Ich nehme Euch heute mit in mein Chaos
Bei mir herrscht aktuell viel häufiger Chaos, als ich es eigentlich ertragen kann. Wenn ich dann merke, dass mein Herz rast und ich Mittags kaum Zeit zum Kochen finde (oder nicht wirklich bei der Sache bin) oder noch schlimmer: ich keine Zeit für den Haushalt finde, dann weiß ich:
BITTE EINMAL KURZ SORTIEREN
Stehen bleiben – durchatmen.
Das fällt schwer, wenn man so viele Aufgaben bewältigen muss, dass einem ganz schwindelig wird.
Je mehr Dinge wir in unserem Kopf haben, desto schwieriger wird es, uns zu konzentrieren und oft wissen wir nicht, wo wir anfangen sollen. Multitasking ist aber schon lange out und so kommen wir nur dann entspannt weiter, wenn wir einen Schritt nach dem anderen nehmen.
Höchste Zeit für eine wirklich simple Methode, um den Kopf freizubekommen: Braindumping.
Diese Methode hilft, Stress abzubauen und die Gedanken zu sortieren.
WAS BEDEUTET BRAINDUMPING?
Braindump bedeutet nichts anderes als „Gehirn entleeren“. Gemeint ist, die Gedanken aus dem übervollen Gehirn zu bekommen, um sie so besser ordnen zu können und zur Ruhe zu kommen. Gerade in turbulenten Zeiten hilft es, den Überblick zu behalten und einen Plan zu entwickeln.
Wer sich auf diese Weise selber organisiert, spart mit den paar Minuten, die er investiert langfristig, sehr viel Zeit, weil man es endlich schafft, Gedanken und Aufgaben effektiv zu ordnen.
Für einen Braindump benötigt man nichts weiter als ein Blatt Papier, einen Stift, ein paar Minuten Zeit und einen ruhigen Ort. Mehr Vorbereitung ist nicht erforderlich, man kann sofort loslegen. Den Braindump sollte man nicht am Computer schreiben, denn wenn ein eMail reinkommt, ist man sofort wieder abgelenkt.
BRAINDUMP
Für mich bedeutet Braindump: Ich mache einen Cut!
Ich schließe den Laptop, schalte eine Playlist an und fange an, den Tisch, an dem ich gerade arbeite, aufzuräumen.
Ich erlaube mir auch, von einem Raum zum anderen zu laufen, in Bewegung zu kommen.
Und jedes Mal, wenn mir eine unerledigte Aufgabe in den Sinn kommt, schreibe ich sie in mein Notizbuch, auf eine leere Seite.
Die Bewegung tut gut, das Wohnzimmer und die Küche werden nebenbei aufgeräumt und die vielen Dinge in meinem Kopf können ganz in Ruhe auf das Blatt purzeln.
Man kann sich für ein Braindump auch mit einer Tasse Tee hinsetzen und 10 Minuten alles aufschreiben, was anliegt. Bei mir persönlich funktioniert es mit Bewegung besser, oder wenn ich mich 20 Minuten am Bügelbrett stehe. Probier einfach mal aus, welche Technik bei Dir am besten klappt.
SCHREIBEN HILFT. IMMER.
Eine Anleitung zum Aufschreiben gebe ich auch bei jedem Workshop, bei jedem Ordnungseinsatz und auch bei Beratungsterminen zum Thema Social Media.
Ohne schreiben, kein Plan.
Und ohne Plan ist man nun mal planlos!
Allerdings ändert das Aufschreiben erstmal nichts am Arbeitspensum. Das bleibt leider bestehen. Aber es sortiert das größte Chaos, die notwendigen Aufgaben und man kann sich strukturiertet an die Arbeit machen.
SORTIEREN
Der nächste Schritt beim Braindump ist (nach einer kurzen Verschnaufpause, um alles sacken zu lassen), die vielen Aufgaben sinnvoll zu sortieren. Nach Dringlichkeit, nach Aufgabengebiet. So arbeite ich gerne mit einem Wochenplaner (gibt es HIER) bei dem ich auf einem Blick sehe, was anliegt. Hier kommen dann auch die Aufgaben aus meinem Kalender rein, damit auch nichts vergessen wird.
