Ordnung

Donnerstag = OrdnungsTag | Zeit sinnvoll nutzen

10/05/2018

So viel freie Zeit – was mache ich nur damit?

Als mich in der vergangenen Woche erst das Internet im Stich gelassen und dann auch mein Laptop gestreikt hat, hatte ich auf einmal jede Menge Zeit.

Himmel! Was hatte ich viel freie Zeit zur Verfügung!

Was soll ich bloß mit all der Zeit anfangen? So überraschend und ungeplant.

Nach der üblichen Runde mit dem Staubsauger und dem kurzen Wisch durch die Küche hatte ich immer noch viel Zeit. Und es war noch nicht mal 9 Uhr … und mein IT-Experte wollte mich erst gegen 12 Uhr anrufen.

Da saß ich also, starrte Löcher in die Luft und war ein wenig ratlos. Geplant war, dass ich zwei Tage lang ausschließlich am Rechner verbringen und jede Menge Aufträge abarbeiten, OrdnungsTage vorbereiten und ein Exposé schreiben. Statt dessen hatte ich Zeit. Ungewohnt viel Zeit.

Zeit sinnvoll nutzen

Zeit sinnvoll nutzen

Also habe ich das einzig vernünftige getan und den Abstellraum aufgeräumt. Alle Wäschekisten raus geräumt, um den Boden zu wischen und einige der leeren Kartons weggeräumt, die ich aufbewahrt hatte, aber vermutlich auch in nächster Zeit nicht gebrauchen würde.

Und dann nahm ich diese Kiste in Angriff. Eine große Kiste voll mit Erinnerungen. Irgendwann hatte ich diese Kiste schon grob vorsortiert und auf den Schrank im Abstellraum gestellt. Vermutlich für genau diesen Tag. An dem ich jede Menge Zeit hatte.

Zeit sinnvoll nutzen

Postkartengrüße aus der Vergangenheit

Ich wusste, was mich in dieser Kiste erwartet! Briefe von meinem ersten Freund, jede Menge Postkarten und sicher noch die ein oder andere Erinnerung, die man am besten mit einem Schnaps herunterspült.

Statt dessen habe ich mir einen Kaffee gemacht und den Plan gefasst, mich mindestens von der Hälfte des Inhaltes dieser Kiste zu trennen.

Zeit sinnvoll einsetzen

Im Grunde genommen reicht es, wenn man symbolisch einen Brief oder eine Postkarte von einer Person aufbewahrt. Für mich zählt es auf jeden Fall nicht so sehr, welche Belanglosigkeiten ich mir vor über 20 Jahren mit Freunden geschrieben habe. Schließlich speicher ich heute auch nicht jede What’s App von meinen Freunden ab.

Bei einigen Briefen war ich überrascht, da mir der Name des Absenders nichts gesagt hat. Auch eine kurze Suche bei Facebook hat nichts ergeben. Für mich ein Hinweis, dass diese Person nichts in meiner Zukunft zu suchen haben.

Was ich spannend fand, war der Stapel meiner Freundin Astrid, die mir jahrelang und sehr regemäßig Postkarten geschrieben hat. An jede einzelne meiner Adressen! Das fand ich sehr besonders, sodass ich von jeder Adresse, die ich hatte, eine Postkarte von ihr aufbewahrt habe.

Zeit sinnvoll nutzen

Mein Ziel, mindestens die Hälfte des Briefverkehrs zu entsorgen, habe ich nicht nur eingehalten, sondern auch übertroffen.

Das, was ich aufbewahrt habe, kam in eine andere Kiste, in der ich aktuell Erinnerungen sammle.

Die Kiste, die ohnehin etwas muffig roch (sie muss mal in einem Keller gestanden haben) habe ich anschließend entsorgt.

Wenn ich jetzt in meinen Abstellraum gehe, fällt mein Blick unweigerlich hoch zum Schrank, auf dem nun nichts mehr steht. Ein wunderbar befreiendes Gefühl!

