Worüber ich mich immer ganz besonders freue ist, wenn ich Leserpost bekomme. Ich liebe es, zum Ordnungstag Fragen zu beantworten und eine kleine Hilfestellung zu bieten. Letzte Woche hat mich jedoch ein eMail erreicht, bei dem ich kurz schlucken musste. Es wäre mir allerdings ein Fest, hier persönlich vorbeizukommen:
Vom Kleiderschrank erschlagen
Liebe Denise,
seit unserem Umzug vor neun Jahren, leben mein Mann und ich im Chaos, weil wir in dem Haus, in das wir gezogen sind, erst einmal jedes Möbelstück in jeden Raum schieben mussten, um eine Vorstellung zu bekommen, welchen Raum wir wie nutzen wollen und weil wir quasi mit mehreren Haushalten eingezogen sind: Dem Haushalt meines Mannes, meinem Haushalt, Dinge aus seinem Elternhaus (das wurde abgerissen) sowie Dinge, die meine Mutter ausrangiert und mir geschickt hat und Möbel, die vom Vorbesitzer stammen. This is to follow…
Ein großes Thema ist das Thema „Kleiderschrank“. Schön, wenn man diesen in einigen Stunden ausmisten kann und nachher nur noch Dinge hat, in denen man sich wohlfühlt.
So die Theorie.
Ich selbst habe in den letzten 15 Jahren jedes Jahr kontinuierlich zugenommen (30 kg) und die Kleidung, die ich tragen möchte (38-42), hängt und liegt in zwei Kleiderschränken und ich kann sie nicht nutzen. Zusätzlich gibt es noch Kleidung in Koffern und Unterbettkommoden (36-42).
Des Weiteren gibt es einen weiteren kleinen Kleiderschrank mit dieser Kleidung und die Kleidung, die ich trage, belegt einen weiteren kleinen Kleiderschrank, einen Kleiderständer mit Ablagen, der fast zusammenbricht, eine kleine Holzbank im Schlafzimmer (das noch abgebaut werden muss und umziehen soll), die Schublade des Bettes und die Sofas im Wohnzimmer (die auch noch wegmüssen, weil sie zu groß für den Raum sind).
Weitere Schrankmodule habe ich gekauft, die seit einem Jahr unaufgebaut in Kartons in Flur und Räumen stehen, weil die alle noch renoviert und umgebaut werden oder eine andere Nutzung erfahren sollen.
Das Haus wehrt sich.
Ein gebrauchter Kleiderschrank steht noch im Heizungskeller, um ihn da zusätzlich für meinen Mann aufzubauen, der einen unpraktischen großen Kleiderschrank hinter mir im Panoramazimmer stehen hat, das künftig Küche werden soll, und einen kleinen Schrank im Schlafzimmer (künftig Arbeitszimmer) nutzt und einen Nachttisch, aber auch keinen Platz für seine Kleidung hat, die er meistens in seinem PC-Kellerraum trocknet und lagert.
So, wie dieser Absatz formuliert ist, sieht unser Haus aus. Jeder Raum muss geräumt oder renoviert werden und alles liegt oder steht herum. Bei mir ist auch die Hoffnung, wieder ein Normalgewicht zu erreichen, noch nicht verschwunden, obwohl die Wechseljahre bevorstehen und mir eine (noch ältere) Freundin gesagt hat, das ich in meinem Alter nichts gegen das Zunehmen tun könne.
Was macht man, wenn man tausend Klamotten zu Hause hat, aber nur die mag, in die man nicht hineinpasst? Wenn es nach mir geht, würde ich alles, was ich gerade trage (was gerade passt) in die große Tonne werfen. Nunja, ich kann mich halt selbst so dick nicht leiden und anschauen.
Haben Sie einen Rat für mich? Die Kleidung, die ich gerne wieder anziehen möchte, ist zeitlos, schön und schön zu tragen. Zudem ist sie von einer guten Qualität, was heutzutage immer weniger zu finden ist. Das wirft man doch nicht weg, wenn man noch hofft, wieder „weniger“ zu werden…?
Manchmal wünsche ich mir eine große Lagerhalle in den Garten.
Viele liebe Grüße
und weiterhin viel Schaffenskraft für Ihre Aufräumprojekte!
