grüner leben

Einzelhandel zum Wohlfüllen

18/01/2016

Nachhaltig einkaufen ohne Verpackung

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Passend zu meinem Thema „Müllvermeidung statt recycling“ hat im Dezember bereits der 2. verpackungsfreie Laden in Münster aufgemacht. Ich war neugierig und habe mich mit der Inhaberin von „Einzelhandel zum Wohlfüllen“ zu einem Kaffee getroffen.

 

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Die Inhaberin Meike Schulzik ist eigentlich Veranstaltungskauffrau. Seit 2009 führt sie mit ihrem Geschäftspartner die „Auszeit“ (eine Salzoase mitten in Münster, ein Ort zum entspannen und durchatmen).
Nachdem sie im September 2014 von der Eröffnung von „Natürlich unverpackt“ in Berlin gelesen hat, war sie gleich begeistert und schnell im Thema drin. Bereits ein Jahr und drei Monate später konnte sie ihre eigenen Ideen in einem eigenen Laden präsentieren!

 

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SCHÖN & HELL

Schon der erste Eindruck war positiv. Die Räumlichkeiten der ehemaligen Commerzbank wurden ansprechend mit einem hellen Boden ausgestattet und bieten ausreichend Platz um sich entspannt und in aller Ruhe um zugucken. Mein nächster Gedanke: wie früher in einem Tante-Emma-Laden. Nur viel schöner und aufgeräumter. Dass dieser Eindruck, gerade beim älteren Publikum, auch bei anderen so rüber kommt, hat mir Meike später im Gespräch bestätigt.

 

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WOHLFÜHLEN

Meike Schulzik geht es bei Ihrem Konzept – neben Vermeidung von überflüssigem Plastik – auch um gute Ernährung und ein gutes Angebot.  Wie wäre es, wenn sich die Menschen wieder auf Lebensmittel konzentrieren? Wenn sie sich mit dem Angebot bewusst auseinander setzen und genussvoll einkaufen?
Bio steht nicht im Vordergrund, ist aber in vielen Bereichen vertreten. Bevorzugt werden kleine Betriebe, die transparent herstellen. Familienunternehmen, gerne aus der Region wie der Kaffeeröster Herr Hase oder Birgit’s Hofkäserei.
Doch nicht alle Produkte werden regional bezogen. Ein Kompromiss wurde z.B. bei den glutenfreien Nudeln gemacht. Diese kommen aus Niederbayern, werden aber extra für den „Einzelhandel zum Wohlfüllen“ hergestellt. Das umfangreiche Müsliangebot hingegen kommt aus Hamburg und wird von Bode Naturkost geliefert.

 

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ÜBERSICHTLICH

Das Konzept ist einfach: der Kunde bringt seine leeren und sauberen Gefäße (oder Tüten / Taschen) mit, die am Eingang abgewogen werden. Dann darf nach Lust & Laune eingekauft, an der Kasse wieder abgewogen und bezahlt werden. Wer spontan vorbei kommt und gerade keinen Behälter dabei hat, kann auch auf das vorhandene Angebot von Gläser, Flaschen und Beutel zurück greifen.Für das Geschäft wird – bis auf Gewürze – fast nichts unter 5 kg / 5 l  eingekauft. Im englischen heißt dies „to buy in bulk“ – im großen Gebinde einkaufen. Eine der Voraussetzungen für ein ZERO WASTE HOME.

Ich fand das Angebot ausreichen und übersichtlich und habe mich schnell zurecht gefunden. Beratung scheint noch bei vielen Kunden erforderlich zu sein, aber ich denke, dass dieses Konzept auf lange Sicht von vielen Menschen angenommen wird. Auch für Senioren und Single-Haushalten finde ich das Angebot toll, da man unkompliziert auch kleine Mengen kaufen kann.

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WÜNSCHE

Kundenwünsche werden hier sehr ernst genommen. Der angebotene Deostick wurde beispielsweise mit in das Programm aufgenommen, nachdem mehrere Kunden genau nach diesem Produkt gefragt haben.

Welchen Wunsch Meike Schulzik hat? Irgendwann einmal eine Milchtankstelle …

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Nach meinem ersten Besuch bin ich nur mit einem Liter Milch nach Hause gefahren, aber mit dem neuen Wissen, dass die Milch in Tritanflaschen abgefüllt ist. Tritan ist gesundheitlich unbedenklich, Bruchresistent und hat einen höheren Umlauf als Glas.

Für den nächsten Besuch sammle ich jetzt Gefäße und schreibe eine Einkaufsliste. Neben Backpulver, Rohrohrzucker und Nüssen werde ich auch Wattestäbchen kaufen und mich vielleicht mal an das Deo wagen.
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Das Angebot solcher verpackungsfreien Läden wird in Zukunft quer durch Deutschland zunehmen. Und das ist gut so! Mich hat das Konzept bereits überzeugt und ich freue mich schon über jedes Produkt, welches ich in Zukunft ohne Verpackung nach Hause bringen kann.

