Minimalismus

Verzicht. Teil 3.

26/09/2013

Laut Wikipedia versteht man unter Konsum den allgemeinen Verzehr oder Verbrauch von Gütern (lat. consumere „verbrauchen“). Verzicht steht für Abstinenz, die Enthaltung gewisser Aktivitäten Verzehrt & verbraucht habe ich wie immer, doch die Kontrolle meines Kaufverhaltens hatte ich auch in der 3. Woche weiterhin im Griff ….

 

 

In den letzten Tagen habe ich Geld unter die Leute gebracht:

* Für die Klassenfahrt musste ich Gummistiefel für den Sohn kaufen
* Für einen Kindergeburtstag musste ich ein kleines Geschenk für das Geburtstagskind kaufen
* Für eine Hochzeit wanderte Geld in einen Umschlag. Eine passende Karte habe ich allerdings in meinem Karten-Fundus gefunden.

 

Auch der Besuch bei der Kosmetikerin und bei der Frisörin – alle 6 Wochen, ein kleiner Luxus? Darauf zu verzichten würde für mich keinen Sinn ergeben. Ich habe keine Lust auf  graue Haare und meine Haut freut sich immer sehr über die regelmäßige Behandlung. Dies fällt also auch nicht in mein Shopping-Verbot!

Ganz andes war diese Situation: nach dem Mittagessen habe ich eine kleine Runde bei Instagram gedreht, bin darüber auf einen Blog gekommen, auf diesem Blog bin ich einer Shop-Empfehlung gefolgt und plumste mitten rein in’s Kaufvergnügen!

Bereits im letzten Jahr war ich auf der Suche nach einer Mütze, die zu meinem blauen Mantel passt und scheinbar hatte ich genau hier & jetzt die perfekte Mütze gefunden. Einen passenden Schal hätte es auch gegeben, doch im Grunde brauchte ich ja nur eine Mütze, so dass ich – ganz bescheiden – nur die Mütze in den Warenkorb geschoben habe. Schnell die Anmeldung als Neukunde, kurz den Kauf überprüfen – HOPPLA! Ziemlich hohe Versandkosten! Kauf nur per Paypal oder mit Kreditkarte möglich!

Dann der Gedanke: „Was mache ich hier eigentlich?“

Das wäre fast schief gegangen! So schnell wäre meine Kauflust befriedigt gewesen! Statt dessen: alle Seiten wieder geschlossen, Mütze nicht bestellt!

Jetzt, einige Tage später, bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob die Mütze wirklich sooo toll ist … Aber ich bin mir sicher, dass ich in der Stadt eine noch viel schönere finden werde! NACH meinem Selbstversuch! Und von den gesparte Versandkosten gönne ich mir einen köstlichen Kaffee!Was meine sonstigen Shoppingwünsche bezüglich Kleidung angeht, bin ich noch nicht viel weiter gekommen. Denn anstatt meine Kleidung zu sortieren musste ich unser Wohnmobil ausräumen, da es in dieser Woche den Besitzer wechselt. Das wiederum hatte zur Folge, dass ich Handtücher, Bettwäsche und weiteres aussortiert habe. Somit erfülle ich aktuell zwar nicht die Eins-rein / Eins-raus Regel, dafür aber die

Nichts-rein / 10 Dinge-raus Regel

die eine geradezu therapeutische Wirkung haben kann!Ja, mir geht es gut! So gerne ich sonst meinen Kauflüsten nachgehe, so sehr genieße ich gerade diese Shopping-Ruhe.

 

 

Nur mein Mann, der macht sich Sorgen um mich! Er denkt, mir würde es nicht gut gehen. So hat er mir Sonntag von der Tankstelle eine Zeitschrift mit gebracht! Ganz lieb von ihm, aber auch da haben die Entzugserscheinungen nachgelassen! Zumal ich bis heute noch nicht mal den alten Stapel gelesen habe …..Die nächsten 13 Tage können gerne kommen!

 

Ordentliche Grüße
Denise
  • Sonja 26/09/2013 at 6:57

    Sehr süß, dein Mann!
    Tja, ganz schön fies, diese "von Blog zu Blog zum Shop zum netten Teilchen zum Warenkorb"-Versuchungen! Und ja, eine Kartenkiste hab ich auch und bei guten Gelegenheiten kaufe ich einen ganzen Stapel Karten, dann muss ich nicht jedesmal losrennen, um eine passende Karte zu kaufen.
    Liebe Grüße! Sonja

  • scrapweg 26/09/2013 at 7:43

    Wie schön es ist bei dir! Ich mache gerade GEWINNSPIEL, also ich lade dich herzlich an:)

  • Bienekatja Buchkleid 26/09/2013 at 8:08

    Tolle Versuchsreihe,die du da machst,blogs lesen ist ja wie Zeitschriften lesen mit Kaufversuchung…in den Zeitschriften ist es ja genau so,die meisten Artikel bewerben doch SCHÖNE Gegenstände,die man haben will,wenn man sie sieht,einen Tag später sieht`s dann schon wieder ganz anders aus…Ich finde,deine Einschränkung ist gar keine!Durch genaues Nachdenken über `s Kaufen ist es eine Bereicherung gleich Freiheit im Handeln!Ich finde es gut,dass du diesen Gedanken hier mal unter die Leute bringst,es geht ja nicht um Eremitendasein und Verzicht auf alles,sondern auf das Beschränken auf das, was einem wichtig ist und was man auch nach tagelanger Vorüberlegung immer noch schön findet(bei der Mütze war es ja nicht so…)LGKatja

  • einfacheinfachleben 26/09/2013 at 10:01

    "Kaufen" ist eine Gewohnheit, wie vieles andere auch …

    Ich habe mich vor einiger Zeit bewußt dazu entschieden, weniger haben zu wollen und wenn, dann muss es wirklich notwendig und schön sein. Dafür nehme ich auch längere Suchen in Kauf.

