Was wir von Bodo Schäfer und der Froschfalle lernen können
Was passiert, wenn man einen intelligenten Frosch in einen Topf mit heißem Wasser wirft? Er entscheidet sofort: „Das ist ungemütlich hier – ich haue ab.“ und springt raus. Wenn man denselben Frosch in einen Topf mit kaltem Wasser legt, den Topf auf den Herd setzt und langsam erhitzt – was dann? Der Frosch entspannt sich, merkt, dass es langsam zu warm wird, und denkt: „Ein bisschen Wärme schadet doch nicht.“ Und bald ist er gekocht.
Die Moral: Vieles im Leben entwickelt sich langsam. So ist es zum Beispiel bei Schulden. Wenn Sie morgens aufwachen würden und hätten 68.000 € Schulden – wären sie dann beunruhigt? Natürlich. Aber wenn sich die Dinge langsam entwickeln, unnötige 8,90 € heute, 14 € morgen, dann neigen wir dazu, das nicht zu ernst zu nehmen. Aber alles im Leben addiert sich auf. Irgendwann können wir uns vor Schulden kaum mehr bewegen – oder sind wohlhabend.
Wenn Sie morgen früh auf der Waage 30 Kilogramm mehr wiegen würden, wären Sie beunruhigt? Keine Frage. Aber wenn wir diesen Monat ein Kilo zunehmen und nächsten Monat eins, dann neigen wir dazu, das nicht so dramatisch zu sehen. Die Froschfalle warnt uns, auf die Trends zu achten, Kleinigkeiten nicht zu unterschätzen. Denn Kleinigkeiten summieren sich. Alles bringt uns unserem Ziel näher oder es entfernt uns davon. Es gibt kein „neutral“. Wir müssen uns darum immer fragen: „Welche Richtung habe ich eingeschlagen?“
Was ist Deine persönliche Froschfalle?
Diese Passage habe ich in dem Buch Die Gesetze der Gewinner: Erfolg und ein erfülltes Leben von Bodo Schäfer entdeckt und finde es wahnsinnig passend zum OrdnungsTag. Denn mit der Unordnung ist es doch genauso. Nehmen wir einfach mal DEN STUHL (oder auch „den Schrecken eines jeden Schlafzimmers“), den viele in ihrem Schlafzimmer stehen haben!
- Sonntag wurde DER STUHL noch auf,- bzw. leergeräumt,
- Montag wandert die Strickjacke hier hin, die man nach der Arbeit kurz dort abgelegt hat,
- Dienstag kommt das Shirt dazu, dass man doch noch kurz gegen eine Bluse ausgetauscht hat, bevor es wieder auf den letzten Drücker zur Arbeit ging,
- Mittwoch kommen die Yogasachen auf den Stapel, weil die „noch einmal gehen“,
- Donnerstag legt man die Jeanshose hier ab,
- Freitag wird das Handtuch achtlos hier liegen gelassen, bevor es zur Einladung zu Freunden geht,
- Samstag wird der Gürtel dazu gelegt, statt ihn in den Schrank zu legen.
Peu á peu stapeln sich die Dinge, bis man einen Berg Chaos vor sich liegen hat. Der Topf wurde also langsam erhitzt! Das Chaos hat sich ganz langsam entwickelt!
Schau Dich um und entdecke Deine ganz eigene Froschfalle!
Welchen Weg möchtest Du statt dessen einschlagen?
Noch mehr zum Thema Wäscheberg findest Du in DIESEM Beitrag aus dem letzten Jahr!
Ordentliche Grüße
♥
Denise
Da ist natürlich viel dran. Sowas beim Gewicht als auch im Schlafzimmer geht es mir so. Da legst du den Finger in die Wunde 🙁
Zumindest das Schlafzimmer/Stuhl/Schreibtisch-Problem muss ich sowas von dringend angehen.
