Meine liebe Brieffreundin Martina hat geschrieben!
Und – OH HILFE – ich habe mich gleich ertappt gefühlt ….
vermeidungsstrategiert?
Liebes Fräulein Ordnung,
ich habe Besserung gelobt und versprochen nicht wieder Moate verstreichen zu lassen bis ich ihnen schreibe. Et voilà! … die Abstände werden kürzer!
Es ist ein Wunder, dass sich hier Wort für Wort aneinander reiht. Denn ansonsten war ich in den vergangen Stunden am Schreibtisch nicht besonders produktiv. Hibbelig bin ich gewesen und ständig auf der Lauer nach Ablenkung.
Spaßeshalber habe ich heute Strichliste geführt, denn ich wollte mal Bilanz ziehen wo die Zeit so hingeht, die ich eigentlich nutzen sollte um feine Sachen zu schreiben. Die Zahlenreihe, die ich zusammen gebracht habe, liest sich gewaltig: 7 und 8 und 4-2-1, sowie 12 und 2 … und der Tag ist noch gar nicht zuende!
7 Tassen Kaffee habe ich getrunken, 8 Sträucher im Garten beschnitten, 4 Äpfel, 2 Mangos und 1 Ananas zu Obstsalat verschnibbelt, 12 Kopfkissenbezüge gebügelt und 2 Spülmaschinenladungen ein- und wieder ausgeräumt.
Und warum das alles? Weil ich vermeidungsstrategiere!
Du schreibst doch auch gerade an deinem neuen Buch. Vermeidungsstrategierst du auch?
Manchmal fließt es beim schreiben, das wirst du kennen. Dann ist es eine helle Freude wie alles läuft. Und dann gibt es Tage, da stockt und ruckelt es. Heute war so ein ruckeliger Tag.
Was tust du, wenn deine Ideen nicht durch den Trichter unter dem Hirn nach draußen wollen? Wenn du die Sätze nicht zu fassen kriegst, die in deinem Kopf herumschwirren?
Oft gehe ich in die Küche und fange an zu kochen, wenn absolut keine Ruhe in meine Gedanken zu bekommen ist. Oder ich esse Schokolade oder ich versuche zu vermeiden Schokolade zu essen. Manchmal knete ich eine Ölpackung in meine Haare und setzte ein Plastikhäubchen auf, dann fließen die Worte zwar nicht zwangläufig flüssiger, aber ich sehe viel lustiger dabei aus wenn mir nichts einfällt.
Gestern habe ich alle Bleistifte auf auf meinem Schreibtisch angespitzt und neulich vor lauter Verzweiflung meinen Badezimmerschrank aufgeräumt. Die allerhöchste Stufe des vermeidungstrategierens zeichnet sich bei mir ab, wenn ich anfange Quittungen für die Steuer aufzukleben. Die Menschen in meiner näheren Umgebung gehen dann in Deckung weil sie wissen, dass ich seit Stunden an einer Formulierung herum kaue, die nicht raus aus dem Hirn und rein in die Tastatur will … und meist führt das bei mir zu gereizten Nerven.
Wie weit bist du mit deinem neuen Buch?
Wie teilst du deine Zeit ein während des Schreibens und was sind deine Lieblingsablenker?
Einen ganz hervorragenden Ablenker hätte ich für dich!
Fotografiere doch mal deine Wohnung während der nächsten Schreibblockade.
Küche, Diele, Wohnzimmer! Warum? Weil wir im Blog so gerne „Wohnen gucken!“ … und ich bin sicher „Wohnen gucken … bei Fräulein Ordnung“ wird den Raumseelen sehr gefallen.
Ich schicke dir eine Email mit den 12 Fragen zum „Wohnen gucken“ … Einverstanden?
Mach‘ was Gutes aus dem Tag und schreib mir bitte bald!
Herzlich!
Deine Raumseele
Äääääm, ja, liebe Raumseele! Tatsächlich vermeidungsstrategiere ich auch schon seit einer ganzen Weile! Deshalb genieße ich gerade noch eine kleine Auszeit mit meinen Kindern um dann – nach Abschluss der Osterferien – die letzten 5 Wochen bis zur Abgabe meines Buches ordentlich in die Tasten zu hauen. Um dem Ablenkmechanismus aus dem Weg zu gehen habe ich den Plan gemacht, mich 3 x pro Woche für 2 bis 3 Stunden in ein Café zu setzen, um nichts anderes zu tun, als zu schreiben. Kein Wäschefalten, Spülmaschine ausräumen oder Obstsalat schnibbeln. Was ich sonst noch gerne mache, um mich abzulenken, verrate ich dann in meinem nächsten Brief an Dich! Bis dahin fotografiere ich schon mal ein bisschen mein Umfeld, denn „Wohnen gucken!“ gefällt mir gut! Also immer her mit Deinen Fragen …
Viele Grüße
♥
Denise
Oooohhh – da ist die Vorfreude aber groß!:) Auf die Homestory, auf die neuen Bücher und den neuen Brief…!:)
Ganz liebe Grüße
Katrin
Oh, liebe Raumseele, „Wohnen gucken“ macht immer großen Spaß! Und im „Vermeidungsstrategieren“ bin ich (leider) die Nummer 1 :-/ …. aber ich arbeite an mir ! Liebe Grüße mammmi.mia
Du kannst in einem Cafe schreiben, da wäre ich VIEL zu abgelenkt…jedenfalls wünsche ich dir Produktivität und wenig Prokrastination!!!!
Annette
Vermeidungsstrategieren – was für ein schönes Wort! Ich schreibe zwar kein Buch, kann mich aber noch gut daran erinnern, wie ich, während ich meine Diplomarbeit scheiben sollte, quasi hardcore-vermeidungsstrategierte! Und auch meine Kinder vermeidungsstrategieren gerne mal vor Schularbeiten!
Ich wünsche sowohl dem Frl. Ordnung als auch der Raumseele einen mächtigen kreativen Flow (wie man heute so schön sagt) und bin gespannt auf die neuen Bücher!
Liebe Grüße von Marion
Ja, ja, Vermeidungsstrategien kenne ich auch! Besonders, wenn ich einen grossen Bogen um Gesetze, Richtlinien und Erlasse mache. ?
Liebe Grüsse
Tanja