Lifestyle

Genügsamkeit, Teil 2

07/03/2025

Heute möchte ich noch einmal mein Jahresmotto GENÜGSAMKEIT aufgreifen, zu dem ich einiges an Feedback erhalten habe.

Liebe Denise

Dein Blog-Artikel zum Thema Genügsamkeit hat mich sehr inspiriert und ich habe den Begriff auch gleich zu meinem (ersten) Jahresmotto gekürt. Jetzt ist das neue Jahr schon wieder beinahe 2 Monate alt. Es würde mich extrem interessieren, ob du schon neue Entdeckungen zum Thema Genügsamkeit gemacht hast? Wie sehr das Motto deinen Alltag prägt/beeinflusst etc. …

Wäre ganz toll, wenn du das demnächst in einem Blog-Artikel aufnehmen könntest.

Herzliche Grüsse, H.

Genügsamkeit

2/12

Die ersten 2 Monate in diesem Jahr waren etwas ruhiger bei mir. Ich habe versucht, meine Schmerzen so gut es geht in den Griff zu bekommen, war bemüht, nicht völlig zu verzweifeln und war jeden Tag viel in Bewegung. Phasenweise ist es mir schwergefallen, aber Spaziergänge sind das A und O bei einem Bandscheibenvorfall. Und so war ich sehr mit mir selber beschäftigt, was ganz gut gepasst hat zur GENÜGSAMKEIT.

Dinge so anzunehmen, wie sie kommen.

Die kleinen Freuden im Alltag wertzuschätzen.

Meine Freude über blauen Himmel an einem schönen Tag? Grenzenlos!

Die Waffel auf dem Wochenmarkt? Der größte Genuss!

Genügsamkeit ist allgegenwärtig und trägt mich mit einem guten Gefühl durch den Tag.

Ich jage nichts und niemandem hinterher.

Termine aus dem Kalender streichen, weil ich mich in erster Linie um mich selber kümmern muss? Auch das kein Problem. Ich leiste auch so schon genug.

Und so bin ich mir sicher, dass ich einen guten Start in die Genügsamkeit für mich gefunden habe. Wenn man sich, wie ich, schon lange mit Minimalismus und Achtsamkeit beschäftigt, ist das auch keine große Hürde. Interessanter wird es, wenn ich im Dezember zurückblicke und ein echtes Fazit ziehen kann.

Shopping

Als ich bei meiner Tochter in England war, sind wir nicht – wie sonst immer – durch die Charityshops der Stadt geschlendert. Mein Interesse lag bei null. Eindeutig eine Nebenwirkung der Genügsamkeit. Das Bedürfnis, nach besonderen Kleinigkeiten Ausschau zu halten, die mich in Deutschland an meinen Besuch erinnern lassen, ist vielleicht auch dadurch zurückgegangen, weil ich weiß, dass ich sie ab jetzt 1 – 2 x im Jahr besuchen werde.

Nur in diesen einen kleinen Laden wollte ich unbedingt rein: Oliver Bonas. Das Geschäft gibt es nicht in Deutschland und war schon immer mein Highlight. Vor vier Jahren habe ich dort eine Latzhose gekauft, letztes Jahr habe ich einen kleinen Anhänger mitgebracht.

Oliver Bonas

In diesem Jahr habe ich dort ein blauen Anzug aus Cord gefunden, der perfekt passt und nur noch die Hälfte gekostet hat. Direkt hatte ich mehrere Events im Kopf, zu denen ich den Anzug anziehen könnte.

Wie sehr ich mich über diesen Fund gefreut habe. Dieses eine Teil wiegt also so viel mehr als alles andere, was ich hätte finden können.

Oliver Bonas

Limit

Finanziell habe ich mir einige Limits gesetzt, die ich in den ersten zwei Monaten weitestgehend eingehalten habe. Dass dann unsere Spülmaschine kaputtgeht, passte mir so gar nicht in den Kram. Aber wer gibt schon gerne Geld für eine Spülmaschine aus?

Am Ende habe ich es als kleine Challenge gesehen und geschaut, wo ich an anderen Stellen meine Ausgaben minimieren kann, was gar nicht so leicht war.

Das ist wohl meine wichtigste Aufgabe im Zuge der Genügsamkeit: Meine Sparsamkeit weiter auf die Probe zu stellen. Ich habe bis zum Jahresende ein Ziel und dieses im Hinterkopf, spornt mich jeden Tag aufs neue an. Vielleicht erzähle ich am Ende des Jahres im Detail vom „großen ganzen“.

Dann trudelte eine weitere Nachricht bei mir ein

Liebe Denise,

ich lese schon seit Jahren deinen Blog und werde immer wieder neu inspiriert, meinen Alltag zu überprüfen, Abläufe anzupassen oder mich auch bestätigt zu fühlen.

