Inspiration Ordnung

Donnerstag = OrdnungsTag

21/01/2016

Menschen haben oft Dinge, die sie nicht benutzen,  die keinen festen Aufbewahrungsort haben, als ewig unerledigte Aufgaben herumliegen oder sogar schlechte Erinnerungen wecken,  aber aus Angst, man könnten diese Dinge doch noch brauchen,  verhindert man, dass sie entsorgt werden.

Der Durchschnittseuropäer besitzt heute etwa zehntausend Gegenstände,  wobei sich in den Dingen, die er aufhebt, sich die Persönlichkeit spiegelt, wobei diese auch in gewissem Ausmaß die Identität eines Menschen festigen.

Menschen mit starkem Endowment-Effekt haben sich ökonomisch in der Vergangenheit eher durchgesetzt als andere, denn wer bei einem Tausch weniger bereit ist, sein eigenes Gut herzugeben, hat gegenüber dem anderen Drohpotential, um etwa den Preis hochzutreiben, was bei jedem Handel einen u. U. überlebenswichtiger Vorteil darstellen kann.

Manche Ökonomen warnen vor Schäden durch den Endowment-Effekt,  etwa wenn der Besitzer an einer Aktie auf Talfahrt festhält, nur weil sie in seinem Besitz ist.

Menschen tragen Verantwortung für ihr Eigentum und sind in ständiger Sorge darum,  sodass Besitz auch zur Last werden kann.

Quelle: Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik

 

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Ich habe Euch HIER bereits berichtet, dass ich mich von zwei Kisten befreit habe, die an die Maltester in Münster gingen. Vor über einem Jahr fing es mit einer Kiste an: alles Sachen die meine Kinder „mal auf dem Flohmarkt verkaufen könnten“. Aus dem Flohmarkt ist nie etwas geworden, statt dessen ist eine zweite Kiste entstanden. Noch dazu die Kiste mit Büchern, die bei „Tauschticket“ keiner haben wollte.

Natürlich waren Dinge dabei, die mal Geld gekostet haben und noch gebraucht werden könnten. Es waren aber auch alles Sachen, die ich einfach nicht mehr genutzt habe. Die Sachen bei eBay zu verkaufen fand ich zu umständlich, ich wollte kurzen Prozess machen. Jetzt bin ich glücklich & zufrieden, kann die hintere Ecke von unserem Abstellraum wieder betreten und bin mir sicher: IRGENDWER wird sich über die Sachen freuen!

Der beste Nebeneffekt: durch jede Sachspende, die ich tätige, wandert weniger in unseren Restmüll!

Wie ist das bei Euch? An welchen Sachen, die in Eurem Besitz sind, haltet Ihr ganz besonders fest?
Habt Ihr Sachen, die Ihr eigentlich nicht mögt, aber nicht loslassen wollt, weil sie einen finanziellen Wert haben oder ein Geschenk waren?

Ordentliche Grüße

Denise

 

  • Milena Schlegel 21/01/2016 at 7:01

    Ich habe auch einen Grossteil meiner Bücher an die Bibliothek gespendet. Diese über einen Buchhandel zu verkaufen ist – wie du sagst – zu umständlich und ergibt (falls überhaupt) nur einen Bruchteil dessen, was ich bezahlt habe. Bei "billigen" Sachen habe ich kein Problem, sie zu verschenken oder wegzugeben. Was ist aber bei wirklich teuren Sachen? Ich habe nämlich vor vielen, vielen Jahren bei einem Antikhändler ein altes Sofa gekauft. Eine Schreinerin hat es aufgearbeitet und ein Polsterer bezog es neu. Es hat wahnsinnig viel gekostet, soviel, dass wir die ganze Familie eine Woche in die Ferien fahren könnten. Farblich und vom Stil her passt es nicht mehr zu uns. Aber verschenken mag ich es auch nicht. Dafür habe ich einfach zu viel investiert. Hier ist guter Rat teuer… ich habe es nun aufgestellt, die Kissen weiss beogen, die Sitzfläche mit einer Decke abgedeckt. So kommt es zum Einsatz, bis ich es irgendwann doch noch zu einem fairen Preis verkaufen kann.
    Was ist Deine Meinung dazu?
    Liebe Grüsse
    Milena

