Ordnung

Gastbeitrag | Ordnungsgewohnheiten

02/09/2021

Ordnungsgewohnheiten

Gastbeitrag von Katharina Niedermeier – Ordnungsberatung – München

Ordnungsgewohnheiten

Wie bestimmte Gewohnheiten unser Leben im Hinblick auf Ordnung beeinflussen und wie wir sie nutzen können, um dem Jojo-Effekt der Unordnung entgegenzuwirken

Fällt es Dir allgemein leicht, Ordnung zu halten oder kämpfst Du regelmäßig gegen das immer wieder auftretende Chaos an?

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Diesen Spruch kennt vermutlich jeder. Aber kennst Du Deine guten und schlechten Ordnungsgewohnheiten?

Nimm Dir doch einmal ein bisschen Zeit und schreib typische Gewohnheiten auf, die einen festen Platz in deinem Alltag haben. Hinterfrage diese und überlege, ob und warum sie zu mehr Ordnung und Struktur beitragen. Oder ob so manche eventuell gar keinen Nutzen, sondern vielmehr ein Hindernis für nachhaltige Ordnung darstellt. Frag vielleicht auch Deinen Partner, Deine Familie oder Deine Freunde. Oftmals bekommt man hier erstaunlich ehrliche und teilweise schonungslose Antworten. Und oh ja, manch eine Gewohnheit ist Dir vielleicht bisher gar nicht bewusst, bis sie Dir jemand sagt.

Zeit für Veränderung

Nun da Du vielleicht die ein oder andere schlechte Ordnungsgewohnheit identifiziert hast, die Dich in Deinem Streben nach mehr Ordnung behindert, ist es an der Zeit sich zu überlegen, ob Du sie ändern möchtest.

Der einfachste Weg wäre es zu sagen, ich ändere nichts an meinen Gewohnheiten. Schließlich muss man dafür ja an sich arbeiten und jeder weiß, dass es nicht einfach ist, gewohnte Verhaltensweisen zu verändern und neue Routinen zu schaffen. Neben dem Eingeständnis bedeutet es vor allem, dass wir an uns selbst arbeiten müssen und der Erfolg von unserer eigenen Disziplin und unserem inneren Schweinehund abhängt.

Frage Dich deshalb und visualisiere dabei für Dich:

  • Was gewinnen ich durch die Veränderung meiner Gewohnheiten für mich und mein Leben?
  • Würde es mir schwerfallen, meine Gewohnheit zu verändern und wenn ja, gibt es Gründe dafür?
  • Kann ich eine schlechte Gewohnheit mit wenig Aufwand in eine Gute umwandeln?

Wie lange dauert es, eine neue Gewohnheit aufzubauen? 

In einer Studie am University College of London versuchten Gesundheitspsychologieforscherin Phillippa Lally und ihr Team herauszufinden, wie lange es dauert, eine Gewohnheit zu etablieren.

Die Studie untersuchte die Gewohnheiten von 96 Personen. Jede Person wählte dabei eine neue Gewohnheit und berichtete über einen Zeitraum von 12 Wochen jeden Tag, ob sie das gewählte Verhalten ausübten oder nicht und wie automatisiert sich das Verhalten anfühlte.

Das Verhalten, das die Personen wählten, reichten dabei von einfachen Gewohnheiten wie „eine Flasche Wasser zum Mittagessen trinken“ bis zu schwierigeren Aufgaben wie „vor dem Abendessen für 15 Minuten laufen.“ Die Analyse der Daten am Ende der 12 Wochen ergab, dass es im Durchschnitt mehr als zwei Monate dauert, bis ein neues Verhalten automatisch wird. Im Durchschnitt 66 Tage, um genau zu sein. Zudem zeigte Lally’s Studie, dass es von Mensch zu Mensch variiert (von 18 Tage bis 254 Tage) wie lange es dauert, bis eine neue Gewohnheit oder ein neues Verhalten ausgebildet ist.

 Ordnungsgewohnheiten

Ordnung und Inspiration auf lange Sicht finden

Bevor Dich die Studie entmutigt und Du Dich fragst, ob es sich überhaupt lohnt an den schlechten Gewohnheiten zu arbeiten, folge Deiner Motivation. Möchtest Du Deine Gewohnheiten nachhaltig ändern, gib Dir selbst einen Zeitraum zwischen zwei bis acht Monaten.

Fühle Dich nicht schlecht, wenn Du ab und an wieder in alte Gewohnheiten zurück verfällst. Denn vielleicht fällt es Dir zukünftig mit jedem einzelnen Mal auf, dass Du in ein altes Muster verfällst. Du kannst Dir nun vornehmen, Deine Gewohnheit beim nächsten Mal anzupassen. 

Das Bewusstsein um die Gewohnheit, die Deine individuelle Ordnung nicht nachhaltig unterstützt, wird Dir helfen, diese langfristig zu vermeiden oder in eine gute Ordnungsgewohnheit umzuwandeln.

 

Herzliche Grüße

Katharina Niedermeier

Ordnungsberatung in und um München und online

www.ordnungsweise.de

 

Vielleicht gefällt Dir auch: Gute Gewohnheiten statt lästiger Vorsätze

Zum Thema 66 Tage gibt es hier auch ein passendes Filmchen: 66 Tage: Endlich Ordnung!

 

 

 

  • Petra von FrauGenial 02/09/2021 at 14:06

    So ein schöner Ansatz. Mit dem Tipp, das Umfeld zu fragen, mache ich mal. Bisher kriege ich immer die schonungslose Antwort von meiner besseren Hälfte. Aktuell arbeiten wir an neuen Gewohnheiten und es ist wirklich nicht immer einfach. Aber entmutigen lassen wir uns davon nicht.

  • Lili 03/09/2021 at 12:02

    In dem Beitrag fehlt mir ein bißchen das Beispiel. Das macht Denise immer gut, dass ein Beispiel genannt wird. Hier z.B. für diese Gewohnheiten. Der Ansatz von Katharina Niedermeyer ist zweifellos richtig, aber ich kann ohne Beispiel nicht so einfach „andocken“ in meinem Kopf.

    Liebe Denise, ich freu mich, wenn Du wieder mal einen Ordnungstag-Beitrag schreibst.
    Liebe Grüße
    Lili

    • fräulein | ordnung 03/09/2021 at 12:28

      Liebe Lili, Danke für Dein Feedback.

      Aber was meinst Du mit „wenn Du wieder mal einen Ordnungstag-Beitrag schreibst“? Es gab in den letzten zwei Wochen zwei Beiträge von mir 😉

      Viele Grüße
      Denise

      • Lili 03/09/2021 at 16:18

        Entschuldige, ich hatte in letzter Zeit eher Gastbeiträge in Erinnerung, übrigens auch sehr gute Gastbeiträge, wie z.B. den über das Älterwerden der eigenen Eltern (den Du dann in der Woche danach kongenial weitergesponnen hast). Im Grunde wollte ich vor allem darauf hinaus, dass Du immer Beispiele gibst, die helfen zu erkennen, wo genau dieses Thema mich selbst betrifft. Ansonsten ist es einfach ein Kompliment an Dich, weil ich sehr gern Deinen Ordnungsbeitrag am Donnerstag lese.