Ob es so ein Konzept auch in Eurer Nähe gibt? Das wird eine Suche bei Google sicher schnell zeigen!

 

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Wer in der Nähe ist und sich den „Einzelhandel zum Wohlfüllen“ besuchen möchte, für den sind diese Öffnungszeiten:

Montags – Freitags von 07:30 – 19 Uhr und Samstags von 09 – 16 Uhr

 

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Liebe Meike, vielen Dank für das nette Gespräch und ganz viel Erfolg für die Zukunft!

Viele Grüße
Denise

 

  • Open House 18/01/2016 at 5:37

    Guten Morgen!
    Ist echt zu beneiden, wenn man so einen Traumladen in Reichweite hat. Hier ist weit und breit noch nix von diesem Konzept zu sehen! Hoffe sehr, dass sich das schnell ändert!
    LG aus Neu-Ulm, Dani

  • scrapkat 18/01/2016 at 6:36

    Tolles Konzept! 🙂
    Bei uns gibt es einen solchen Laden leider nicht, aber zumindest Obst und Gemüse kann ich auch in meinem Bioladen um die Ecke lose kaufen und Fleisch/Wurst und Käse auch in mitgebrachte Tupperdosen einpacken lassen 🙂
    Gruß scrapkat

  • ohneschuhe 18/01/2016 at 7:16

    Oh – ist das toll. Ich wünsche mir auch einen solchen Laden in der NÄhe. Gerade im Bioladen ärgere ich mich immer über das viele verpackte Zeug – am besten noch in Plastik 🙁

  • Anonym 18/01/2016 at 7:22

    Tolles Konzept. Hoffe, so was gibt es auch bald in meiner Nähe. LG Tellerränder

  • klitzekleinedinge.com 18/01/2016 at 7:39

    Das Konzept finde ich super und der Laden sieht echt klasse aus! Bei uns in der Nähe gibt es sowas leider bisher nicht, aber ich hoffe sehr, dass sich das in Zukunft ändert.

    Liebe Grüße, Biene

  • Sunny 18/01/2016 at 8:11

    Das sieht toll aus! Ich hab jetzt herausgefunden, dass in Kiel einen Unverpackt-Laden gibt. Da bin ich oft arbeitsbedingt. Ein Korb mit Gläsern und Flaschen wartet schon im Auto. Der erste Versuch scheiterte an der Mittagspause des Ladens aber ich hoffe, es klappt heute oder morgen.

    Ich hoffe sehr, dass sich das Konzept durchsetzt.

    Liebe Grüße, Birgit

  • Pyrgus 18/01/2016 at 8:13

    Tolle Idee, wie ist es denn preislich?
    lieben Gruß
    Gabi

  • Anonym 18/01/2016 at 9:32

    Liebe Denise,

    ich bin auch zunehmend genervt vom Verpackungsmüll. In Hamburg gibt es leider noch keinen Unverpackt-Laden, was ich sehr schade finde.

    Hier ein interessanter Link zu diesem Thema im Hamburger Abendblatt.

    http://www.abendblatt.de/hamburg/article136227676/Erste-norddeutsche-Laeden-ermoeglichen-plastikfreies-Einkaufen.html

    Es ist manchmal garnicht so einfach, in einem Laden auf weniger Verpackung zu bestehen. An der Wurst-und Fleischtheke werden die Sachen doppelt verpackt. Ich musste neulich beim Bäcker diskutieren, warum ich Pfannkuchen und Brötchen in eine Tüte haben möchte ohne separate Pappplatte. Aber ich möchte mich mit diesem Thema auch auseinerandersetzen. Man kann schon einiges tun, wenn man selbst Taschen konsequent mitführt, Sprudler einsetzt statt Flaschen, etc.
    Auch die Kunststoffflaschen-Batterie möchte ich gern verbannen und nur noch einen Spender für Badezusatz, Duschbad und Shampoo aufstellen, die wieder befüllt werden. Mal sehen, was ich hierzu im Handel finde.

    Liebe Grüße
    Sonja

  • Leni 18/01/2016 at 10:04

    Über den ersten (und bisher einzigen) Lebensmittelmarkt in Bonn habe ich mal vor einem Jahr einen Bericht geschrieben: http://familienjahr.blogspot.de/2014/05/freikost-lebensmittel-einkaufen-ohne.html
    Wäre schön, wenn das Konzept und die Läden noch mehr Zulauf hätten 🙂
    P.S.: Dein Post ist sehr schön geschrieben!
    LG Leni

  • Dorothee 18/01/2016 at 13:02

    Ich finde diese Art Laden ganz toll. Ich muss dringend recherchieren, ob es so etwas in München auch gibt – bisher habe ich überhaupt nicht über die Art von Möglichkeit nachgedacht, aber es spricht mich sehr an. Ein toller Artikel – ein toller Tipp!

