Ordnung

Wechselwirkung zwischen seelischer und äußerer Ordnung

15/08/2019

Gastbeitrag von Nicole Rockwitz Dein Ordnungscoach 

Nicole ist bereits die 5. im Bunde, die einen Gastbeitrag für mich – für Euch – geschrieben hat. Ihr liegt das Thema „Wechselwirkung zwischen seelischer und äußerer Ordnung“ sehr am Herzen, auch in Verbindung mit Krankheit und Burn Out. Häufig wird sie gefragt, wie es sich ergeben hat, dass sie ihr Ordnungscoaching für Kunden anbietet, die eine Depression, Angsterkrankung oder ein Burnout in ihrem Lebenslauf haben.

Wechselwirkung zwischen seelischer und äußerer Ordnung

Meine Herzensthemen Persönlichkeitsentwicklung und Ordnung, gekoppelt mit meinem Fernstudium zur psychologischen Beraterin und schließlich meine eigene Geschichte, ebneten mir den Weg zu diesen Menschen.

Vor 25 Jahren erhielt ich selbst die Diagnose generalisierte Angststörung, dadurch veränderte sich mein Leben rapide. Die Erkrankung beanspruchte sehr lange Zeit meine komplette Aufmerksamkeit und Energie.
Die kleinsten Alltagsaufgaben fielen mir schwer und mit der Zeit machte sich das in meiner Wohnumgebung bemerkbar.

Ich verlor meine persönliche Wohlfühlordnung und fühlte mich zunehmend unwohler in meinen eigenen vier Wänden. Damals bemerkte ich zum ersten Mal, wie sehr bei mir innere und äußere Ordnung miteinander in Wechselwirkung stehen. Tobte die Unordnung um mich herum, zeichnete sich das in meinem Wohlbefinden durch eine weitere Stressreaktion ab.

Wohlfühlordnung

Etwas Ruhe fand ich wieder, wenn ich ein wenig Ordnung um mich herum geschaffen hatte. Dieses Phänomen lässt sich bis heute bei mir beobachten.
Mein Umfeld hatte damals während der Erkrankung wenig Verständnis für meine „Ordnungssorge“. Schließlich ging es doch darum, mich auf meine Genesung zu konzentrieren und was scherte mich da ein wenig Unordnung?

Ich musste die negativen Auswirkungen des „Chaos“ um mich herum also alleine bewältigen. Von Außen betrachtet war meine Wohnung nicht chaotisch, doch meine gewohnte Ordnung war nicht mehr da und ich fühlte mich einfach nicht gut damit.

Die Verbindung zwischen Ordnung im Außen und im Inneren eines Menschen, also die Wechselwirkung zwischen seelischer und äußerer Ordnung, lagen damals noch nicht so auf der Hand wie heute und die Menschen in meiner Umgebung haben mein Unwohlsein nicht verstanden. In den letzten Jahren haben mir viele Menschen mit einer psychischen Erkrankung diese Wechselwirkung bestätigt. Ihre Erfahrungen sind ähnlich wie meine.

Chaos drückt häufig auf die sowieso schon labile Psyche, wenn Menschen erkranken. In einer depressiven Phase lähmt das Durcheinander eventuell noch mehr.

Eine gewisse Grundordnung vermittelt Struktur und Sicherheit. Während meiner Erkrankung habe ich diese beiden Komponenten als essentiell empfunden! Struktur und Ordnung machten einen wichtigen Teil meiner Genesung aus. Einige Therapeuten geben Burnout Patienten bewusst kleine Ordnungsaktionen als Hausaufgabe mit auf den Weg.
Auch bei Menschen mit Depressionen oder einer Angsterkrankung ist dies mittlerweile oft zu beobachten. Eine Schublade oder einen Schrank aufzuräumen, holt die Erkrankten häufig ein Stück weit aus ihrer Antriebslosigkeit heraus. Das Ergebnis ist sofort sichtbar und das Gefühl etwas geschafft zu haben, gibt neue Motivation.

Ordnung schaffen bringt zudem Platz für neue Gedanken und auch das tut der Seele gut.
Durch Ausmisten lassen wir die Vergangenheit ein Stück weit los, somit können wir uns mehr auf die Gegenwart und die Zukunft konzentrieren.

Ich möchte erkrankten Menschen die Unterstützung geben, die ich damals nicht hatte.
Wir sorgen gemeinsam für deine Wohlfühlordnung, denn
Ordnung schaffen räumt auch die Seele auf!

 

Liebe Nicole, herzlichen Dank für Deinen wertvollen Beitrag.

Nicole lebt in Tönisvorst und ist über ihre Seite Dein Ordnungscoach zu erreichen.

 

Alles Liebe

Denise

 

  • Aus Bremen 15/08/2019 at 14:29

    Liebe Nicole, liebe Denise!
    Wieder ein toller Gastbeitrag! Vielen Dank 😊 und allen gutes Aufräumen!
    Wie kriegt man eigentlich Teenager zum Aufräumen?

    • fräulein | ordnung 15/08/2019 at 16:21

      Meine Lieblingsantwort auf diese Frage: Führen durch Vorbild! Nicht meckern und ihnen den nötigen Freiraum geben. Wenn es im Teenager-Zimmer wie sau aussieht, einfach mal tif durchatmen. Es ist noch niemand an Unordnung gestorben. Aber ich schreibe gerne bei Gelegenheit mal einen Beitrag dazu ….

    • Christine 17/08/2019 at 14:01

      Unsere kleine Familie ist der Beweis für den Erfolg der Blog- und Autoren- Arbeit von Denise. Wir hatten es grundsätzlich aufgeräumt, aber in vielen Bereichen nicht ordentlich bzw. noch nicht ordentlich . Langsam habe ich angefangen, die Küchenarbeitsplatte noch freier zu räumen und vieles mehr. Mein Mann hat seine CD-Sammlung entsorgt, da seine Musik-Schätze seit Jahren in der Cloud archiviert sind. Unsere Teenager-Tochter hatte sehr viel DEKO in ihrem Zimmer. Sie reduziert nach und nach immer mehr. Sie findet es „luftiger“ mittlerweile viel schöner. Darüber hinaus ist sie auch froh, schneller Staubwischen zu können…. Jetzt hoffe ich noch auf die Routinen bei der Zimmmer-Reinigung.
      Es ist tatsächlich ein Prozess für Mütter, Väter, Kinder….PS: Ich bin kein konsumfreudiger Mensch: Trotzdem steht bei mir noch das Projekt Kleiderschrank an, da mir viele Sachen zu klein sind…. 🐿 Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, aber es wird auch satt. Herzliche Grüße und unbeschwertes Aufräumen wünscht Christine.

  • Aus dem Leben der Karoline 16/08/2019 at 11:23

    Hallo Nicole,
    du sprichst mir aus der Seele! Ich hader immer die Schränke aufzuräumen, nicht weil ich keine Lust darauf habe, sondern es mit viel emotionaler Arbeit verbunden ist. Aber ausmisten hilft tatsächlich. Allein Anfang der Woche habe ich es geschafft, die Tüten mit sonstigen Sachen an der Tür auszuräumen und aufzuräumen. Das hat mir insofern geholfen, dass der Störfried, den ich immer sah endlich weg ist und gleichzeitig die Tür sich leichter zuschließen lässt. Als nächstes sind aber wirklich ein paar Schubladen dran :).
    Ganz liebe Grüße, Karoline 🙂

  • Claudia 20/08/2019 at 17:35

    Wow vielen dank für diese Zeilen. So wervoll♡ und so wahr