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G e n ü g s a m k e i t

09/01/2025

Während einer Meditationsrunde Ende November ging es um Genügsamkeit. Das Wort hat mich so angesprochen, dass ich es umgehend zu meinem Motto für 2025 auserkoren habe.

Das wahre Glück ist die Genügsamkeit

denn die Genügsamkeit

hat überall genug.

Johann Wolfgang Von Goethe

 

Genügsamkeit

Ist Genügsamkeit eine erweiterte Form vom Minimalismus?

Oder ist es die große Schwester?

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber ich habe es mir zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr diesem Begriff zu folgen und zu schauen, wie ich Genügsamkeit für mich interpretiere und umsetzten kann.

Wikipedia umschreibt Genügsamkeit mit diesen Begriffen:

  • Bescheidenheit, eine zurückhaltende Lebensweise
  • Dankbarkeit, eine vom dank erfüllte Haltung und Empfindung
  • Enthaltsamkeit, den Verzicht auf bestimmte Genussmittel

Für mich bedeutet Genügsamkeit in erster Linie DANKBARKEIT. Mit dem zufrieden zu sein, was man hat. Sich darüber bewusst sein, wie privilegiert man ist, wie gut es einem geht. Sich darüber klar sein, dass man Zufriedenheit nicht kaufen kann.

BESCHEIDENHEIT ist kein geläufiges Wort für mich. Allerdings sehe ich den Schritt, von einem Haus in eine Wohnung zu ziehen und sich räumlich zu verkleinern schon als die richtige Richtung an.

ENTHALTSAMKEIT ist für mich keine Challenge. Vor 9 Jahren habe ich aufgehört zu rauchen, Alkohol trinke ich verantwortungsvoll (und im Januar gar keinen) und auch Fleisch gibt es bei uns nur noch selten, seit dem mein Sohn ausgezogen ist und meine Töchter Vegetarierinnen sind.

Auf jeden Fall haben schon antike Philosophen diese Tugend als Segen angesehen. Es soll den eigenen Charakter stärken, das Miteinander stärken und das Leben erleichtern.

Genügsamkeit

Genügsamkeit – mein Weg 

Für mich hat Genügsamkeit auch was mit SPARSAMKEIT zu tun. Die ersten Ziele, die ich mir deshalb für die kommenden drei Monate gesetzt habe, um GENÜGSAMKEIT in 2025 zu praktizieren, sind:

  • Bevor ich etwas kaufe, mache ich ein Foto davon und entscheiden 2 – 3 Wochen später, ob ich es wirklich haben möchte. Also eine kleine Auffrischung meiner Konsumruhe. Bezieht sich nicht auf Lebensmittel.
  • Da ich die meisten, schönen Dinge online entdecke, mache ich auch hier Screenshots und schiebe diese in den Ordner „Wunschliste“. Viel zu schnell werden Sachen bestellt, die man eigentlich vorher nicht vermisst hat.
  • Mein Konsum, was Bücher angeht, ist in den vergangenen Monaten etwas ausgeartet. Natürlich kann man nie zu viele Bücher haben, aber ich kann mir durchaus eine Pause von ebenfalls drei Monaten gönnen, denn der Stapel ungelesener Bücher ist hoch genug. Das ist ein Bereich, bei dem es mir schwerfällt, genügsam zu sein, deshalb ist es eine gute Übung zum Start.
  • Allerdings habe ich einen Joker! Ich habe einen Gutschein über 100 € für einen kleinen Buchladen. Meine Challenge ist es, diesen Gutschein bis April liegenzulassen. Aber für den echten Notfall hätte ich ihn, den Joker. Das wird also spannend, meine Impulse in den nächsten Wochen zu beobachten.

Genügsamkeit

Während ich mir peu á peu Gedanken über dieses Thema mache, merke ich, wie gut Achtsamkeit und Meditation zum Thema passt. Genügsam sein. Einfach mal nur zu sitzen und zu atmen. Sich auf das innere zu konzentrieren. Sich nicht ablenken zu lassen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr sehe ich, dass die Menschen, die ich am liebsten mag, ebenfalls genügsam sind und dass Genügsamkeit sehr viel Ruhe ins Leben bringen kann.

Ich bin gespannt, was dieses Jahr so mit sich bringt und wie es zu meinem Motto passt.

Wie seht Ihr das?

Was bedeutet Genügsamkeit für Euch?

Habt Ihr auch ein Wort oder ein Motto, welches Euch durch das Jahr begleitet?

 

Alles Liebe

Denise

 

10 Kommentare

  • Antworten Jenny 09/01/2025 at 8:15

    Mein Wort ist „Achtsamkeit“. Ich will mehr im Jetzt sein, mehr den Moment geniessen und wahrnehmen, aufmerksamer sein und in Gedanken nicht bereits die nächste „to-Do“Liste abspulen, Genügsamkeit passt da auch sehr gut. Wertschätzen was wir alles haben, bewusster konsumieren (egal ob materiell oder auch was Verabredungen, Events etc. angeht), und mir bewusst(er) machen, wie gut es mir eigentlich geht.
    Wünsche dir für 2025 alles erdenklich Gute und ich freue mich, wenn du weiterhin einen Teil deines Lebens und deine Gedanken mit uns teilen magst.