    • Jenny Banana 21/01/2016 at 9:01

      Hallo Milena
      Ich kann natürlich verstehen, dass du das Sofa nicht (umsonst oder zu günstig) weggeben magst, weil es so viel Geld gekostet hat. Andererseits sehe ich das immer so: Dinge, die mir keine Freude (mehr) bereiten und bei denen ich ein schlechtes Gewissen habe, sie zu entsorgen, weil sie ja mal so teuer waren, die kosten mich im Endeffekt noch viel mehr, wenn ich sie behalte. Es braucht Platz, man muss Sorge tragen, sie reinigen/unterhalten und es das schlechte Gefühl, dass ich etwas in meiner Wohnung habe, dass ich eigentlich weder brauche noch möchte und dabei habe ich dafür mal so viel ausgegeben, bringt nur negative "Vibes" und das alles "kostet" mich auch was. Vielleicht hilft dir dieser Ansatz etwas. Ansonsten kannst du dir vielleicht überlegen, ob du das Sofa in einer neutralen Farbe neu beziehen willst?
      Herzliche Grüsse aus der Schweiz, Jenny

  • decofine 21/01/2016 at 7:13

    Ich habe noch das Sofa aus meiner ersten Wohnung. Es steht im Arbeitszimmer, zu nächst.wollten wir es als Lese platz, aber in Wirklichkeit sitzt da nie jemand und liest. Ich konnte mich jetzt endlich aufraffen, mich davon zu trennen.Ich möchte es verschenken..aber man glaubt es kaum…eine Anzeige bei eb*kleinanzeigen brachte zwar einige Telefonate mit Leuten, die es unbedingt haben wollten …nie kam jemand. Das Sozialkaufhaus kam extra um es sich anzusehen..und erklärte mir Sie nehmen nur Garnitur. ..hatte es ja nicht schon bei Anmeldung gesagt…ich finde nicht, das es auf den Spermüll gehört, habe ich zu hohe Erwartungen? Generell finde ich es schwieriger Dinge wieder loszuwerden, zumindest, wenn sie nicht in den Müll sollen.

    Der Vorsatz bleibt…sich von über flüssigem zu trennen..mal sehen, wie es dieses Jahr klappt.

    LG
    DECOFINE

  • Anonym 21/01/2016 at 8:30

    Ja liebe Denise, ich finde es ganz interessant deinen Blog entdeckt zu haben.
    Wenn man einmal ein gewisses Alter erreicht hat und man nicht rechtzeitig auch die Kurve bekommt sich von Dingen zu trennen wird es brenzelig…
    Das mit den Geschenken her geben, die mal einmal bekam, fiel mir sehr schwer, da man ja niemanden verletzten möchte…
    Ein lieber Mensch meinte dann einmal zu mir: "wer es wirklich gut mit dir meint, der möchte das es dir gut geht ….und was dich belastet gib her…."
    Das hat mir geholfen, du siehst auch ich bin dran und es gibt viel nachzuholen in so vielen Jahren. Auch ich habe ein Sozialkaufhaus aufgetan, wo ich alles hin bringen kann, dass macht das Loslassen leichter, denn es wandert ja nicht in den Müll und tut vielleicht noch jemandem anderen gut.
    Ich kann dich nur bestätigen, es tut einfach gut sich zu entlasten…
    Gerne schaue ich immer wieder mal bei dir vorbei…
    Liebe Grüße
    Monika*

  • Anonym 21/01/2016 at 9:10

    Bei Geschenken finde ich es auch ganz besonders schwer. Ich habe zu einem runden Geburtstag von einer sehr guten Freundin ein Bild geschenkt bekommen. Sie hat mich gemalt… Das Bild ist einfach schrecklich.

    Bislang kann ich es nicht wegschmeißen. Ich würde es dann vorher auch soweit zerstören müssen, damit nicht jemand es aus dem Müll holt. Inzwischen überlege ich, ob ich es einfach selbst übermalen soll. Das wäre mal ein ganz guter Anlass, die Acrylfarben auszuprobieren, die ich zu einem anderen Geburtstag von derselben Freundin geschenkt bekam.