  • viel-krempel 18/01/2016 at 13:21

    Cool, cool, cool!!!
    :-)))
    Annette

  • Mona 18/01/2016 at 13:37

    Das sieht ja sehr einladend aus und ist ein wirklich tolles Konzept. Über den Laden in Berlin habe ich schon mal gelesen und da Münster, immer mal wieder ein Besuch wert ist, werde ich ihn mir das nächste mal, auf jeden Fall, ansehen.
    LG Mona

  • Anonym 18/01/2016 at 15:43

    Liebe Denise,

    was für ein toller Laden, den Du da aufgespürt hast. Hoffentlich haben die Betreiber damit Erfolg und die Idee breitet sich weiter aus.

    Liebe Grüße,
    Simone G. aus B. / Ger.

  • Nancy 18/01/2016 at 17:51

    Ein toller Laden! Wir leben momentan in den USA und ich bekomme hier regelmäßig beim Einkaufen eine Krise: Plastiktüten ohne Ende, Plastikflaschen… schrecklich.
    Ich hoffe, dass es noch mehr dieser verpackungsfreien Läden gibt, wenn wir in ein paar Jahren nach Deutschland zurückkehren.

  • Andrea. Lesemaus 18/01/2016 at 20:54

    Hallo Denise!
    Wir wohnen ländlich und können deshalb direkt- hier und da- vom Hof einkaufen!
    Milch z.B.wird in Glasflaschen verkauft. Sie wird immer gekühlt angeboten, man bezahlt pro Flasche 40c Pfandgebühr und gibt so die leeren Flaschen beim Milch holen immer wieder
    zurück!
    So einen Laden wie in Münster sollte es aber überall geben!
    LG,Andrea

  • Anonym 18/01/2016 at 22:56

    Hey Denise,klingt gut,zumal ich ganz in der Nähe wohne. Mich würde auch interessieren,ob der Laden auch preislich für die "Mitte"interessant ist…?Hm bei Milchkanne muss ich an früher denken,da War ich immer mit Glasflaschen bei uns im Supermarkt unterwegs (warum hat sich das eigentlich damals nicht durchgesetzt?) Lg aus Ms!

  • Sarah 19/01/2016 at 12:59

    Ich finde dieses Konzept mega gut. Bei uns in Leipzig hat vor zwei Wochen auch der erste Unverpackt-Laden eröffnet. Gleich am Eröffnungstag hab ich den neuen Laden besucht und mich über die vielen gesunden & unverpackten Dinge gefreut. Diesen Trend finde ich wirklich gut!

  • Anonym 20/01/2016 at 12:51

    Liebe Denise, aller Anfang ist schwer. Ich war gestern bei der "Drogerie meines Vertrauens. Es gibt nur Flüssigwaschmittel von Frosch im Beutel (mit dem ich sehr zufrieden bin), Duschbad gibt es nur von einer Marke im Nachfüllpack, bei Handseife gibt es einige Anbieter mehr. Es ist auch tatsächlich oftmals eine Preisfrage, ob man sich für Abgepacktes oder frische Thekenware entscheidet. Aber ich rechechiere weiter. Never give up! :-)LG Sonja

  • Ju Pi 24/01/2016 at 8:58

    Liebe Denise,
    Danke für den schönen Artikel, bin über die "Smarticular.net" Seite und über deren " NachhaltigkeitsKarte" auf Deine Seite gestoßen 🙂 …
    Für alle, die wie auch ich, keinen so genialen Laden in der Umgebung haben, lohnt es sich mal auf dieser Seite zu stöbern:
    http://www.smarticular.net/haushaltsprodukte-die-du-immer-selbst-herstellen-solltest/
    Hier habe ich nicht nur ein Rezept für ein supertolles Waschmittel zum selbermachen her! 😉 DIY – für Reiniger,Shampoos,Seifen, Deo, Gemüsebrühe uvm. Es ist ein Paradies für Nachhaltigkeit!!!
    Liebe Grüße,Judith

  • Marlene von Kompromisslos toll 25/01/2016 at 7:19

    Das Konzept hat mich schon überzeugt, als ich das erste Mal davon hörte. Schön, dass es inzwischen solche Läden auch in kleinen Städten gibt.

    Könnte bitte mal jemand in Paderborn einen aufmachen? 😉

    Liebe Grüße,
    Marlene

  • 10 kleine Schritte zu weniger Müll | Fräulein Ordnung 11/09/2016 at 12:06

    […] dem verpackungsfreien Laden in Münster war ich zwei Mal einkaufen, ich taste mich langsam an das Angebot heran. Dafür sammle […]