Zeit sinnvoll nutzen

Nach dieser Aktion konnte ich mich dann auch ganz entspannt auf das Sofa setzen und einfach mal ein Buch lesen. Die viele freie Zeit hat mir nun nichts mehr ausgemacht, da ich mich innerlich total frei und entspannt gefühlt habe. Und nebenbei hatte ich sogar die Fotos für diesen OrdnungsTag im Kasten! Besser hätte es gar nicht laufen können.

Noch mehr zu diesem Thema? Dann klick rüber zu Glückwunschkarten.

 

Ordentliche Grüße

Denise

 

  • Vera 10/05/2018 at 15:18

    Liebe Denise,
    oh ja, das klingt gut. Hier regnet es gerade und ich nehme mir gleich ein bisschen Zeit, an diesem Feiertag auch meine zwei Briefboxen durchzuschauen und auszusortieren 🙂 und dann widme ich mich Deinem Umzugsratgeber, aus aktuellem Anlass, juché! So eine gute Gelegenheit, gründlich aufzuräumen und nur einzupacken, was ich wirklich behalten will.
    Und schon länger liegt mir eine Frage auf der Zunge, nämlich, ob Du vielleicht mal Lust hast, Tipps zu Ordnung & WG-Leben zu geben? Das hat finde ich verschiedene Unterthemen – z.B. Ordnung im eigenen Zimmer (nicht so viel Platz, Schlaf-, Wohn- Arbeitszimmer in einem), Kommunikation mit den Mitbewohner_innen über Ordnung, Kompromisse, … Vielleicht hast Du ja selbst WG-Erfahrung, oder unabhängig davon Ideen, wie sich WG und Ordnung gut gestalten lassen? Ich bin gespannt 🙂
    Viele Grüße, von Vera

    • fräulein | ordnung 10/05/2018 at 15:26

      Puuuh … Danke für Deine Frage, liebe Vera.
      Tatsächlich liegt meine eigene WG-Erfahrung schon einige Jahre zurück.
      Aber ich könnte Ende des Jahres mal einen Beitrag mit meiner Tochter zusammen schreiben. Die zieht im September in eine sehr sehr ordentliche WG und mich interssiert schon jetzt, welche Tricks die jungen Leute dort „auf Lager“ haben.
      Bis dahin kann ich dieses Thema nicht so spezifisch aufgreifen, wobei sich grundsätzlich alles, was ich schreibe, auf alle Wohnarten anwenden lässt …

      • Vera 12/05/2018 at 11:23

        liebe Denise, das klingt super, ich freu mich schon 🙂 und klar, das allerallermeiste lässt sich super übertragen. ein schönes Wochenende Dir!

  • Vanessa 10/05/2018 at 23:59

    Liebe Denise,
    bin meist stille Leserin deines Blogs und lese deine Beiträge immer so gerne!
    Für mich sind immer soviele tolle Anregungen dabei, da es bei mir mit der Ordnung leider nicht so gut bestellt ist weil ich eher der chaotische Typ bin. Deine Beiträge motivieren mich immer total, vielen Dank dafür!
    Ich glaube ein großer Teil des Problems bei mir ist, dass ich immer an allem festhalte, eben auch psychologisch. Ich habe leider keine Ahnung woher das so richtig kommt: meine Mutter ist da genauso, mein kleiner Sohn so scheint mir auch. Mein Vater hingegen das genaue Gegenteil, meine Schwester auch und meine kleine Tochter, so scheint mir genauso. Wir haben immer alle zusammengelebt. Woher kommt das wohl, hast du da eine Meinung zu? Warum fällt mir das loslassen so schwer, den anderen nicht? Und wie kann ich das überwinden? Ich sortiere zwar immer wieder aus, aber so wirklich klappt es trotzdem nicht mit der annähernd perfekten Ordnung, obwohl ich das so gerne hätte ;( bewundere deine Ordnung jedenfalls sehr 🙂
    Ganz liebe Grüße, Vanessa