    Insofern ist dieses Geschenk wirklich so eine "unerledigte Aufgabe", wie Du es oben schilderst.

    Danke für Deine Anregungen, die immer viele Gedanken bei mir auslösen,
    liebe Grüße
    Andrea

  • Wer-ist-eigentlich-dran-mit-Katzenklo? 21/01/2016 at 9:17

    Oh, diesen Post brauchte ich, um schnell noch ein bisschen auszumisten, bevor ich mich heute mittag zu einem netten Termin aufmache! :-)))

  • les belles choses 21/01/2016 at 10:40

    Recht schwer fällt es mir, mich von meinen Büchern aus dem Studium zu trennen, obwohl ich kaum glaube, dass ich noch jemals beispielsweise die Geschichte des Französischen vom Vulgärlatein bis heute und ähnlich erbauliche Literatur durchackern werde (obwohl mein Wissen auf diesem Gebiet inzwischen auf praktisch Null zusammengeschrumpft ist, hüstel). Ich habe mich damit so lange und intensiv beschäftigt, und daher gehören die Bücher zu meinem Leben. Allerdings stauben sie in einem Regal im Keller vor sich hin. Ich habe aber den Plan, hier deutlich zu reduzieren und nur einige wenige Bücher zu behalten. Von den in langen Stunden kopierten Büchern, die mit Pappdeckeln versehen und gebunden in Kartons lagerten (ich habe vor Internet studiert) habe ich mich allerdings inzwischen verabschiedet. Immerhin!

    Liebe Grüße, Angelika

    • Ursel Rabenfrau 08/02/2016 at 18:23

      Von meinen Studienunterlagen habe ich mich auch nur schwer trennen können. Vermisst habe ich sie dann allerdings nicht. Der Mann an meiner Seite besitzt seinen Kram noch (inzwischen ist er in Rente!), hat ihn nie mehr gebraucht, aber Männer und ihr Gruscht, das ist eine Sache für sich…
      Grüßle
      Ursel

  • liebe design 21/01/2016 at 11:54

    Hi liebe Denise,

    unglaublich, dass Du bei Dir auch noch so viele Kisten mit Allerlei Krimskrams zusammen findest, ich kann es gar nicht glauben.

    Meiomei… was würdest Du bei mir fündig werden… 😉

    Mir fällt es immer schwer, die Kunstwerke meiner Kinder wegzutun. Von manchen mache ich ein Foto und im Einverständnis mit meinen Kindern darf es dann gehen. Nun habe ich ein Geschenk von meiner Tochter zu Weihnachten bekommen und um ehrlich zu sein, ich finde nicht so wirklich ein Herz für die Sache, will meine Tochter aber auch nicht enttäuschen. So steht es jetzt bei mir…

    Uff. Schwierig, oder?

    Sende Dir fröhliche Grüße!

    Sara

  • Nicole von Familieordentlich.de 21/01/2016 at 15:23

    Liebe Denise,

    auch ich bin seit geraumer Zeit dabei, Dinge wegzugeben, die einfach keine Platz mehr in meinem Leben haben. Bei manchen fällt es mir leicht sie loszulassen, bei anderen tue ich mir schwerer.

    Besonders schwierig finde ich es, wenn man selbst meint, ein Ding wäre doch noch einiges wert, man aber niemanden findet, der bereit ist dafür noch Geld auszugeben.

    Letztendlich kann das einem allerdings echt die Augen öffnen: Dieses ach so tolle Ding, von dem man dachte, es sei doch Wunder was wert will vielleicht nicht mal mehr jemand geschenkt. Warum sollte man sich also nicht einfach leichten Herzens davon trennen?

    Wo immer es geht, ist spenden natürlich besser als wegwerfen. Aber die Hauptsache ist, man wird so ein Dingens endlich los.

