Letzte Woche flatterte ein nettes eMail in mein Postfach:
„Letzten Donnerstag schriebst du, dass wir uns überlegen sollen alte Schulhefte wegzuwerfen. Da muss ich ganz fest intervenieren. Viel zu schade, das nicht aufzubewahren. Ich habe noch die Schulhefte, die zu einem Buch gebunden wurden, von meiner Mutter und hüte es wie ein Juwel. Wenn ich denke wie da in schönster Schrift fehlerfrei alles aufgeschrieben wurde. In der Geografie gab es einen Stempel mit den Umrissen der Schweiz und man musste alles selber einzeichnen. Seen, Flüsse, Berge, Städte etc. In der Botanik wurden die Blumen naturgetreu gezeichnet etc. Ich selber
hatte schon Freude das anzuschauen und meinen Kindern zeigte ich es, damit sie sich ein bisschen mehr Mühe geben in der Heftführung. Ich bin Lehrerin für Textiles Werken und ab und zu bringe ich das Buch auch in die Schule mit um die SchülerInnen zu animieren schöner, fehlerfrei zu schreiben und das Ganze schöner Darzustellen. Sie sind immer sehr erstaunt, dass man so was machen kann. Liebe Denise, ich wollte das nicht öffentlich schreiben, aber es hat mich trotzdem in den Finger gezwickt dir das zu schreiben. Ich bin sehr traurig, dass meine Mutter meine Schulhefte weggeworfen hat. Du hast glaube ich noch schulpflichtige Kinder, vielleicht setzt du dich am Schuljahresende mit deinen Kindern hin und ihr macht aus den Blättern, Hefte gibt es kaum noch, auch ein Buch. Später werden sie es mit Stolz betrachten.“
Was für eine schöne Idee! Sicher ein wunderbarer Schatz und ein schönes Andenken!
Sachen, die einem das Herz erfreuen, haben selbstverständlich eine Daseinsberechtigung!
Ich habe noch das Abschiedsheft aus meiner Kindergartenzeit, mit all meinen Kunstwerken und Gruppenfotos. Dieses Heft habe ich jedes Mal raus geholt, wenn eins meiner Kinder Abschied vom Kindergarten gefeiert hat … Es gibt also durchaus Sachen, die ich aufbewahre, der Fokus liegt dabei auf die schönen Dinge, Bilder und Briefe.
Doch was mir bei meinen Einsätzen oft unterkommt, sind nicht etwa ausgewählte Erinnerungen, sondern wahllos gesammelte Schulhefte oder Unterlagen von längst abgeschlossenen Fortbildungen oder ähnlichem. Oft nehmen diese Sachen kostbaren Platz in Anspruch, obwohl sie keine sinnvolle Aufgabe mehr erfüllen.
Jahrelang hatte ich eine Ausgabe vom Bürgerlichen Gesetzbuch in meinem Schrank stehen. Gespickt mit vielen kleinen Zetteln und Randnotitzen hat es mich bei jedem Blick in das Bücherregal an meine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten erinnert. Bis diese Ausgabe meiner Ordnungsliebe zum Opfer gefallen ist, denn
a) finde ich bei Bedarf sämtliche Gesetzte – auf dem neuesten Stand – im Internet und
b) mag es vielleicht schlau aussehen, aber das wäre dann auch mehr Schein als Sein 😉
Was ein jeder also aufbewahrt, sei ihm ganz alleine Überlassen.
Die Hauptsache ist,
dass diese Dinge ein Lächeln auf Dein Gesicht zaubern!
In diesem Zusammenhang habe ich meine Schatzkiste aus dem Schrank geholt. Sie beherbergt eine kleine Sammlung von Dingen, die ich mir immer wieder mit einem Lächeln angucke:
Eine Spardose voll mit Erinnerungen |
Dies sind alles Dinge, die mal einen großen Wert für mich hatten:
* der Eierbecher mit meinem Namen
* der Stempel, der zu meiner ersten Barbie gehörte
* die kleinen Sorgenpüppchen, die viele Nächte unter meinem Kopfkissen lagen
* der Jamiroquai-Anhänger von einem Verehrer
* das Wichtelgeschenk aus der Grundschule
* zwei echte Kilt-Nadeln
* Wasser aus dem Loch Ness
* eine blaue Dose von der russischen Botschaft in Bonn
* die Haarspange, die ich bei der Love Parade 1995 in Berlin in meinem Haar hatte
Alles schon hundertmal in der Hand gehabt, doch von diesen Sachen möchte ich mich nicht trennen. Da sie die letzten Überbleibsel aus einer sehr großen Sammlung sind und nicht viel Platz einnehmen, erlaube ich mir diese Nostalgie.