Schritt für Schritt
Nachdem ich kurz geschluckt habe, schossen mir gleich mehrere Gedanken durch den Kopf. In diesem Fall sehe ich ein ganzheitliches Problem, hier müsste alles detailliert aufgelistet werden, was gemacht werden muss, bevor man überhaupt loslegen kann.
Natürlich ersetzt dieser Beitrag keinen echten Einsatz vor Ort, doch ein paar Empfehlungen hätte ich:
- Die schöne Theorie kann Realität werden! Allerdings nicht ohne Anstrengung!
- Eine Lagerhalle im Garten scheint verlockend – ist aber keine echte Lösung!
- Wenn Sie schon seit 9 Jahren in diesem Zustand leben, ist vermutlich ein Zustand der „Schockstarre“ eingetreten. Das passiert, wenn man zu lange die Hände in den Schoß legt und lethargisch zuschaut. der Berg unerledigter Aufgaben scheint zu hoch, dass man ihn kaum noch besingen kann.
- Sie müssen in Bewegung, ins TUN, kommen! Dafür brauchen Sie unbedingt einen Plan. Ohne Plan wird es ein schwieriges (um nicht zu sagen: aussichtsloses) Unterfangen! An diesem Plan können Sie sich Schritt für Schritt entlang hangeln.
- Fakt ist: Es gibt zu viele Orte, an denen Kleidung aufbewahrt und gesammelt wird. Kleidung wird über das gesamte Haus verteilt. Bestimmen Sie genau zwei Orte. Den 1. Ort für alles, was aktuell passt und den 2. Ort für alles, was nicht mehr passt.
- Das, was nicht mehr passt, birgt ein viel tieferes Problem, als man auf den ersten Blick erkennen mag. Deshalb einige Fragen, die helfen können: 1) Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Sachen eines Tages wieder passen? 2) Was machen Sie aktiv, damit die Sachen wieder passen? 3) Hängt Ihr Lebensglück nur von ihrem Gewicht ab? 4) Woran halten Sie wirklich fest?
Wovon hängt Dein Lebensglück ab?
- Eine Strategie könnte auch sein, SÄMTLICHE Kleidung nach Größen zu sortieren. Und mit SÄMTLICHE meine ich wirklich ALLES! Sie müssen sich ein Bild davon mache, wie viel Sie tatsächlich besitzen! Und dann würde ich rigoros alle Koffer und Unterbettkommoden in den Keller bringen -> die sollten nur im äußersten Notfall benutzt werden.
- Die Sachen, die nicht mehr passen, können noch so eine gute Qualität haben – wenn einem dadurch die Luft zum Atmen und der Platz zum Leben genommen wird, haben sie negative Auswirkungen.
- Suchen Sie sich 6 Outfits zusammen, in die Sie eines Tages wieder passen möchten und packen Sie den Rest in Umzugskartons, sollten sie es noch nicht spenden können. Machen Sie ein Foto von ihren 6 liebsten Outfits und hängen eins dieser Fotos an den Spiegel im Badezimmer. Wenn das nicht dazu motiviert, in den nächsten 12 Monaten an diesem Ziel zu arbeiten, trennen Sie sich von diesem Ideal! Oder wollen Sie den Rest ihres Lebens damit vergeuden?
Wenn Sie beim Lesen dieser Punkte Einspruch erheben wollen oder erklären möchte, warum dieses oder jenes nicht möglich ist, dann sollten Sie unbedingt DIESE Texte zum Thema LOSLASSEN lesen!
Was wir loslassen,
kann uns nicht mehr festhalten.
Ernst Ferstl
Wie können wir also Ordnung schaffen und auch halten?
Die 6 wichtigsten Regeln, um Schritt für Schritt zur dauerhaften Ordnung zu kommen
Erst Regel: Aussortieren und gnadenlos minimieren! Alles, was defekt, überflüssig oder ungenutzt ist, darf aussortiert werden. Essenziell für Ordnung: Immer erst aussortieren, dann aufräumen! Es bringt nichts, wenn Dinge nur von A nach B geschoben werden. Dabei sollte man auch immer bedenken, dass Gerümpel den Energiefluss in unserer Umgebung und somit auch in uns blockiert.
