Minimalismus

Verzicht. Teil 4.

10/10/2013

Alle Entscheidungen werden mit dem Gefühl getroffen

und mit dem Verstand begründet.

Du siehst ein schönes Möbelstück oder eine besonders hübsche Krawatte  und kaufst es.

Eigentlich brauchst Du weder das eine, noch das andere.

Aber es gefällt Dir einfach.

Du kaufst „aus dem Bauch“ heraus.

Dann begründet das der Verstand, zum Beispiel so:

„Ein neues Regal habe ich schon lange gebraucht.  Meine Bücher stapeln sich schon übereinander“

oder

„Es wurde wirklich Zeit für eine neue Krawatte.  Einige sind schon zerschlissen, damit kann ich nicht zum Kunden gehen.“

Die Psychologen sprechen hier vom sog. „Eisberg-Prinzip“.

Darunter sind alle nicht rationalen Entscheidungskräfte zu verstehen,  die uns in unserem Verhalten beeinflussen.

Soviel zum psychologischen Teil.

Nun zu meinen Sünden:

Ich habe es nicht geschafft, meine selbst auferlegten 30 Tage komplett einzuhalten!

  • Nach 28 Tagen war ich in meinem bevorzugten DrogerieMarkt. Ich hätte es keine zwei Tage mehr ausgehalten. Nicht nur die Rasierklingen waren alle, sondern vieles andere auch. Es wurde wirklich Zeit! Gekauft habe ich nur, was auf meiner Einkaufsliste stand.

    Meine Erkenntnis: öfter als 1 x im Monat muss ich zukünftig nicht zum DrogerieMarkt! Damit vermeide ich z.B. auch, dass ich innerhalb von 2 Wochen 2 x den selben Nagellack kaufe (ist mir leider kürzlich passiert).

    Was ich noch gelernt habe: meine Familie benutzt gerne neues Duschgel, noch bevor das alte leer ist. Deshalb drücke ich Duschgel-Reste jetzt immer in einen der Seifenspender. So stehen nicht mehr so viele Flaschen in der Dusche herum.

  • Meine Tochter hat mich gebeten, ein bestimmtes Heft für sie zu besorgen (große Casper-Liebe). Da bin ich schwach geworden!  Nach fast 30 Tagen habe ich Geld auf den Tresen gelegt und bin meiner Sucht nach gegangen.

    Das wird sich wohl nie ändern.

  • Bei der Suche nach einer Strickjacke sowie passenden Schuhen für das Dirndl, habe ich statt dessen einen Jeansrock gefunden. Er passte wie angegossen und hatte auch noch die richtige Länge. Im letzten Jahr habe ich verzweifelt nach so einem Rock gesucht, denn die zwei Jeansröcke, die ich hatte, haben keine schöne Figur gemacht (da haben wir es! Der Verstand begründet!) Als ich nun diesen Rock – zu einem unschlagbaren Preis – gesehen habe, musste ich meinen Joker ziehen. Zuhause habe ich die beiden alten direkt aussortiert und dem neuen gehört jetzt mein Herz.

Das war es dann aber auch!

Ich habe weder die schöne Auflaufform in meinem Lieblings Geschäft gekauft (meine Form ist kürzlich in 200000 Teile zerbrochen ….), noch habe ich irgendeine Bestellung online aufgegeben (auch nicht die schönen Gewürze, die ich locker unter „Lebensmittel“ hätte verbuchen können). Auch habe ich mir keine neue Tasche gekauft, obwohl ich meine aktuelle reklamieren & zurückschicken musste.

Schwierig war vielleicht, keinen von diesen schönen Pullovern mitzunehmen, die ich entdeckt habe, als ich mit meiner Tochter in der Stadt war. So einer würde mir gut gefallen. Aber im Grunde genommen geht es mir auch ohne ganz gut! Glücklicher würde mich der Pullover doch nicht machen!

gesehen bei P & C

Wissenschaftler haben heraus gefunden, dass neue Gewohnheiten 21 Tage brauchen, um im Unterbewusstsein anzukommen. Erst nach 21 Tagen sinken die inneren Widerstände so stark, dass die neue Gewohnheit etabliert ist
(Quelle)

Ich werde also auch in Zukunft weiter daran arbeiten, diese neue Gewohnheit beizubehalten: Die Gewohnheit, sorgsamer mit meiner Lust am kaufen umzugehen! Für den Monat Januar habe ich mir auch gleich den nächsten Shoppingverzicht vorgenommen!

Wollt Ihr wissen, wie das mit meinem Dirndl ausgegangen ist?