    In meinem letzten Blogbeitrag habe ich mich damit beschäftigt, welche negativen Auswirkungen Gerümpel haben kann. Wenn man mal darüber nachdenkt, wie schlecht dieser ganze Krempel für einen ist, dann kann man gar nicht anders, als dem Gerümpel den Kampf anzusagen und kräftig auszumisten. 😉

    Danke für Deine, wie immer wunderbaren, Anregungen!

    Liebe Grüße,

    Nicole

  • Sunnys Haus 21/01/2016 at 19:15

    Liebe Denise,

    ich bin seit zwei Jahren dabei, auszumisten und Dinge wegzugeben. Inzwischen sieht man das auch, vor allem aber fühle ich mich so viel wohler ! Gerade letzte Woche habe ich einen großen Umzugskarton voller Kleidung an die Kleider an die Kleiderstiftung gespendet und habe dafür sogar eine email mit einem Dankeschön bekommen. Das fand ich sehr lieb.

    Bücher sind so ein Thema, an das ich mich noch kaum gewagt habe. Ein Karton mit Paperbacks aus dem Studium (das immerhin seit 20 Jahren beendet ist 🙂 ) ist inzwischen immerhin im Altpapier gelandet. Ein weiterer Karton wartet auf Weitergabe. Darüber hinaus hab ich die Bücher einfach mal ans Ende meiner Prioritätenliste gesetzt. Vielleicht möchte ich sie auch einfach behalten, mal sehen. Immerhin haben sie allen ihren Platz, das ist ja schon mal die halbe Miete.

    Ansonsten mache ich aber weiter, ich bin noch lange nicht auf dem Stand, auf dem ich sein will, minimalistisch betrachtet.

    Liebe Grüße
    Birgit

  • Dorothee 21/01/2016 at 20:32

    Tatsächlich habe ich auch schon einige Bücher gespendet. Meine Jugendbücher gingen alle an ein Kinderheim – ich fand die Idee netter als "meine Kinder lesen die mal später". Ich hatte auch (theoretisch) eine Kiste mit Büchern meiner Mutter, aber die habe ich nie gelesen. Mir haben gebrauchte Bücher nie gefallen. Meine armen Eltern 😉

    Und heute früh war ich sehr erleichtert, als auf einmal ein Rock, den ich eigentlich lange sehr geliebt habe, kaputt gegangen ist. Ja, traurig, dass es passiert ist (irreparabel), aber ich war froh, dass mein Schrank wieder etwas leerer ist. Das ist doch bezeichnend 😀

  • karola 22/01/2016 at 12:27

    es gibt hier in berln auch einrichtungen wo man bücher spenden kann und bei denen bei "unleserlichkeit" das papier verkauft wird und dann das geld wieder sozialen zwecken zugute kommt ….ist dann eben nicht der reisswolf ;o)
    ansonsten hab ich grad 40 jahre leben rückwärte abgewickelt wg umzug und todesfall- dann überleg ich schon was ist wichtig was weniger
    aber viele sind und bleiben jäger und sammler ;o( (o;
    tschüss karo

  • Organisation mit Sabine 23/01/2016 at 17:55

    Ich lese gerne Bücher und ich finde Bücher im Regal schön. Da ich aber viel lese, sammelt sich da einige an. Ich verkaufe sie dann (wenn möglich online, da ich aus Erfahrung weiß, dass ich sehr wenige Bücher ein zweites Mal lese. Da der Second-Hand-Büchermarkt aber überschwemmt ist, stelle ich unverkäufliche Bücher an unsere "Mitnehmbörse" auf den Wertstoffhof. Dort werden sie entweder mitgenommen oder kommen bald zum Altpapier. Vielleicht sind E-Books die Lösung für uns Leseratten?
    LG Sabine

  • knitgudi 24/01/2016 at 10:04

    Wenn ihr euch schwertut mit alten, aber schönen Sofas – das habe ich mit meinem getan, als wir umgezogen sind und es nicht mehr zur neuen Einrichtung gepasst hat. Vielleicht ist das für manche eine Anregung.

    http://wool-words.blogspot.co.at/2014/09/hakeldecke-somalia.html

    Wintersonnige Grüße schickt
    Knitgudi