Lifestyle

Gastbeitrag | Glück ist essbar

18/09/2022

Gastbeitrag von Olivia Bendomir

Glück ist essbar

Vor zwei Jahren habe ich diesen Beitrag geschrieben Wie sieht Deine ordentliche Ernährung aus? Ich werde erstaunlich oft nach meiner Ernährung gefragt und tatsächlich ist gutes Essen ist ein sehr wichtiger Bestandteil in meinem Leben.

Heute habe ich einen ganz wunderbares Gastbeitrag für Euch, der so sehr meiner eigenen Lebensphilosophie entspricht.

Vielen Dank, liebe Olivia, für Deinen schönen Text!

 

Moin und Servus, 

ich bin Olivia Magdalena Bendomir, ganzheitliche Gesundheits- und Ernährungsberaterin im Bereich der Naturheilkunde, zertifizierte Fastenleiterin, Wirtschaftspsychologin und süchtig nach Reisen, Wellenreiten, dem Meer und: gutem Essen – eine kunterbunte Mischung. 

Vor gut/knapp vier Jahren bin ich aus meiner Heimat, der bayrischen Metropole München, in die kleinste Stadt Deutschlands, nach Arnis gezogen. Warum? Der Liebe wegen. Zuvor hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass ich mal aufs Land ziehe – und dann auch noch in den Norden. Aber es kommt immer anders, als man denkt, und: Es war genau die richtige Entscheidung. 

Ich liebe es, in der Natur zu sein – spazieren gehen, wandern, surfen –, jegliche Art von Wassersport und in meinem Garten rumzubuddeln. Mich fasziniert einfach die Natur – sie hat uns so viel zu bieten.
Denn jedes Gemüse, jedes Kraut, jede Frucht ist so viel mehr als nur ein aromatisches Lebensmittel. Sie können uns heilen, riechen gut, schmecken lecker, vor allem aber können sie eines: uns glücklich machen! Das ist der eigentliche Grund, warum ich mich für eine Ausbildung entschieden habe, die der Naturheilkunde folgt und mich zu einer ganzheitlichen Gesundheitsberaterin macht. Glück ist essbar!

Glück ist essbar

Zugegeben, ja, ich bin ein neugieriger Mensch. Und zwar nicht nur, wenn es um andere Länder, Menschen, Sitten und Gebräuche geht, sondern auch beim Ausprobieren neuer Rezepte und Lebensmittel. Ich koche leidenschaftlich gern und finde es spannend, neue Geschmäcker und Gerüche zu entdecken, zu sehen, was sie mit einem machen und natürlich: zu genießen. In der Küche kann ich meine Kreativität komplett entfalten und ausleben. Mit Gerichten, die einfach nur Spaß machen und schmecken, und die nicht nur satt, sondern auch glücklich, energiegeladen und gesund machen. 

Denn ja: Glück ist essbar! 

Aber – kannst Du nun mit Recht fragen – hat die Welt nicht schon genug Ernährungsberater, und warum eigentlich ganzheitlich? 

Ganz einfach: Weil der gesamte Lebensstil miteinbezogen wird, also die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Körper und Gesundheit. Denn ja, ich bin davon überzeugt, dass Ernährungs- und Lebensweise eng mit dem körperlichen, seelischen und geistigen Wohlbefinden zusammenhängen. 

Wusstest Du, dass ca. 95 Prozent des Glückshormons Serotonin im Darm produziert werden und dass er als einziges Organ ohne das Gehirn kommunizieren kann? 

Das liegt daran, dass Dein Darm über ein eigenes Nervengeflecht verfügt und dadurch als einziges Organ ohne das zentrale Nervensystem funktionieren kann. Deshalb wird Dein Darm auch Bauchhirn genannt, weil er auf das reagiert, was wir zu uns nehmen und diese Impulse an unser Gehirn weiterleitet. 

Einfaches Fazit: Je gereizter Dein Darm ist, desto gereizter bist Du! 

Und so, wie Deine Psyche Einfluss auf Deinen Magen-Darm-Trakt nehmen kann, funktioniert es auch andersherum! Nicht umsonst sind selbst in unserer Sprache die „Darmemotionen“ schon lange verankert: Du hast „Schmetterlinge im Bauch“, etwas „schlägt auf den Magen“, Hunger kann schlechte Laune machen und Schokolade hilft – zumindest sagt man das – gegen Kummer und Sorgen. Das liegt daran, dass Deine Darmbakterien sich untereinander und mit Deinem Körper über verschiedenste Signale verständigen. 

Wie das funktioniert? In Deiner Darmwand sitzen zahlreiche Rezeptoren, die Signale und Reize aus der Nahrung und/oder von Darmbakterien empfangen können. Diese Rezeptoren sind über Nerven mit Deinem Gehirn verbunden, und so einfach können die Signale aus dem Darm in Dein Gehirn gelangen. 

