Ordnung mit Kleinkindern
Liebe Denise,
ich verfolge schon seit über einem Jahr deinen Blog und bin jedes Mal wieder auf deinen neuen Bericht und auf ein neues Thema gespannt. Mich würde das Thema Ordnung mit Kleinkindern sehr interessieren. Du hast ja drei Kinder und sicherlich viele Erfahrungen und Tipps. Wie schafft man es Ordnung zu halten, wenn die Kinder überall alles liegen lassen und Chaos verbreiten? Ich bin sehr ordnungsliebend, aber mit kleinen Kindern ist das sehr schwierig. Man hat ja auch nicht mehr so viel Zeit für schöne Ordnung. Vielleicht passt es ja mal, dass du du dies als Thema machst. Ansonsten, mach weiter so.
Viele Grüße Sina
1. Regelmäßigkeit
Ohne Regelmäßigkeit ist man verloren. Bei der Ordnung und ganz besonders mit Kleinkindern. Ich habe jeden Abend das Spielzeug, das im Wohnzimmer herumlag weggeräumt. Jeden Abend! Ab in die Kisten damit, so dass wenigstens für den Abend ein wenig entspannte Ordnung herrschte. Tagsüber war es mir egal, wie verwüstet das Wohnzimmer war, schließlich sollten sie spielen und nicht in der Ecke sitzen. Doch sobald die Kinder im Bett waren, wollte ich in meinem Bereich nicht über Duplosteine oder sonstiges stolpern.
Irgendwann waren die Kinder alt genug, um Abends alleine ihre Sachen im Wohnzimmer aufzuräumen … und einige Jahre später gab es gar kein Spielzeug mehr im Wohnzimmer! Es ist also nur eine Frage der Zeit …
2. Ausmisten
Regelmäßig ausmisten! Mit dem Kind und nicht unbedingt hinter seinem Rücken! Regelmäßig zusammen überlegen, was nicht mehr gebraucht wird, was defekt ist oder weitergeben werden kann – nur so lernen die Kinder, solche Entscheidungen alleine zu treffen, sobald sie alt genug sind. Bis dahin müssen Eltern ihre Kinder an die Hand nehmen.
(Warum ich so etwas immer gerne an Regentagen gemacht habe erzähle ich in meinem Buch Aufräumen mit Fräulein Ordnung: Entspannt und stressfrei mit Kindern leben)
Klare Ecken zum Anziehen, zum Spielen, Basteln und Malen schaffen innerhalb des Raums Zuordnungen, die auch für Kinder leicht durchschaubar sind. Sortiersysteme wie Regale, Kisten, Beutel und Körbchen erleichtern das Wegstauen.
Eine wichtige Regel (nicht nur im Kinderzimmer): Alles hat seinen Platz, seine Ordnung, seine Struktur! So fällt es auch jüngsten Familienmitgliedern leicht, Ordnung herzustellen!
3. Eine klare Ansage machen
Das Kind nicht aus der Spielwelt reißen und zum Aufräumen zu zwingen. Besser ist es, eine letzte Spielrunde anzukündigen und dann eine klare Ansage zu macht, so dass Legosteine in die Schublade wandern und die Bücher ins Regal. Spätestens im Kindergarten wird dieses Prinzip ohnehin beigebracht, denn dann wird immer vor der Abschlussrunde aufgeräumt! Dort wurde bei uns auch jeden Tag ein „Aufräum-König“ gekürt – ein toller Ansporn!
Was bei uns auch immer gut funktioniert hat: Erst wird eine Themenwelt | eine Spielkiste weggepackt, bevor es eine neue gibt. So verhindert man später das mühselige auseinander sortieren von Lego, Playmobil und Puzzleteilen (fragt nicht, wie viele Stunden ich in meinem Leben damit schon verbracht habe …)
4. Für gute Laune sorgen
In vielen Familien ist Aufräumen ein heikles Thema und „Ordnung schaffen“ hat nicht selten einen faden Beigeschmack. Oft wird geschimpft, gedroht und Druck ausgeübt. Ständig zur Ordnung zu ermahnen trägt einfach nicht zum entspannten Familienklima bei.