Anfang des Jahres las ich von dem „Motto-Wort“ Genügsamkeit. Dieses sprach mich gleich an und ich fand es sehr passend für mich und mein Leben. Allerdings fühlte es sich immer etwas sperrig an, wenn ich es innerlich wiederholte. Ich fand dann zu der kürzeren Version: „genug“. Und dann fühlte ich, dass das ganz genau mein Wort ist.
Zum einen rufe ich es mir immer wieder in Erinnerung, wenn ich auf Bekleidungs-Shoppingseiten surfe und mir Blusen oder Pullover in den Warenkorb lege. „Du hast genug.“ Zum anderen erscheint es mir, wenn ich noch mehr auf meine To-do-Liste setzen möchte. „Das ist genug.“ Und vor allem sage ich es mir, wenn ich oft vom Alltag geschafft bin und mich manchmal unzulänglich, zu klein, zu unscheinbar fühle. „Du bist genug.“

Dieses „genug“ ist so ein schönes passendes Wort, was zum angestrebten Minimalismus, zum angestrebten Lebenswohlfühlen und zum Lieben gehört.
Dieses alles ist genug. Es wirkt auf mich beruhigend, entspannend, entschleunigend.

Vielen Dank für die Inspiration! Liebe Grüße, E.

G E N U G

Was für ein wunderbarer Bogen!

GENUG als knackige Version von GENÜGSAMKEIT.

Ich habe genug.

Ich bin genug.

Das ist genug.

 

Wenn ich mich umschaue, während ich auf meinem dicken Sitzball sitze und schreibe, spüre ich, dass ich weit mehr als nur genug habe. Ich habe mehr, als ich mir jemals hätte träumen können. Ganz abgesehen von drei gesunden Kindern und einem vollen Kleiderschrank, lebe ich seit fast zwei Jahren schon das schönste Leben in Münster, in meiner Heimatstadt, in der ich so glücklich bin. Ich habe wundervolle Menschen um mich herum, gesunde Beine, die mich tragen und jederzeit kann ich mir gesundes Essen zubereiten.

Was für ein privilegiertes Leben!

Genügsamkeit

Ich strebe nicht nach der Designer Handtaschen, einem neuen Auto oder einem teuren Urlaub. Viel wichtiger ist mir der Spaziergang mit der Freundin, die Stunde in der Sauna mit meinem Freund und …. mein Schlaf.

Mir ist es wichtig, dass alles in Balance bleibt.

Kein höher, schneller, weiter für mich!

Ich werde auch weiterhin gerne mein Geld für Bücher, schöne Kleidungsstücke und pflegende Kosmetikartikel ausgeben. Aber nur dann, wenn ich nicht mehr GENUG habe.

Habe ich für die kommenden zwei Monate GENUG? Dann darf ich das, was ich habe, in vollen Zügen genießen und mich entspannen. Wenn etwas fehlt, darf ich mir etwas Neues zulegen.

 

Auf ein entspanntes und entschleunigtes Leben!

Denise

 

 

 

9 Kommentare

  • Antworten Lili 07/03/2025 at 12:23

    Super-Beitrag

  • Antworten Doris 07/03/2025 at 17:28

    Ich war auch inspiriert von deinem Motto und auch bei mir kam eher das Wort genug auf. Besonders die Tatsache – mir selbst zu genügen. Es ist sehr wohltuend, dass ich jederzeit allein sein kann ohne einsam zu sein und mit mir eine gute Zeit verbringen kann.
    Bin schon gespannt auf deinen Gesamtjahresrückblick.
    Der Anzug steht dir hervorragend!

  • Antworten Katharina 07/03/2025 at 19:38

    Spitze, lange nicht mehr ein so überzeugendes Statement gelesen! Danke dafür.

  • Antworten Heike 07/03/2025 at 23:03

    Toll toll toll!
    Und der Anzug steht Dir ausgezeichnet!

  • Antworten Anke 08/03/2025 at 9:05

    Liebe Denise,
    einfach nur DANKE für diesen Beitrag… Und die Klarheit, die mir das Wort GENUG schenkt.

    Sonnige Grüße von
    Anke

    P.S. und ein noch weiteres DANKE für die Erinnerung, dass Bewegung mit das Beste für einen Bandscheibenvorfall ist 🙏

  • Antworten Darja 08/03/2025 at 13:06

    Hi, dein Beitrag hat mich auch sehr angesprochen.
    Gruß aus Berlin
    Darja

  • Antworten Uta Allgaier 08/03/2025 at 16:29

    Liebe Denise, dieser Post hat mir sehr wohl getan. Danke!

  • Antworten Kris 09/03/2025 at 12:48

    Großartig! Was für ein inspirierender Beitrag,!

  • Antworten Helena Gysin 09/03/2025 at 19:17

    Danke, dass du das Thema wieder aufgenommen hast 😉

    Herzliche Grüsse von H 🙂

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