Zweite Regel: Ordnung planen! Es ist enorm wichtig, einen Plan zu erstellen und Prioritäten zu setzen. Aus diesem Grund erstelle ich mit meinen Kunden auch immer einen Strategieplan. Man nehme einfach ein leeres Heft, zwei Seiten für jeden Raum und schreibe alles auf, was man hier erreichen möchte.
a) Welche Schubladen und Schränke sollen sortiert werden?
b) Was muss repariert oder aussortiert werden?
c) Erfüllt der Raum seinen Zweck?
d) wie würde ich mich fühlen, wenn dieser Raum so wäre, wie ich ihn mir wünsche?
In den Strategieplan gehören alle Schritt und Punkte, und mögen sie noch so klein sein. Nur so verschafft man sich einen Überblick über das Projekt.
Im Idealfall notiert man sich, bis wann welches Ziel erreicht werden soll und dann legt man los.
Das schöne ist, dass man jeden noch so kleinen erledigten Zwischenschritt abhaken oder durchstreichen kann und je mehr man geschafft und erledigt hat, desto mehr steigt die eigene Motivation.
Dritte Regel: Im kleinen anfangen. Um die Motivation nicht zu töten, sollte man kleine Schritte machen. Fangen Sie mit einem Bereich an, der wenig emotional ist. Der Flur oder die Küche eignen sich gut. Zieht hier Ruhe und Entspannung ein, hat man auch Lust, in anderen Bereichen weiterzumachen. Lieber jeden Tag eine Stunde konzentriert arbeiten, als wenn ein ganzes wertvolles Wochenende darauf geht. Schritt für Schritt.
Vierte Regel: Sinnvoll einsortieren und gruppieren. Jedes Teil sollte einen Platz bekommen und nach Benutzung hierhin zurückgebracht werden.
Ordnung bedeutet, dass alles seinen Platz hat.
Fünfte Regel: Einfach anfangen. Eine Ecke oder eine Schublade nehmen und 15 Minuten aussortieren. Nicht zu viel nachdenken, einfach machen. Denn meist plagen sich die Menschen mit den Gedanken: „Wie fang ich an? Wo fang ich an?“ Einen Anfang findet man überall und jederzeit! Wenn man nur will!
Sechste Regel: Ordnung ist ein stetiger Prozess und nichts, was man nur einmal macht. Also immer überlegen: „Was lasse ich in mein Haus rein?“ und auch mal Nein sagen. Nur so vermeidet man, den Plunder von morgen anzuschaffen.
Wovon wir uns auf jedem Fall trennen dürfen, sind folgende Gedanken
„Das ist doch noch gut!“
„Das kann man vielleicht noch mal gebrauchen!
„Das hat doch mal viel Geld gekostet.“
Vielleicht hat es mal viel Geld gekostet … aber wenn es seit 6 oder 12 Monaten nicht benutzt wurde, ist es trotzdem sehr unwahrscheinlich, dass wir noch einmal Verwendung dafür haben. Besser ist, das Vertrauen zu haben, dass alles, was zu uns gehört, auch bei uns bleibt.
Ordentliche Grüße
Denise
Liebe Denise, ich liebe Deine Beiträge!!
Es ist so schön zu lesen, wieviel Tatkraft, Übersicht & Gelassenheit aus Deinen Zeilen spricht.
Als ich gelesen habe, wieviele Sachen in diesem Haus überall verteilt sind, hat mir nur die Vorstellung die Luft genommen. Und ich kann es sehr gut nachfühlen: ich kenne das Chaos und liebe die Ordnung.
Danke, danke für Deine stetigen Beiträge!! Sie sind so hilfreich & wertvoll!
Viele liebe Grüße von der Ostsee!
Mich beschäftigte beim Lesen der Briefschreiberin die Tatsache, dass nichts in dem Haus fertig zu sein scheint. Eine Situation, die ich für mich immer gefürchtet habe und weswegen ich niemals Eigentum wollte. Denn etwas, was schon fix und fertig ist, könnte ich mir nicht leisten und alles selbst zu machen wäre für mich zeitlich nicht machbar.