Deine Gesamtmenge an Darmbakterien wird auch Darmflora oder Mikrobiom genannt. Dein Mikrobiom hat eine Menge wichtiger Aufgaben in Deinem Körper. Es stellt beispielsweise wichtige Vitamine und Hormone her, unterstützt Dein Gehirn, Deine Emotionen und Dein Wohlbefinden, enthält wichtige Nervenbotenstoffe, ist mitverantwortlich für Dein Körpergewicht, schützt Dich vor Umweltgiften und vieles mehr. Eigentlich nimmt Dein Mikrobiom also so gut wie an jeder körperlichen Aufgabe teil.

Leichtigkeit

Doch was ist, wenn wir das Thema Genuss, Ernährung, Gesundheit, kurz: das Leben, gar nicht mehr mit Leichtigkeit nehmen können? Wenn uns die Leichtigkeit plötzlich abhandenkommt oder wir gar nicht mehr wissen, wie es sich anfühlt mit Leichtigkeit durchs Leben zu gehen? Gerade in der heutigen Zeit kann dies schnell mal passieren. 

Vor meinem Sommerurlaub war ich genau an diesem Punkt. Alles war zu viel! Dabei war noch nicht mal unbedingt alles negativ. Einfach nur zu viel, und ich war ausgelaugt. Ich habe mich selbst nicht gut behandelt. Manchmal denken wir nicht gut über uns, machen uns selbst schlecht und erschweren damit viele Dinge. Die eigenen Gedanken bewusst wahrzunehmen, kann einen großen Unterschied machen. Es geht um die kleinen, alltäglichen Gedanken, beispielsweise beim Blick in den Spiegel: Meine Nase ist zu groß, mein Bauch ist zu dick, und was uns da alles auffällt … 

Diese Gedanken zu erkennen und dann zu sich selbst zu sagen: „Nein, ich bin gut so wie ich bin“, kann sehr viel mehr Leichtigkeit und Wohlbefinden ins Leben bringen. 

Dürfen statt müssen

Das ist nichts anderes, als sich immer wieder zu sagen: „Ich muss“. Dadurch wird ein viel größerer Druck in unserer Psyche aufgebaut als wenn wir sagen „ich darf“ oder „ich möchte“. Ein „Problem“ kann auch zu einer „Herausforderung“ werden. 

Wenn Du Dich für etwas entscheidest – sei es die Wohnung zu putzen, in die Arbeit zu gehen oder zu lernen –, versuche das Wort „müssen“ durch „dürfen“, „wollen“ oder „möchten“ zu ersetzen oder tue es einfach, ohne es zu bewerten. 

Auch gesunde Ernährung muss und soll nicht kompliziert und „hundertprozentig“ sein. Du brauchst keine Unmengen an Superfoods, Regeln und aufwendigen Rezepte. So sind beispielsweise auch. Kohlehydrate, Fette und Zucker nicht per se böse und machen dick. Und (hoffentlich nicht nur) manchmal darf ein Essen auch einfach nur guttun! 

Selbst wenn Du in Deinen Augen etwas Ungesundes isst, ist es wichtig, es dann so richtig zu genießen und es Dir zu 100 Prozent zu gönnen – sonst gerät man zusätzlich auch noch in Stress. Was negative Auswirkungen auf Deine Darm-Gehirn-Achse Bauchhirn hat. 

Gönnen & genießen

Klar, bei dem Gedanken an Leichtigkeit denkt man beim Thema Ernährung an leichte Gerichte wie einen Salat oder ein Gemüsesüppchen, Dinge, die den Körper nicht belasten. Aber ich glaube, wirklich echte Leichtigkeit bringst Du in Dein Leben, wenn Du einen gesunden Bezug zur Ernährung entwickelst – keine Verbote, kein Kalorienzählen, nur Gönnen & Genießen und dazu das richtige Bewusstsein. 

Auch in einer gesunden Ernährung geht es nicht um 100%. Und was bringt es Dir zu 100 Prozent gesund oder in Deinen Augen perfekt zu essen und dafür gestresst, unzufrieden und hungrig zu sein, mit vielen Verboten und Verzichten? 

Du siehst es ist ein Zusammenspiel aus allem, und unter Druck, Zwang und Stress funktioniert dieses „Alles“ nicht mehr richtig. 

Glück ist essbar bedeutet lockerzulassen,

auf Dein Bauchgefühl zu hören und Dir einfach Gutes zu tun. 

 

 

Mehr über Olivia findet Ihr auf der Seite www.glueckistessbar.de oder bei Instagram: glueck_ist_essbar

 

 

  • Queen All 19/09/2022 at 7:19

    Was für ein schöner und treffender Beitrag! Ernährung ist für viele ja schon fast Religionsersatz. Dabei ist das Leben doch viel zu wertvoll, als sich ständig zu reglementieren. Genuss gehört zu einer guten Ernährung für mich einfach dazu. Und wenn man es mit nichts übertreibt, braucht man sich auch nicht ständig selbst ein schlechtes Gewissen machen. Auf eine spaßbefreite Dauerdiät kann ich verzichten, da nehme ich auch gerne ein bisschen mehr Speck auf den Hüften in Kauf!