Liebe Grüße
Toller Vergleich…es ist immer wieder inspirierent die Beiträge zu lesen… ein Ordnungssytem in der Wohnung habe ich 🙈 meine Froschfalle ist der Papierkram. Ich kenn das Problem nur leider mache ich schon unter der Woche komplett den Papierkram sodass ich mich am Wochenende einfach nicht aufraffen kann irgendwann wenn ich Urlaub habe packt es mich dann und ich mache es aber hinterher habe ich immer das Gefühl die Zeit war vertan hätte ich das doch mal lieber sofort gemacht statt einen Tag im Urlaub zu opfern
Liebe Denise, herzlichen Dank für diesen wunderbar erfrischenden Beitrag! Ich hab innerlich grad ausführlich gejubelt. Nicht nur weil ich Frösche liebe 😉 Du hast uns nach der eigenen persönlichen Froschfalle gefragt. Dann will ich mal so offen und ehrlich sein. Meine hieß früher Fotos. Klingt vielleicht völlig absurd angesichts dessen, dass mein Hauptberuf Fotografin & Künstlerin ist. Doch ich ertappte mich vor einigen Jahren dabei, dass ich schier Unmengen Fotos machte – vor allem privat – und gar nicht dazu kam, all diese Fotos zu bearbeiten. Die Folge: Unmengen an Dateien. Schleichend aber stetig immer mehr und mehr. Zwar fein säuberlich und ordentlich auf den Festplatten gespeichert und trotzdem stellte ich mir eines Tages die Frage, „brauche ich all diese Fotos eigentlich“? Oder anders herum: wie kann ich den Prozess optimieren, dass ich nicht mehr sooooo viele Fotos mache? Meine Antwort war: „achtsamer und bewusster werden. Nicht nur im Alltag sondern auch in der Fotografie.“ Ich kramte die alte analoge Kamera aus und ging zurück zu den Basics. 1 Film. 36 Bilder. „Das ist ja nix. Auf einer Speicherkarte haben ja viiiiiiel mehr Fotos Platz“ schrie sofort das Ego im Kopf. Trotzdem zog ich los. In Trieste. Mit der alten Minolta-Kamera und dem Schwarzweiss-Film. Rasch merkte ich, wie mir die Fotografie gleich noch mehr Spaß machte, indem ich mir wieder viiiiiel mehr Zeit ließ. Nicht wie früher sofort abdrückte, sondern nebst bewusstem Hinschauen auch wieder ganz „bewusst“ Bilder machte. Und ich bemerkte auch, wie sich in dem Urlaub ein völlig neues Gefühl in mir einstellte. Da war auf einmal wieder so viel mehr an Erleben. An bewusstem Wahrnehmen. Und vor allem: an genießen. Den Moment. Den Augenblick. Die Emotionen in mir. Schööööön. 🙂
Seitdem hat sich vieles in mir verändert. Ich bin innerlich noch ruhiger und gelassener geworden, bin generell viel mehr im Erleben und Genießen und auch die Fotografie hat sich in ihrer Gesamtheit in eine noch bewusstere Richtung entwickelt (ich fotografiere mittlerweile regelmäßig analog als auch digital). 🙂 Von daher unterstütze ich deinen Aufruf: jaaaa, schaut euch eure Froschfallen genau an. Es lohnt sich!!! 🙂
Alles Liebe, Nina
Ich finde deinen Blog so toll, ich lerne immer was dazu und es ist so inspirierend…ich habe da leider noch ganz ganz viele Fallen und versuche mich da echt zu bessern, aber es ist echt schwer ;(
Schreibst du mal einen Beitrag wie du Post/Papierkram etc. bewältigst? Das ist hier ein Ding der Unendlichkeit, sooooviele Papiere, weiss gar nicht wo die immer alle herkommen und die Stapel werden immer größer 🙁
Danke für deine tollen Tipps!! 🙂
Hallo,
schöner Artikel und so wahr! Meine Froschfalle ist wohl der Badewannenrand…da lagert zuerst mein Nachthemd, dann kommt ne lange Hose dazu (heut ist es zu warm dafür), dann ein Shirt etc….und plötzlich hängt da ein ganzer Stapel Kleidung über der Badewanne!
Und das Foto-Sammelproblem habe ich tatsächlich auch. Immer wieder tausende von Fotos auf dem Handy…da hab ich noch keine Lösung für.
Dafür habe ich keine Probleme mit Papieren, weil ich alles was kommt sofort abhefte (falls ich es aufheben muss). Das sind ja nur ganz wenige Papiere pro Monat…meine Lohnabrechnung, ein Kontoauszug, ab und zu mal eine Rechnung. Drei, vier Blätter pro Monat…aber das kommt mir halt so einfach vor, weil ich es tatsächlich sofort mache und die Froschfalle nicht zuschnappt!
LG Ursula
Ja, das ist interessant. Auch wir stellen fest, dass es doch immer mit Kleinigkeiten beginnt. Hier mal ein Kleidungsstück liegengelassen, dort mal den Teller in die Spüle gestellt. Wenn man es doch gleich in den Wäschekorb bzw. die Spülmaschine stellen würde …. 🙂
Früher als Studentin als man noch von Hand abspülen musste, okay, damals hat man es aus gutem Grund auf später verschoben, aber heute?
Völlig unnötig. Man bzw Frau sollte Dinge einfach gleich wegschaffen ergo erledigen! Ich danke Dir für viele viele Inspirationen!
Liebe Grüße
Steffi