Ich finde die vorgeschlagenen Schritte prima, würde mir allerdings als Hausbewohner Zimmer für Zimmer vornehmen und auch dann, wenn noch nicht alles so ist, wie am Ende gewünscht, wenigstens schon mal den einen oder anderen Schrank trotzdem aufbauen und nutzen. Leben ist doch sowieso Working in Progress, also anfangen, auch wenns so noch nicht wirklich richtig ist.
Ich wünsche der Leserbriefschreiberin alles Gute,
liebe Grüße
Lili
Liebe Lili,
beim Lesen des Artikels hatte ich spontan die gleichen Gedanken: was würde ich in dieser Situation tun? Ich würde mir das Haus zimmerweise schön machen. Zum Anfang das Schlafzimmer: alles raus, renovieren und nur das Nötigste rein. So hat man seine Ruheoase und kann den Plan schmieden, der für den Rest des Hauses erforderlich ist. Dann die Küche vornehmen usw. Und in die schönen neuen Räume nur die notwendigen oder geliebten Dinge reinlassen. Was dann nach 1-2 Jahren übrig bleibt, wurde nicht gebraucht und kann weg. Wir haben zwei Häuser, die wir entkernten, bewohnen oder/ und sanieren. Gerade jetzt haben wir doch viel Zeit für diese Aufgaben.
Hallo Denise,
zum Teil finde ich mich im Beitrag der Briefschreiberin wieder. Vielleicht nicht ganz so krass, aber auch ich halte an Klamotten fest, in die ich mal wieder reinpassen möchte, obwohl es in Corona- und nur noch Home-Office-Zeiten mit dem Gewicht eher nach oben geht. Es wäre aber für mich als würde ich kapitulieren, wenn ich die Kleidung entsorgen würde und ich habe Bedenken, dass ich mich dann gar nicht mehr im Griff hätte. Andererseits setzt mich diese Kleidung aber auch ewig unter Druck und führt mir mein Versagen dauernd vor Augen. Irgendwie ein Teufelskreis! Deine Tipps sind toll und ich werde versuchen diese umzusetzen. Auch ich finde manchmal einfach nicht den Anfang und lasse alles so vor sich hin schmoren. Wenn ich dann aber mal im Flow bin, dann geht auch was und ich freue mich über das Ergebnis.
Liebe Grüße
Regine
Ein ganz toller Post wieder einmal. Und so viel Arbeit steckt von dir da drin! Ganz lieben Dank Denise!
Ich musste sofort an meine Freundin denken. Sie wohnt mit 4 Kindern in einem 120 qm Reihenhaus ( über 3 Etagen, also sind für den Flur, Gästetoilette , Küche und Wohnzimmer gerade mal 44 qm vorhanden). Ihr Mann ist seit März im homeoffice. Im Büro im Dachgeschoss ist aber kein Platz zum Arbeiten ( zwei Schreibtische sind vorhanden, aber wohl völlig überfüllt). Der Mann sitzt seit März zum Arbeiten im Wohnzimmer und blockiert den Esstisch . Am Wochenende räumt er alles in eine Ecke, damit die Familie zusammen Essen kann. Meine Freundin sagt, sie kann nirgends mal in Ruhe einen Tee trinken oder jemanden reinlassen . Da denke ich, da hätte ich doch echt mal das Büro entrümpelt.
Also, deine Artikel werden gebraucht!
Liebe Grüße
Nochmal ich, kam eigentlich eine Antwort von der Leserin?
Total traurig, dass sie eigentlich nichts von ihren aktuellen Anziehsachen haben möchte. Für dich Denise wäre es ein Fest da zu wirken? Ich glaube, ich würde rückwärts wieder rausgehen, weil ich komplett überfordert wäre.
Auch wenn die Ratsuchende „Kleidung“ als Hauptproblem angibt, ich glaube, einen Raum /das Wohnzimmer fertig zu machen, wäre das Wichtigste.
Dann hat man den Erfolg vor Augen.
Mit dem Gewicht unzufrieden sein und sich wünschen, wieder in die kleinere Größe zu passen, das kenne ich auch! Aber sich trotzdem etwas Hübsches zum Anziehen zu gönnen, ist wichtig!
