Bücher Ordnung

Weniger, aber besser | Essentialismus

04/06/2020

Essentialismus

Die konsequente Suche nach weniger

Weniger finde ich gut – außer bei Büchern. Von Büchern kann ich bekanntlich nicht genug bekommen und natürlich lese ich auch vieles, was mit Ordnung oder Minimalismus zu tun hat. Das Buch von Greg McKeown ist dabei eins der interessantesten, die ich seit langem gelesen habe: Essentialismus: Die konsequente Suche nach Weniger. Ein neuer Minimalismus erobert die Welt.

In dem Buch werden folgende Fragen beleuchtet:

  • Was ist der Kern der Denkweise eines Essentialisten?
  • Wie können wir die vielen belanglosen von den wenigen wesentlichen Dingen unterscheiden?
  • Wie können wir die vielen belanglosen Dinge ausschalten?

Der wunderbare Leitspruch in diesem Buch:

Weniger – aber besser

Essentialismus

Ich war ohnehin schon von dem Buch begeistert, doch als dann auf Seite 236 der Abschnitt zum Thema Routine kam, wollte ich jubeln!

Kostbare Energie

„Routine gehört zu den mächtigsten Werkzeugen, wenn Hindernisse aus dem Weg geräumt werden müssen. Ohne Routine stehen wir im Bann belangloser Ablenkungen. Schaffen wir jedoch eine Routine, die die wesentlichen Dinge verankern, können wir diese ausführen, als würden wir von einem Autopiloten gesteuert. Anstatt bewusst nach dem Wesentlichen zu streben, führen wir dieses aus, ohne darüber nachdenken zu müssen. Wir müssen nicht Tag für Tag kostbare Energie verschwenden, um Prioritäten festzulegen. Wir müssen lediglich anfangs eine geringe Menge Energie aufwenden, ums eine Routine zu schaffen, danach müssen wir diese nur noch befolgen.“

Was für eine Freude, so einen Text in einem Buch zu entdecken, entspricht er doch genau dem, was ich in den vergangenen Jahren schon so für mich entdeckt und etabliert habe. Routinen und gute Gewohnheiten waren auch die Grundlage für Mein kleines Ordnungsbuch: Für ein schönes Zuhause und mehr Zufriedenheit.

Die Macht der Routine

„Wie jede andere Fähigkeit wird auch unsere Fähigkeit, die wesentlichen Dinge auszuführen, von Mal zu Mal besser. Denken Sie nur daran, wie Sie bei der Arbeit zum ersten Mal eine bestimmte wichtige Aufgabe erledigen mussten. Zuerst haben Sie sich wie ein Anfänger gefühlt. Vermutlich waren Sie unsicher und ungeschickt. Die Anstrengung, sich zu konzentrieren, hat Sie enorm viel Willenskraft gekostet. Sie hatten Schwierigkeiten, eine Entscheidung zu treffen und haben sich vermutlich leicht ablenken lassen. Dies ist völlig normal. Aber nachdem Sie die Aufgabe wieder und wieder erledigt hatten, haben Sie an Selbstvertrauen gewonnen. Sie waren nicht mehr abgelenkt. Sie waren in der Lage, die Aufgabe mit weniger Konzentration und Anstrengung besser und schneller zu erledigen. Die Macht der Routine entsteht aus der Fähigkeit unseres Gehirns, die Ausführung komplett zu übernehmen, bis der Vorgang völlig unbewusst wird.“

Kreativität

Weiter geht es dann darum, dass die richtige Routine Innovation und Kreativität bestärken kann. Eine Forschungsarbeit zum Thema Kreativität zeigt, wie äußerst kreative Menschen strikte Routinen einhalten, um ihren Kopf freizubekommen.

„Die meisten kreativen Menschen stellen bereits früh fest, in welchem Rhythmus sie am besten schlafen, essen und arbeiten können, und halten daran fest, selbst wenn es verlockend ist, sich anders zu verhalten. Sie tragen bequeme Kleidung, interagieren nur mit Menschen, die ihnen sympathisch sind und tun nur Dinge, die sie für wichtig halten. Natürlich sind solche Eigenheiten nicht besonders angenehm für all jene, die mit ihnen umgehen müssen … Aber die Personalisierung von Handlungsmustern trägt dazu bei, den Geist von Aufmerksamkeit fordernden Erwartungen zu befreien und ermöglicht eine intensive Konzentration auf die Dinge, die wirklich zählen.“

Es gibt schon zu viele Dinge, über die wir nachdenken müssen. Warum sollte man nicht einige davon durch die Einführung einer Routine aus der Welt schaffen?

Also: ein HOCH auf Routinen und Gewohnheiten.

Was das ganze mit Weniger, aber besser zu tun hat? Beim Essentialismus geht es darum, dass wir viel mehr Nein zu den nicht relevanten Dingen sagen müssen. Das fällt vielen Menschen schwer, weil sie denken, dass alles wichtig ist. Ein Essentialist hält aber inne, um zu unterscheiden, was wirklich wichtig ist und wählt sorgfältig aus, um gute Arbeit zu leisten.

Die Weisheit des Lebens besteht im Weglassen des Unwesentlichen

Lin Yutang

Dieses Buch ist eine kluge Inspiration für viele Lebensbereiche.

 

Ordentliche Grüße

 

Denise

 

 

 

  • Susanne K. 04/06/2020 at 10:32

    Liebe Denise,
    es ist auch eins meiner absoluten Lieblingsbücher und eine Bereicherung für mein Leben.
    Ich habe mich sehr über diesen Beitrag heute gefreut.
    Liebe Grüße aus Bayern,
    Susanne

  • Nicole 04/06/2020 at 11:12

    Liebe Denise,
    Das klingt super! Ich stelle jetzt gerade aufgrund unseres Umzugs fest, dass man viele Sachen ‚hortet‘, sie nie sieht und somit auch nicht benötigt.
    Das ist eine wichtige Erkenntnis beim Abschiedsschmerz. Und gerade im letzten Abschnitt erkenne ich mich absolut wieder.
    Seit ich auch in diesem Bereich meines Lebens etwas Ordnung geschaffen habe, ist etwas abgefallen und hat etwas schöneres hervorgebracht. Selbst wenn es nicht in aller Konsequenz klappt, auch der Beginn hilft!
    Das Buch nehme ich mir auf die Liste.
    Hab einen schönen Tag
    Nicole

  • Nicole Kirchdorfer 04/06/2020 at 17:25

    Das klingt fabelhaft. Ich bin seit Corona total auf dem Trip Ordnung zu schaffen. Innerlich mit der Konzentration auf das Wesentliche im Leben und äußerlich in Sachen Kleiderschrank Reduktion und in Sachen Wohnung mit konsequenter Ordnung durch Entledigen von Verzichtbarem.
    Für mich die positiven Denkanstöße von Corona, obwohl traurig, dass ich mich zuvor vom Alltag habe ablenken lassen und oft genug vor lauter Überforderung exzessive geshoppt habe….aber es ist ja nie zu spät.
    Wenn ich „Endlich Nichtraucher“ durch habe, werde ich mich mit Essentialismus beschäftigen. Schon im Warenkorb 😉

    LG Nicole