  • Antworten Sibylle 09/01/2025 at 9:01

    Meine Worte, die mich schon mein ganzes Leben lang begleiten sind „Sparsamkeit“ und -ja auch „Genügsamkeit“. Nicht unnötig anschaffen und/oder verbrauchen.
    Das ist bei mir einen Lebenseinstellung, die ich wohl schon immer hatte.
    Liebe Grüße und ein gutes 2025!
    Sibylle

  • Antworten Nina 09/01/2025 at 9:34

    Genügsamkeit ist ein sehr schönes, altruistisches Wort.

    Mein Wort für 2015 soll FREUDE sein. Mit Freude möchte ich nicht genügsam umgehen 😉

  • Antworten Antje Pabst 09/01/2025 at 10:14

    Meine Worte sind “ Man muss auch mal zufrieden sein“, das hat mir meine Oma immer gesagt und sie hatte recht 😉
    Danke für Deine Denkanstöße, sehr interessant und ich werde es mir zu Herzen nehmen !
    Liebe Grüße und alles Gute für das neue Jahr ! Antje

  • Antworten Claudia 09/01/2025 at 13:57

    Als ich „Genügsamkeit“ las, dachte ich was für ein tolles Wort. Bei längerem nachdenken fiel mir auf, dass Genügsamkeit auch ein bisschen zu „meinem“ Wort für dieses Jahr gehört, nämlich Balance.
    Also unter anderem auch mal die Balance im Alltag, der Freizeit, Konsumverhalten … zu finden und nicht immer höher schneller .
    Ich freue mich über jeden neuen Blogbeitrag von dir und wünsche dir ein genügsames 2025 in deiner Balance.

  • Antworten Claudia 09/01/2025 at 16:07

    Liebe Denise, Genügsamkeit ist mir auch sehr wichtig – in allen Bereichen. Klappt nicht immer, aber es lohnt sich immer, sich Mühe zu geben. Was die Bücher angeht, ist mein Weg an der Stelle die gute alte Bücherei. Bücher lesen und wieder zurück geben. Die, die man bei sich haben möchte, kann man dann ja immer noch kaufen. Liebe Grüße Claudia

  • Antworten Petra Kaiser 10/01/2025 at 9:21

    Liebe Denise.
    Ich kenne diese Challenge „Genügsamkeit“. Auch ich habe mich selbstständig gemacht, vor genau 11 Jahren. Das mit dem Kleiderkauf mache ich so: habe eine Liste mit Dingen die BENÖTIGE. Und nur die gehe ich einkaufen – vor allem im Schlussverkauf ;-). Ist nochmals ein wenig günstiger – wenn ich es aber nicht finde, darf es gerne auch „normalpreisig“ sein.
    Das mit den Büchern kann ich sowas von nachvollziehen!!! Darum gilt bei mir nur noch die Ausleihe!! Es ist so befriedigend, wenn man das Buch zurückgeben kann…
    Viel Spass beim „Sparen“ – ich nenne es übrigens „Optimieren“- „Sparen“ tönt für mich persönlich so negativ auf dem schönen Weg der Genügsamkeit.
    Grüsse aus der Schweiz!

  • Antworten Maike 11/01/2025 at 7:00

    Liebe Denise,
    Genügsamkeit ist wirklich ein tolles Wort, das wir wirklich viel zu wenig nutzen. Ich glaube, es öffnet einem wirklich viele neue, hilfreiche Denkmuster.
    Ich selbst reduziere schon seit Jahren meinen Besitz, meine Termine, To dos und Erwartungen an mich und andere und das tut mir so gut! Ich würde sagen, dass auch ich damit viel genügsamer und damit zufriedener und dankbarer geworden bin.
    Ich hatte zu Jahresbeginn kurz über Konsumfasten nachgedacht und hab dann gedacht, das brauche ich gar nicht mehr. Mittlerweile gibt es bei mir eigentlich gar keine Impulskäufe mehr. Ich finde, wenn man über Jahre gemerkt hat, wie anstrengend es ist, den ganzen Krempel, den man irgendwann gekauft hat, wieder loszuwerden, dann fängt man auch an, über Neukäufe anders nachzudenken.
    Einzig: Das Thema Bücher… Da merke ich auch immer wieder, dass mein Wunsch, all diese spannenden Bücher zu lesen und die Zeit, die dafür zu Verfügung steht, nicht ganz übereinstimmen. 😉 Insofern ist da eine Konsumruhe wirklich angesagt. Ich hatte es schon wieder verdrängt. Insofern danke für den Impuls. Ich häng mich mal dran, im ersten Quartal keine Bücher zu kaufen.
    Und was mein Wort für 2025 angeht: Ich hab mich für VERTRAUEN INS LEBEN entschieden. Ich will mich in den Fluss des Lebens werfen und annehmen, was kommt. In diesen verrückten Zeiten finde ich das nicht leicht. Aber ich glaub, viel anderes bleibt uns eh nicht. 😉
    Viele liebe Grüße
    Maike

  • Antworten nocheinglaswein 15/01/2025 at 10:51

    Liebe Denise, vielen Dank, dass Du immer Deine Gedanken mit uns teilst und neue Inputs gibst. Zum Thema Genügsamkeit habe ich allerdings eine zwiespältige Haltung. Man kann es auch so verstehen „Sei zufrieden was Du hast und strebe nicht nach mehr“. Und das finde ich nicht so gut. Ich denke, Streben nach Verbesserung – sei es im persönlichen Bereich, beim Wissen, im sozialen Umfeld und eben auch im materiellen Bereich – ist schon auch positiv zu sehen. Genügsam zu sein, kann auch bedeuten, faul zu sein.
    Aber ich weiss schon, was Du meintest.
    Liebe Grüsse und ein gutes Neues Jahr für Dich

    NochEinGlasWein

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