Das Thema mit dem Gewicht kenne ich. Einige schöne Teile, von denen ich mich nicht trennen könnte, habe ich aufbewahrt und passe inzwischen auch wieder rein, bin sehr froh, mich nicht getrennt zu haben. Vielleicht hat sich die Leserbrief Schreiberin ein dickes Fell zugelegt, bei den ungelösten Platzproblemen, die sie beschreibt. Falls irgend möglich, sollte sie sich Unterstützung von einer Freundin oder gleich von Denise holen und den Eingangsbereich und das Wohnzimmer zuerst aufräumen.
Ich wünsche ihr gutes Gelingen und dass sie nicht den Mut verliert.
Hallo Denise, liebe Leserbriefschreiberin, kann es sein, dass die vollgestopfte Wohnung ein Spiegelbild ihrer Seele ist. Sie fühlen sich nicht wohl mit/in ihrem Körper. Lernen sie sich selbst so anzunehmen wie sie sind. Niemand ist perfekt. Ich habe vor ein paar Jahren 30 kg abgenommen 🙂 . 20 sind leider wieder drauf. Aber ich habe für mich gelernt, dass das ich bin und nicht die schlanke Größe 38. Seither fühle ich mich gut und bin glücklich. Mein Haus entrümple ich kontinuierlich. Das fühlt sich gut an. Alles Liebe
Liebe Denise, bitte, bitte, entsorge die „Staubwedel“ in der blauen Vase. Da findest du bestimmt was schöneres.🤔🙂 Liebe Grüße
Nein, das werde ich nicht tun. Ich finde sie nämlich schön!
Ich habe nach meiner zweiten Schwangerschaft 12 Kilo mehr gehabt und nichts hat mehr gepasst. Ich habe dann nach Deinen Tipps alles in einen Koffer gepackt und für 1 Jahr auf den Dachboden gestellt. Ich habe anfangs wirklich getrauert. Nach einem Jahr hatte ich eine neue schöne Garderobe. Ich habe dann den Koffer runter geholt und siehe da, ich mochte vieles gar nicht mehr und habe alles was drin war weggegeben. Danach sind auch plötzlich die Kilos gepurzelt und heute freue ich mich über ein normales Gewicht. Deine Tipps haben mir schon so oft geholfen und ich habe dadurch viel erreicht. Danke dafür.
Liebe Grüße Yasmin
DANKE SCHÖN
Mich hat die Leserpost sehr bedrückt… und nachdenklich gestimmt.
Unvorstellbar, dass der Zustand, den die Verfasserin beschreibt, seit neun Jahren besteht!
Der Ausdruck „Wenn man hofft, weniger zu werden!“ macht mich sehr traurig. Wir werden alle so schnell weniger… das Leben ist so kurz. Ich wünsche deiner Leserin, dass Sie Hilfe für ihre verzweifelte Lage bekommt.
Liebe Denise, liebe Mitleser,
Loslassen ist der Energieschlüssel, der State-Of-Mind-Schlüssel.
Meine Hoffnung ist, wenn ich lerne, die schlanke Kleidung loszulassen, dann lerne ich auch, die Kilos loszuwerden. Klingt paradox?
Nein: Festhalten ist Festhalten und Loslassen ist Loslassen. Festhalten und Loslassen hat bei mir bisher nicht funktioniert. Ebenso Festhalten, UM Loszulassen, das geht noch weniger.
Und außerdem: Wenn ich X Kg abnehme, werde ich trotzdem nicht wieder in die Damals-Kleidung passen, weil sich die Körperform verändert hat.
Also, Altes und Schweres hinaus.
Dann geht irgendwann auch die Mollig-Kleidung und neue, frische Schlank-Kleidung kann kommen.
Meine Methode: Aussortieren als Dauerprozeß. Die frischgewaschenen Pullover/T-Shirts/Unterhosen/Whatever immer von einer Seite (links/rechts) in den Schrank und von der anderen Seite entnehmen. Ich habe kleine Zettel in die Schränke/Regale geklebt (IN? —-> OUT!). So kommt jedes Teil irgendwann dran. Paßt nicht, gefällt nicht? Weg damit. Direttissima hinaus.
Herzlichen Gruß und herzlichen Dank für die vielen Tips in Buch, Newsletter und Webseite.
Paul
Ich glaube, dass es wichtig ist, genau hinzuschauen, wann das angefangen hat- ob es einen Auslöser gibt und was Sie belastet.