Habt Ihr auch besondere Schätze?
Ordentliche Grüße
♥
Denise
Immer weniger….denn mein Ziel ist es, mehr und mehr in der Gegenwart zu leben. Und diese "Schätze" erinnern einen an die Vergangenheit, und ein bisschen hört es sich schon so an, als würde man das wehmütig betrachten und denken: "früher war alles besser", vor allem in dem Bericht mit den Schulheften. Und ich möchte dieses Denken loslassen….ich lebe JETZT, und alle Erinnerungen sind ja ein Teil meiner Persönlichkeit, da brauche ich keine Gegenstände, um das zu "konservieren".
Aber: es war durchaus ein jahrelanger Prozess, da hinzukommen….
Auf dem Dachboden meiner Eltern liegen noch viele solcher Schätze. Ist das zufällig der Stempel
von der "Herzchen-Barbie" ? Den hab ich nämlich auch noch 🙂
Ich bin wirklich jemand der was gegen den Unsinn "sammeln" hat!! Ich sotiere gerne aus und werfe gnadenlos alles weg das nicht von Bedeutung ist! Aber ich musste lächeln als ich das gerade gelesen hab…ich habe ein Heft das ich in der Grundschule gemacht hab..liebevoll gestaltet und mit meinen ersten Wörtern beschrieben!! Das werd ich auch nicht wegwerfen 🙂
Lg
Meine Eltern sind am aussortieren und so muss ich gezwungenermassen all die Hefte und Puppen usw in die Hand nehmen – meine Devise ist, wenn ich keine Erinnerung mehr daran habe oder eben auch kein Laecheln geht es weg.. nur bei meinen Kindern sammle ich ALLEs jedes Heft, jede Zeichnung und nun denke ich so ein Sammleheft mit nur den schoenen Sachen ist doch eine super Idee – fuer einen regnerischen Sonntag 🙂
Mit den unnötigen Gesetzen erinnerst du mich an was…Auch ich habe meine Ausbildungsunterlagen und einige Gesetze auf dem Dachboden stehen (wo sie unnötigen Platz einnehmen und mich jedesmal bedrücken, wenn ich die drei oder vier Ordner sehe).
Aber es könnte ja sein, dass ich irgendwann wieder in meinem alten Beruf anfange zu arbeiten und dann mal einen Blick reinwerfen möchte! Natürlich total unnötig, das war mir wohl unterbewusst immer schon klar 🙂 Es gibt Internet und evtl. Arbeitskollegen:)
Schöner Post:)
Liebe Grüße
Eve
Oooh, die Sorgenpüppchen hatte ich auch damals, keine Ahnung was aus ihnen geworden ist. Schade, so eine tolle "Erinnerungsspardose" sollte ich ir auc anschaffen und alles sammeln, was noch übrig ist wenn ich mal etwas finde.
Das mit dem Buch binden ist eine super tolle Idee.
Liebe Grüße, Eva
Mit den "ausgewählten Erinnerungen" triffst du es sehr gut. Denn das ist das oben angesprochene Buch aus Schulheften, oder deine Erinnerungskiste.
Meine Mutter hat auch alle möglichen Sachen bewahrt. Schulhefte, Bilder und Co? Mir waren die Sachen schon als Kind nicht wichtig und ich vermisse heute auch nichts.
Wir leben in einer sehr reduzierten Wohnung, aber natürlich habe ich auch ein paar Erinnerungsstücke – ausgewählte. Ein paar alte Kuscheltiere, einen Stein, den mein Vater mir geschenkt hat – und gerade habe ich eine selbstgestrickte Jacke von meiner Mutter geschenkt bekommen, fürs kommende Enkelkind und da weiß ich jetzt schon: Die werde ich auf jeden Fall bis ans Lebensende behalten. Ich finde es auch nett, dass sie noch alte Sachen von meinen Geschwistern und mir mitgebracht hat (die sind mindestens 23 Jahre alt), aber ohne wäre es auch völlig okay gewesen.
LG Nanne
Ich habe auch einige Dinge gesammelt, die ein Lächeln zaubern.
So ein kleines Schatzkästchen ist eine feine Sache- aber nur, wenn daneben nicht eh jeder Kram aufgehoben wird.
Fröhliches Ausmisten
Ute