Am nächsten Tag saß ich in meinem Homeoffice am Schreibtisch. Diesen Ort meide ich gerade, denn hier herrscht das größte Chaos: Körbe für eine Kooperation, die ich bis Ende des Monats einsortiert und fotografiert haben möchte, ein Stapel Klamotten, den ich bei Vinted verkaufen möchte und der Schrank meiner Tochter ist auch noch nicht leer geräumt. Deshalb arbeite ich aktuell auch im Wohnzimmer. Ich musste mich jedoch an den Schreibtisch setzen, weil hier der Drucker steht.
Und was sehe ich hier? Eine weitere, wenn auch nur kleine, To-Do-Liste! Noch unerledigt von der vergangenen Woche.
Das sollte man unbedingt vermeiden!!!
Zu viele Listen, an zu vielen Stellen im Haus, helfen nicht wirklich weiter.
Es hat 48 Stunden gedauert, bis ich das schlimmste Chaos im Griff hatte. Dank Braindump.
KURZ UND KNAPP
Wenn bei Dir das größte Chaos herrscht:
- Schreib alles auf, was Dir durch den Kopf geht. Ganz ohne Bewertung.
- Ordne das Geschriebene und schreibe eine To-do-Liste der wichtigsten Punkte.
- Lass etwas Zeit verstreichen und nehm die Übersicht erneut zur Hand. Streiche, was erledigt oder unwichtig ist.
- Aktualisiere diese Übersicht regelmäßig oder verfasse jede Woche eine neue – so kannst Du die Methode an Deine Bedürfnisse anpassen.
- Braindump ist eine gute Methode, um die kommende Woche besser zu planen und den Fokus auf die wichtigen Aufgaben und Termine zu lenken.
Bedenke: Du musst nicht alles auf einmal und schon gar nicht perfekt schaffen! Und manchmal gibt es Dinge, die muss man gar nicht „schaffen“ – manchmal erledigen sich Sachen auch von alleine.
Du brauchst noch mehr Input zu dem Thema? Hier habe ich schon mal über Ordnung im Kopf für die innere Ordnung geschrieben.
In diesem Sinne,
ordentliche Grüße
Denise
Liebe Denise,
ich glaube, dass ist für mich persönlich in diesem Jahr Dein wichtigster Ordnungs-Tag-Beitrag. Vielen Dank dafür. Ich werde ihn sicher noch mehrfach lesen und schauen, wie ich für mich einsetzen kann. Eins hat Dein Beitrag schon geschafft: Als eben eine solche Situation auftrat, bin ich aufgestanden und habe mich bewegt, bevor ich aufschrieb, was mir einfiel.
Danke,
Lili
Vielen Dank für diese Anregung!!! Kam gerade im richtigen Augenblick…ein Text soll fertig werden und nebenbei das bischen Haushalt und ein Halbtagsjob +(Krankheitsvertretung) erledigt sein…und mehr und mehr ein Watte-Kopf, vor lauter Gedanken kein Weiterkommen…aufschreiben, sortieren – super!!!
Liebe Grüße, Marion
Liebe Denise, so ein toller Beitrag! Mit ging es im September auch so. Dann hab ich mich organisiert. Eine Liste und eine Einkaufsliste haben Ordnung in die Gedanken gebracht. Ich mache es jetzt so, dass ich mir jeden Tag 3 Haushaltsaufgaben, 3 ToDo’s (Anrufe, Erledigungen) und 3 Dinge die ich für mich machen will, aufschreibe. So bekomm ich mehr geregelt, als täglich auf die lange Liste zu schauen. Als Mama von einem Kleinkind war mir die ‚Für mich‘-Spalte auch besonders wichtig. Mal schaffe ich alles und noch mehr (ergänze ich und mach einen Haken ran), mal weniger. Aber ich habe auch gelernt nachsichtiger mit mir zu sein.
Danke noch Mal für deine vielen wertvollen Tipps! Ich nehme mir immer immer etwas mit, wenn ich bei dir vorbeischaue! Alles Liebe Juliane