Ich war auch immer ein sehr ordentlicher Mensch, mein Umfeld war immer aufgeräumt- mehrere Jahre frustrierende Jobsuche haben bei mir dazu geführt, dass ich keine Ordnung mehr hinbekomme – auch 10 kg mehr auf meiner Hüfte haben Ihre Spuren hinterlassen…
Liebe Denise, vielen Dank für den tollen Artikel und Deinen tollen Blog. Er hat mein Leben schon sehr oft bereichert und es macht mir sehr viel Freude Deine Beiträge zu lesen.
Was für ein toller Beitrag. Du sprichst mir aus dem Herzen und kannst es so toll in Worte fassen. Ich folge dir seit Jahren mit Begeisterung. Liebe Grüße Michaela
Ich würde auch, wie Denise vorgeschlagen hat, zuallererst sämtliche Kleidung nach Größen sortieren und die Größen, die nicht passen, in Kartons packen und sauber beschriften mit Datum und Inhalt und dann in einen Raum (z.B. Keller) packen. Groß aussortieren würde ich da noch nicht, außer es hat Flecken/Löcher. Dann das Schlafzimmer komplett räumen und renovieren und dort nur die neu gekauften Kleiderschrankmodule aufbauen und auch nur die zur Zeit passenden Klamotten von beiden einräumen. Damit ist dann eine Ruhezone geschaffen. Alle anderen zu kleinen oder großen Kleiderschränke würde ich rigoros entsorgen oder vielleicht einen einzigen mit Schrankböden im Keller aufbauen um andere Dinge satubdicht zu verstauen (aber keine Klamotten dort auslagern).
Ich habe bis vor ein paar Monaten über Jahre hinweg zwei Waschkörbe im Schlafzimmer stehen gehabt, sowie ein Schrankabteil, in denen ich Kleider hatte, die ich nochmal anschauen wollte (Größe, wird noch angezogen oder nicht) und einen Haufen mit Jacken und Pullis auf dem Boden, wo ich auch nicht wusste, was ich damit mache (neben ein paar anderen Stapeln) und viel Bügelwäsche auf der Kommode. Als ich mich dazu aufgerafft habe, vor unserem Urlaub die Bügelwäsche nach T-Shirts zu durchforsten habe ich die angestaubten in die Waschküche gebracht, die anderen gebügelt und die anderen Klamotten nach zu waschen, könnte ich für Refashioning gebrauchen oder für Upcycling sortiert und aus dem Schlafzimmer verbannt (ich habe wieder angefangen zu nähen). Auch die Kommode ist inzwischen frei von Bügelwäsche und in dem Schrankabteil ist Platz für passende Kleidung. Auch wenn von den letzten zwei Stößen noch nicht genug aussortiert ist, tut es doch unendlich gut, sich nicht mehr an Wäschekörben und Haufen vorbei ins Bett zu schlängeln und jeden Morgen den mahnenden Haufen von Bügelwäsche zu sehen.
Und was das Gewicht angeht, auch ich hatte etliche Hosen aus der Zeit als ich noch 10kg weniger gewogen habe und die habe ich dieses Jahr tatsächlich runter und die Hosen sind wieder in den Kleiderschrank eingezogen. Durch Corona musste ich nämlich jeden Tag selbst kochen und wir haben viel vegetarisch gekocht, das hat bei mir die Pfunde purzeln lassen. Auf Kalorien oder so habe ich nicht explizit geachtet. Das schöne Gefühl, dass mir die alten Hosen wieder passen hilft mir, mein Gewicht zu halten.
Liebe Denise,
der Beitrag deiner Leserin hat mich sehr betroffen gemacht und ich war erschreckt und berührt. Auch weil ich mir für mmich, wie viele der Vorkommentatoren auch, nicht vorstellen könnte über neun Jahre so zu leben. Zuhause sollte eine Oase der Ruhe und Geborgenheit sein.
Ich finde es toll, mit welchem Pragmatismus du an die Sache rangehst, denn nur so geht es. Und man muss wirklich rigoros sein.
Klar, fehlt dann auch mal etwas. Aber am Ende ist es so: Ein aufgeräumtes Haus und ein aufgeräumtes Herz haben viel gemein.
Liebe Grüße
Nicole