    Mittlerweile passiert es mir daher oft, dass ich selbst meine Lieblingsläden (Schönes für die Wohnung & Bücher) ohne etwas zu kaufen wieder verlasse. Vielmehr lasse ich mich einfach nur inspirieren, um das, was ich bereits habe, mehr zu schätzen.

    Alles Gute weiterhin für`s Trainieren der neuen Gewohnheit (dauert soweit ich weiß ca. 21 Tage),
    Anja

  • Sandra bloggt 26/09/2013 at 10:19

    Liebe Denise!
    Das Mal-Schnell-Kaufen kenne ich auch. Daher klicke ich immer alles, was mir gefällt in den Warenkorb und gucke ein paar Tage später noch mal. Meistens fliegt auch ganz viel wieder raus – zum Glück ;-)….
    Liebe Grüße, Du Tapfere 🙂
    Sandra

  • missmenke 26/09/2013 at 12:26

    Denise, das habe ich letztes Jahr auch einen Monat lang gemacht, aber in einer etwas härteren Version, ausser Nahrung wurde nichts gekauft und auch beim Essen habe ich mich viel an unsere Vorräte gehalten. 🙂

    Eine ganz tolle Erfahrung und ich konnte auch auf Friseur & Co. verzichten.

    Ich kann mich erinnern, dass ich einen DIN A 4 – Umschlag brauchte und keiner mehr im Haus war. Den habe ich dann von einer Freundin bekommen, bei der ich mich mit etwas Anderem revangierte.

    Mein Konsumverzicht-Fazit hinterher: Endlich wurde wieder ganz viel Kreativität frei gesetzt. Ich bin durch die Wohnung und habe mir meine Farben, Stoffe und Wolle herausgeholt, viel aussortiert und Neues begonnen. Manchmal fehlte mir etwas (Häkelnadel, großer Pinsel usw.) und IMMER lag das gerade unbenutzt und überflüssig bei Familienangehörigen und/oder Freunden irgendwo auf einem Dachboden oder in einem Keller.

    Super CO2-Bilanz würde ich sagen! 😉 Viel Vergnügen und weiterhin viel Spaß, Martina

  • Trudi Patch 26/09/2013 at 15:51

    Hallo liebe Denise,
    mein Ordnungsheftchen ist heute bei mir angekommen und ich habe schon darin gestöbert… da wird aber wirklich gründlich ausgemistet!!
    Den Kaufverzicht finde ich im Moment nicht wirklich schlimm, dafür steht hier einfach zu viel in den Ecken rum…
    Auf jeden Fall herzlichen Dank für den Gewinn, super interessant und nützlich… und erheiternd für meinen Mann!!
    Liebe Grüße
    Trudi

  • Anonym 26/09/2013 at 16:12

    Liebe Denise,
    schon lange lese ich mit viel Spaß deinen schönen Blog.
    Egal ob Aufräumen oder Shoppingabstinenz, vieles kann ich übernehmen und habe viel Freude daran. Beim Shoppen bin ich zwar noch nicht so konsequent, aber letztendlich habe ich zumindest z. Zt. mein Kaufverhalten (z. B. auch bei Zeitschriften)verändert. Auch beim Aussortieren. So schön viele Dinge auch sind, man kann sich damit auch überlasten und dann ist weniger einfach mehr. Ich bleibe dabei.
    Viele Grüße
    Kerstin aus D.

  • Meike 26/09/2013 at 16:41

    Och wie lieb vom Mann.
    So ein Warenkorb-Button ist gefährlich. Online shoppen macht es einem manchmal leider wirklich zu einfach.
    Ich mag deine Verzichtserie sehr gerne. Weiterhin gutes Durchhalten.
    LG Meike

  • holunder 26/09/2013 at 20:24

    echt erstaunlich, dass es einem nicht schlechter, sondern vielleicht sogar etwas besser geht, wenn man sich nicht jeden wunsch direkt erfüllt. ich glaube das schafft auch ruhe. diese andauerende konsum-jagd ist doch auch irre anstrengend.
    liebe grüße
    holunder

  • Anne 27/09/2013 at 12:29

    echt toll, wie gut dein Selbstversuch läuft! Ich spiele schon mit dem Gedanken, es auch mal zu versuchen, allein schon zur Stressregulierung.. Hm.. Vielleicht im Oktober?! Mal sehen 🙂

    liebe Grüße
    Anne

  • Anonym 20/01/2014 at 14:33

    Diese von Dir beschriebene, therapeutische Wirkung habe ich heute auch verspürt, nachdem ich all meine alten Kochbücher entweder fürs Sozialkaufhaus bzw. das Altpapier sortiert habe. Ich fühle mich völlig befreit wenn ich mir meine wenigen Kochbücher im Regal ansehe. Ich bekomme quasi wieder Luft 🙂
    Dein Blog inspiriert mich seit ein paar Wiochen total.Ich löse mich von so viel Ballast in unserer Wohnung und sortiere um. Es macht richtig Spass.
    Danke für Deine Inspirationen!

    Viele Grüße, Daniela