Besser ist es, wenn Eltern als Vorbild agieren und zum Beispiel einmal im Monat gemeinsam mit ihren Kindern deren Sachen sortieren, damit sie sehen und verstehen, wie Ordnung funktioniert. Liebevolle Aufmerksamkeit und lobende Worte können dabei Wunder bewirken!
Ein „Toll, dass Du alle Stifte in die Kiste gelegt hast!“ kann unglaublich motivieren!
Abgesehen davon bekommen meine Kinder beim ausgiebigen Zimmer aufräumen immer meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Das mögen und genießen sie – auch wenn sie es mittlerweile schon ganz alleine hinbekommen und ich nur noch selten mit anpacken muss.
5. Belohnung
Für ein aufgeräumtes Zimmer sollte man niemals mit Geld oder Süssigkeiten belohnen! Lieber mit: „Wenn wir fertig sind, können wir dann ein Spiel zusammen spielen oder ich lese Dir eine Geschichte vor.“
Glücklich ist, wer „Ordnung schaffen“ nicht als notweniges Übel ansieht, sondern als schönen Weg, um sich zuhause wohl zu fühlen!
6. Führen durch Vorbild
Langjährige Leser kennen meinen Lieblingsspruch zu diesem Thema: Führen durch Vorbild. Ich kann von meinem Kind nichts erwarten, was ich nicht auch selber erfülle! Was ich ihnen vorlebe, prägt sie! Wenn also in der ganzen Wohnung Unordnung herrscht, kann ich von meinem Kind nicht erwarten, dass es ordentlicher ist wie ich!
Ordentliche Grüße
♥
Denise
p.s. für diesen Beitrag durfte ich Fotos von Matilda in ihrem Zimmer machen.
An dieser Stelle Danke an ihre Mama und Herzlichen Glückwunsch an die kleine Maus,
die heute ihren 1. Geburtstag feiert ♥
Hallo!
Bei uns funktioniert auch manchmal eine eindeutige Zuteilung: Du räumst die Autos in die Kiste, du die Bücher ins Regal und ich kümmere mich um das Lego (ich kümmere mich um den Rest funktioniert NICHT, weil es noch zu abstrakt ist). So machen wir alle was zusammen, ich schimpfe nicht, weil ich immer alles alleine machen muss, sie lernen und wir haben Platz ein Memory/Spiel zu spielen.
Und abends werden die anderen Zimmer von Spielzeug befreit, das ist das mindeste, was ich brauche.
Danke für Deine guten Anregungen!
Katrin mit der blauen Schüssel 🙂
Liebe Denise,
leider bekomme ich seit einigen Tagen deine E-Mails nicht mehr. Manchmal sind sie im Spam Ordner gelandet, aber da sind sie auch nicht mehr zu finden. Vielleicht bin ich aus Versehen aus deinem Verteiler rausgefallen.
Heute habe ich auf deinen tollen Ordnungsbeitrag gewartet. Dank Dir bin ich auch schon ordentlicher ( mit viel Freude) geworden. Ich freue mich immer auf deine Post!!!!!
Ganz liebe Grüße aus Nürnberg von Dagmara
Liebe Dagmara!
Die Sache mit meinem Newsletter wird am 19.02. von einem Profi geregelt.
Danach läuft hoffentlch alles wieder reibungslos!
Viele Grüße, Denise
Danke für den tollen Beitrag – ich würde deine Konsumruhe noch ergänzen bzw. nicht nur das Ausmisten im Blick zu haben, sondern auch von Anfang an, das Hereinkommen von Sachen. Ich kaufe z.B. möglichst wenig für mein Kind (hach, Kinderbücher :)), so dass es nur Geschenke von Großeltern etc. gibt, nicht noch von uns und die werden gemeinsam besprochen. Adventskalender gibt es erst ab drei Jahren. Dadurch ist die Menge der Dinge insgesamt bisher relativ überschaubar.
Hallo,
bei uns ist auch das Aufräumen der Kinderzimmer ein leidiges Thema. Wobei ich auch vor kurzem gelesen habe, dass, was für uns Unordnung ist, für Kinder nicht unbedingt auch als Unordnung gesehen wird. Doch die Idee mit dem „Aufräum-König“, die werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren.
Der Puppenwagen ist zuckersüß. Weißt Du zufällig, wo man den bekommen kann?
Vielen Dank für den tollen Post.
Viele Grüße
Anne