Eine Strumpfhose + einen schlichten, weissen BH habe ich noch gekauft. Beides kann ich weiter benutzen, ist also nicht nur für das Dirndl geeignet. Auf Grund des fantastischen Wetters in der letzten Woche, war keine Jacke nötig (für Nachts hatte ich ein schlichtes Strickjäckchen aus meinem Schrank eingepackt). Ein paar bequeme, flache Ballerina aus meinem Schuhschrank haben es mir ermöglicht, Abends auf den Bänken zu tanzen, ohne Blasen an den Füßen zu bekommen. Schuhe werden beim Dirndl völlig überbewertet. Ich habe mir also viel zu viele Gedanken gemacht! Dafür bin ich jetzt für das nächste Jahr bestens ausgestattet 🙂

Nächste Woche verrate ich Euch noch, wie man mit ganz wenig im Schrank ganz glücklich sein kann, bevor es in der Woche danach wieder mit den „normalen“ Donnerstagen  weiter geht ….

Ordentliche Grüße

Denise

  • Nike 10/10/2013 at 5:27

    Guten Morgen Denise,
    das war eine sehr schöner und interessante Reihe! Obwohl ich selbst eher kontrolliert einkaufe (das war schon immer so, da fällt das leicht 🙂 hast Du mich damit dazu gebracht, mich wieder wieder mehr mit den Thema auseinander zu setzen. Gestern habe ich auf meinen Blog ein paar meiner Gedanken & inneren Strategien zusammengefasst, komm gucken, wenn Du magst!
    Liebe Grüße in den Süden
    Nike

  • Ni Luka 10/10/2013 at 5:47

    21 Tage…das halte ich NIE aus…!!! Da muss man mich in Quarantäne stecken…und das auch OHNE INTERNET…denn das ist auch so absolut megaverfüherisch !!! Aber gut zu wissen, was das Unterbewusstsein so macht…vielleicht wäre einfach ein Versuch in diese Richting mal probierenswert…man konsumiert definitiv viel zu viel…
    ( ahhhrrr mag grad gar nicht drüber nachdenken, welche "Verbrechen" ich gerade wieder begangen haben ) böse…böse…
    Einen wundervollen Tag…ach…und Du siehst sehr gut aus…in Deinem Dirndl !!!

  • Eva (Der ganz normale Wahnsinn und Ladylike) 10/10/2013 at 6:06

    Oh, du sprichst mir so aus der Seele. Direkt neben meiner Arbeit ist so ein besagter Drogeriemarkt, wie oft gehe ich durch und will "nur mal gucken". Wie das ausgeht, kannst du dir ja vorstellen… Dabei reichen meine Kosmetik- und Pflegevorräte locker für mehrere Monate. Ich habe schon doppelte Zeitschriften gekauft (meine familie und ich, die es immer an der Kasse gibt). Da steht man in der Kassenschlange und denkt, "nein, ich kauf die nicht, ich brauch die nicht" und kaum ist man dran "wupps", Hand ausgestreckt und aufs Kassenband gelegt. Oder das Tchibo Regal "Jede Woche eine neue Welt"… Ich könnte sagen, "jede Woche kriegt ihr wieder mein Geld", brummel. Ich muss dringend mein Einkaufsverhalten ändern, ganz dringend. Deine Posts haben mich sehr zum Nachdenken gebracht.
    LG Eva

  • Yvi 10/10/2013 at 6:35

    Super wie lange du es ausgehalten hast! Ich verzichte ja auch , nur nicht ganz so freiwillich da ich meine Elternzeit verlängert habe und wir zur Zeit nur 1 Einkommen haben. Puh was für eine Umstellung plötzlich kein eigenes Geld mehr zu verdienen….
    Ich bin auf den nächsten beitrag mega gespannt da ich viel zu viel im Schrank habe und mich nie vin etwas trennen kann. Bis dann alles liebe Yvonne

  • Sewwi 10/10/2013 at 6:40

    Guten Morgen,
    also ich finde, der neue Jeansrock zählt gar nicht – schließlich hast Du zwei dafür aussortiert! Da hättest Du ja fast noch was dafür frei gehabt!
    Und was die Schuhe zum Dirndl angeht: Stimmt, die sind völlig überbewertet, aber das habe ich auch erst heuer so richtig kapiert…
    Einen wunderschönen Tag noch!

  • Land und Lecker 10/10/2013 at 7:31

    Unbewußt habe ich mich im letzten Monat auch zurückgehalten, einfach, weil ich nichts brauchte. Es wurden lediglich Kindersachen, ein wenig dringende Kosmetik und Lebensmittel gekauft. Dafür sind wir allerdings öfters essen gegangen, was ja auch immer ganz schön ins Geld geht, aber es war wenigstens schön.
    Verzicht ist schon was Gutes und je älter ich werde, desto leichter fällt es mir.
    Aber heute gibts ne neue Kaffeemaschine 😉
    Liebe Grüße
    Karoline

  • Alexandra 10/10/2013 at 7:50

    Liebe Denise,
    da hast Du aber wirklich lange durchgehalten. Schwierig sind auch immer Tankstopps mit den Tankstellen, die eine super Zeitschriftenauslage haben. Da kann man doch einfach nicht dran vorbei. Bei allen anderen Dingen, gebe ich Dir recht. Klamotten hat man wirklich genügend im Schrank ;-).
    Liebste Grüße, Alexandra

