Bücherliebe im Oktober

In diesem Urlaub bin ich in einen leichten Bücherrausch geraten. Ein paar gute Bücher habe ich eingepackt, und zu meinem Glück gab es ein Bücher-Tauschregal am Campingplatz. Herrlich!

Bücherliebe im Oktober

Das erste Buch im Urlaub war eine Empfehlung, die ich im Podcast ZWEI SEITEN aufgegeben habe.

Super, und dir? „Ein eindringlicher Roman über Ersetzbarkeit, fehlende Perspektiven und zwanghafte Selbstoptimierung, die eine ganze Generation unter Druck setzen“.

Wirklich gut geschrieben und doch war ich froh, als es zu Ende gelesen war. Die Protagonistin, die ein ziemliches Drogenproblem hat und versucht, durch den Alltag zu kommen, hat mich irgendwie ziemlich fertig gemacht.

Weil ich es auf keinen Fall wieder mit nach Hause nehmen wollte, habe ich es schon am nächsten Tag zum Tauschregal gebracht und war dort überglücklich, DER SALZPFAD zu finden. Von dem Buch hat mir Nicola schon vor unserem gemeinsamen Jakobsweg erzählt und so habe ich mich eine Stunde später damit an den Strand gelegt.

Eine beeindruckende Geschichte von einem nicht mehr ganz so jungen Ehepaar, dass aufgrund eines Schicksalsschlags Haus & Hof verloren hat und sich mit Rucksack & Zelt bewaffnet auf den Weg gemacht hat. Der Salzpfad ist ein  Wanderweg, an der  Küste Englands. Das Schöne an dem Buch war, dass ich viele eigene Bilder vor Augen hatte, da wir vor 5 Jahren bei unserer Reise in Cornwall an vielen der beschriebenen Orte waren und sogar – ohne es zu wissen – ein Stück davon gelaufen sind.

Ich ziehe meinen Hut vor diesen zwei Menschen, die den Weg tatsächlich gelaufen sind und pro Woche nur 48 britische Pfund zur Verfügung hatten. Wirklich nicht viel Geld ist, wenn ein eigenes Bett und eine warme Dusche nicht mehr selbstverständlich ist.

Mir war trotzdem klar, dass ich die nachfolgenden Bücher nicht lesen würde.

Zurück beim Tauschregal habe ich dieses Buch mitgenommen, aber noch nicht gelesen:

Erst einmal kam dieses Buch an die Reihe:

Die andere Hälfte der Welt

Ein sensationell gutes Buch, dessen fast 500 Seiten viel zu schnell ausgelesen waren. Es geht um eine tückische Krankheit, die 2025 in Schottland ausbricht,  und bei der ausschließlich Männer sterben. Die andere Hälfte der Welt. Wie lebt es sich, in einer Welt der Frauen, die sich rasend schnell an die Abwesenheit von Männern anpassen müssen?

Mehr mag ich gar nicht verraten, aber ich kann sagen, dass es eins der besten Bücher war, die ich in der vergangenen Zeit gelesen habe! Ich bin mir sicher, dass es eine großartige Vorlage für einen richtig guten Kinofilm ist!

Große Bücherliebe. Eine 1 Plus mit Sternchen von mir!

Nach diesem Buch brauchte ich erstmal 24 Stunden Pause. Ich musste die Lektüre verdauen und wusste, dass es die nachfolgenden Bücher schwer haben würden.

Also habe ich Zadie Smith gelesen. Immer eine sichere Bank. Zähne zeigen ist ein Buch, das schon seit Ewigkeiten in meinem Regal steht. Ich mag Sadie Smith sehr gerne und dieses Buch ist so vollgepackt mit skurrilen Menschen, dass es eine echte Wonne ist. Ich bewundere es, wie detailverliebt die Erzählstränge am Ende zusammen kommen.

Aus dem Urlaub zurück Zuhause wartete eine weitere Empfehlung von Mona Emeziane auf mich:

An Liebe stirbst Du nicht

Ein tolles Buch: An Liebe stirbst Du nicht! Große Empfehlung. Besonders für Frauen, deren Thema „Affäre“ ist. Wenn man selber betrogen wird oder aber die Affäre ist, sollte dies irgendwie Pflichtlektüre sein. Ich könnte mir vorstellen, dass es hilft und vielleicht auch die Augen öffnet.

Am Ende der Lektüre musste ich an Anna Gavalda denken. Von ihr habe ich vor vielen Jahren Ich habe sie geliebt gelesen. Ein kluges Buch, in dem eine betrogene und verlassene Frau von ihrem bisher sehr herzlosen Schwiegervater an die Seite genommen wird. Er nimmt sie mit in sein Landhaus und erzählt ihr seine Geschichte.

So ein gutes Buch, dass ich es mit aufgenommen habe in meine nur noch kleine Sammlung von Büchern, von denen ich mich nicht trennen kann.

Ein weiteres Faible habe ich für Bücher über den Tod. Wie zum Beispiel „Das Leben ist ein vorübergehender Zustand“ oder „Nur über seine Leiche“.

Seit Freitagabend lese ich: „Betreff: Falls ich sterbe!“ Ein Buch, das für die Trauer die richtigen Worte findet. Ich habe erst 1/3 des Buches gelesen, kann es aber kaum aus der Hand legen. Jede freie Minute lese ich weiter – obwohl ich sonst im Alltag nur Abends im Bett lese.

Die Autorin ist Jahrgang ’78 und findet ihren Mann morgens tod im Bett, der gemeinsame Sohn ist gerade mal 9 Monate alt. Sie erzählt parallel, wie die Zeit nach seinem Tod war, und wie sie sich kennengelernt haben und obwohl ich jede freie Minute lese, ist es ein Buch, bei dem ich hoffe, dass es nie endet, weil es mich so fesselt.

Wieder ein Buch, bei dem ich denke, dass das nächste Buch es schwer haben wird. Aber eigentlich ist die Sorge auch wieder unbegründet, denn die nächsten drei guten Bücher liegen hier schon neben mir. Bereit, von mir inhaliert zu werden.

 

In diesem Sinne,

viele Grüße

Denise

 

Alle Links zu diesen Büchern sind Werbung bzw. Amazon Partnerlinks. Allerdings bin ich immer dafür, dass man Bücher im Buchhandel seines Vertrauens kaufen sollte. Ich suche auch gerne nach gebrauchten Exemplare, die es ebenfalls bei Amazon gibt. Oder man versucht sein Glück in der örtlichen Bücherei.