie er sich das alles leisten kann. Dann erfuhr ich, dass er alles finanziert hat und ihm das Wasser bis zum Hals stand und er kurz darauf war alles zu verlieren. Mit diesem Hintergrundwissen hat sich der Neid natürlich ganz schnell gelegt.
    LG Katja

  • Isabelle 17/03/2017 at 7:44

    Liebe Denise,
    ich kommentiere eigentlich *nie*, obwohl ich seit Jahren bei dir mitlese, aber heute muss es sein :-)!
    Grundsätzlich muss man bei diesem Thema wissen, dass wir in einer Konsumgesellschaft leben – fragt mal einen Soziologen, der kann das bestätigen. Wir definieren uns über den Konsum und ordnen uns dadurch verschiedenen gesellschaftlichen Schichten zu. Wir werden auch nonstop mit Werbung bombardiert, auf den unterschiedlichsten Kanälen. Wir denken allen Ernstes, ein Produkt wäre gut, nur weil wir es aus der Werbung kennen. Dabei enthält es möglicherweise sehr schädliche Inhaltsstoffe und bringt uns rein gar nichts! Es ist gar nicht so leicht, sich dem zu entziehen, ausser vielleicht, wenn man sich dem Ganzen etwas entzieht und seinen Medienkonsum ein wenig einschränkt?
    Jemand sagte mal, das Beste, was man in der heutigen Zeit tun könne, sei, in einem Quartier zu wohnen, in dem alle einen etwas tieferen (Bildungs- oder anderen) Standard haben als man selbst. Dann ist man nämlich zufrieden! Wenn man in ein Villenquartier zieht, hat man doch sofort das Gefühl, auch ein besseres Auto und ein Designerkleid besitzen zu müssen, den der Vergleich kommt automatisch!
    Weiter habe ich für mich gemerkt, dass mein Konsumwille sehr viel damit zu tun hat, ob ich innerlich ausgefüllt bin oder ob da irgendein Loch ist, das ich stopfen muss. Mein Mann und ich versuchten jahrelang Kinder zu kriegen, was leider – trotz aller medizinischen Möglichkeiten, die es heute gibt – nicht geklappt hat. Während dieser Zeit habe ich mir viel zu oft zum Trost irgendetwas gegönnt. Wohnzeitschriften und Dekoartikel waren mein grösstes Laster. Dafür habe ich unendlich viel Geld ausgegeben. Es war nie genug. Es gab immer noch irgendein Kissen oder einen Kerzenständer, den ich unbedingt brauchte. Irgendwann habe ich mich dann vom Kinderwunsch bewusst verabschiedet und getrauert. Was nicht lustig war, aber nötig. Danach nahm ich einen neuen Lebensabschnitt in Angriff. Der grösste Vorteil unseres familienplanerischen Misserfolgs ist, dass ich mir genau überlegt habe, wie ich den Rest meines Lebens verbringen möchte und was mir wirklich Freude macht. Wer ich überhaupt bin, wenn nicht Mutter. Was mir liegt und entspricht. Was mir Sinn gibt. Nun mache ich eine Ausbildung in diese Richtung, und was soll ich sagen? Seither blättere ich die Zeitschriften im Laden durch und finde „das brauche ich nicht“. So sehr, dass ich im Moment kein einziges aktuelles Magazin auf unserem Sofatisch liegen habe :-). Es ist ganz erstaunlich! Es braucht allerdings etwas Mut, das anzupacken und sein Leben so zu gestalten, dass es für einen stimmt. Ganz oft entspricht das nicht dem gängigen Lebensstil. Du hast ja kürzlich etwas Ähnliches gemacht mit dem Downshifting. Das finde ich grosse Klasse!
    Danke für Deinen Blog und alles Liebe,
    Isabelle

  • felicitas 17/03/2017 at 14:00

    Ganz spontan ist mir dazu folgendes Zitat eingefallen „der Vergleich tötet das Glück“. Verfasser weiß ich nicht mehr. Es begleitet mich schon viele Jahre und immer wieder ertappe ich mich oder eine Freundin dabei, sich zu vergleichen.
    sonnigen Gruß und ein genussvolle Wochenende aus Wien
    Felicitas

  • Saphira 18/03/2017 at 7:51

    Liebste Denise, weil ich hier ja alles so inhaliere, erlaube ich mir Dich so anzusprechen, schließlich meine ich Dich guuut zu kennen ☺ … tsssss … das Internet …
    Ich mag Deine Art an die Sache ranzugehen und Fragen ernst zunehmen ….
    Der Konsum … der Neid … das HABENWILL ….
    dazu möchte ich Dir (und Euch) gerne dieses Lied ans Herz legen:
    „Willy Astor – einfach sein“
    https://youtu.be/YdKgjKpFil0
    Willy ein bayrischer Wortkünstler mal so ganz anders …. Beim ersten Hören hatte ich direkt die Luft angehalten und Gänsehaut bekomm ich jetzt noch. Vielleicht möchtest Du ja auch ein wenig „Werbung“ dafür machen … ist ja nunmal kein Sänger für irgenwelche Charts, aber doch berührt es ungemein und passt so gut zu Deinen Themen und es wäre schad wenn es ungehört bleibt!!!
    Ein wunderschönes Wochenende Dir und Deinen Lieben und ich freu mich schon auf neues Inspirierendes von Dir ♡

    • Saphira 18/03/2017 at 8:09

      Hier ist der richtige Link „Willy Astor – Einfach sein“
      https://youtu.be/7jeuSNx_vDM
      Der Link im Text oben ist wohl von einem Fan, der das Video kopiert hat … ich find das immer ein bissel schwierig auf YouTube … das Original zu finden!

      • Angela 18/03/2017 at 10:18

        Tolles Lied. Danke dafür!

  • Sandra 04/04/2017 at 9:01

    Liebe Denise,
    ich bin gerade über deinen Blog gestolpert und es ist eine echte Freude, hier zu lesen. Ich bin froh, dass ich die Seite entdeckt habe 🙂 Neid ist als Thema sehr interessant – ich finde, es gibt eine Art positiven Neids (das ist die Form von Neid, die uns inspiriert. Dieses „Oh, das hätte ich auch gerne! Und jetzt kriege ich den Hintern hoch und schaue, wie ich es hinbekomme!“). Negativer Neid blockiert, lähmt und macht unglücklich. Gottseidank bin ich von der negativen Form nur selten betroffen, meistens inspirieren mich Menschen, die etwas erreicht haben. Und das bringt mich dann dazu, die Ziele weiter zu stecken und auch mal Berge zu versetzen. Manchmal überraschend, was dann dabei herauskommt 🙂

    Herzliche Grüße
    *Sandra