  • danamas world 10/10/2013 at 8:26

    Schön, dass du so lange durchgehalten hast. Ich habe spaßeshalber auch den ganzen September verzichtet aber ganz ohne Zwang. ich wollte einfach mal ausprobieren, ob ich das schaffe und es ging völlig problemlos. Dafür war ich dann gleich am 4. Oktober wieder fleißig am Shoppen 🙂 Aber ich habe auch wirklich UNBEDINGT neue Winterstiefel gebraucht, echt jetzt!
    Ich habe mir vorgenommen, weiterhin bei jedem Kaufwunsch zuerst gut zu überlegen, ob ich das Teil wirklich brauche und nur dann zu kaufen.
    Vielen Dank für deine Anregungen und ganz liebe Grüße,
    Dani

  • Anonym 10/10/2013 at 9:22

    Liebe Denise,
    ich habe letzte Woche auch versucht zu verzichten. Nach zwei Tagen habe ich zum ersten Mal gesündigt und nach vier Tagen schon wieder. Danach hatte ich kurzzeitig ein schlechtes Gewissen. Also ich ziehe den Hut vor Dir, dass Du es so lange geschafft hast und starte erneut den nächsten Versuch!!

  • Anonym 10/10/2013 at 9:26

    Liebe Denise!

    Glückwunsch dass Du so lange durchgehalten hast!
    Ich bin ja erst bei Tag 10 und noch fühlt es sich gut an.
    Ich ertappe mich aber immer wieder dabei dass ich denke dieses oder jenes kaufen zu müssen und dann feststelle: Ähem, geht ja gar nicht!
    NOCH kann ich widerstehen. Und schon dieses: HALT, denk erstmal drüber nach! finde ich erstrebenswert und vorteilhaft. Dann muss man hinterher wenigstens nicht nach Rechtfertigungen suchen. 😉

    Liebe Grüße,
    Simone G. aus B. / Ger.

  • anja 10/10/2013 at 11:16

    Gratulation! So eine Art challenge habe ich auch mal gemacht. Erst fiel es mir schwer, dann habe ich es fast verinnerlicht und heute merke ich, dass ich langsam wieder in alte Muster falle. Ich muss mir den Verzicht wieder öfter bewusst ins Gedächtnis rufen.

    Das Duschgel-Prinzip gibt es hier übrigens auch und einen Jeansrock zu finden ist wirklich schwer. Den hätte ich auch gekauft 🙂

    LG Anja

  • Sabinas-Life 10/10/2013 at 18:39

    Sehr interessant, das kenne ich auch! Wenn ich mal keine Zeit zum Shoppen habe und wirklich zwei oder drei Wochen nicht shoppen kann, dann spüre ich richtigen Entzug! Mein Mann würde nach drei Jahren noch keine Entzugserscheinungen bekommen…
    Lg, Sabina

  • kati h. aus k. 10/10/2013 at 19:51

    das ist eine super inspiration, ich sollte auch viel öfter darüber nachdenken, was ich so spontan kaufe und eigentlich nicht wirklich brauche … der rock hat sich aber auf alle fälle gelohnt, sieht echt super aus 🙂 und der mantel ist toll! so einen hätte ich auch gern 😉
    liebe grüße!
    kati

  • ♥ Bremer Deern ♥ 10/10/2013 at 20:08

    Wirklich sehr schön zu lesen Deine Reihe "Verzicht" …. Bin total beeindruckt und im Prinzip klingt auch alles total logisch und einfach. Ich sollte auch unbedingt versuchen einiges umzusetzen. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf:
    "wie man mit ganz wenig im Schrank ganz glücklich sein kann" Seit Wochen stört mich der Inhalt meines Kleiderschrankes. Ich spüre den Drang gaaaanz viel raus zu schmeissen. Ich möchte mehr Klasse, als Masse im Schrank. Bin gespannt auf nächsten Donnerstag! VLG

  • Anna 11/10/2013 at 7:58

    Yeah, ich bin total stolz auf dich! Das hat gut funktioniert! Man freut sich über die einzelnen Sachen, die man dann doch kauft schon viel mehr, wenn man nur wenig kauft 🙂

    Mein Schminkkaufverbot bis Weihnachten läuft gut, ich habe lediglich einen neuen Schnelltrockenlack gekauft, damit ich die anderen so langsam mal durcharbeiten kann.

    Wir ziehen bald um, dann gibt es neue Möbel mit viel Stauraum und wenig offenen Regalen, ich hoffe, dass es dann ordentlicher wird 🙂 Und dann befolge ich ganz viele deiner Tipps.

    Ein schönes Wochenende dir, lg Anna

  • FloConNiDa 11/10/2013 at 11:06

    Hallo!! Ich bin sonst nur stiller Leser Deines tollen Blogs♡♥. Dein Experiment Verzicht hat mir supergut gefallen.
    Ich habe das auch mal gemacht, einen Monat lang nichts im Internet bestellen oder einen
    Monat keinen Kuchen oder Kekse kaufen
    sondern selbst backen. Das hat richtig Spass
    gemacht zum Schluss .

    Lg Nici♡