Ordnung

Ordnung im Gästezimmer

26/05/2022

Immer wieder werde ich danach gefragt, ob ich mal was zum Thema Gästezimmer schreiben könnte. Bei vielen scheint dieser Raum zu so einer Art Rumpelkammer zu verkommen. Das passiert tatsächlich sehr schnell, da man diesen Raum gerne zur „Zwischenablage“ nutzt.

Ordnung im Gästezimmer

Auch mir passiert es immer wieder, besonders in stressigen Wochen, wenn irgendwie keine Zeit bleibt, sich mal um die schönen Dinge zu kümmern. Oder wenn man vielleicht zwischen den Jahreszeiten Kisten mit Wechselklamotten raussucht (und nicht direkt wieder verstaut). Oder man einen Stapel mit Dingen hat, die man bei eBay verkaufen möchte (gerade solche Aufgaben halten einen gerne auf, weil es oft so mühselig erscheint).

Ganz egal, woran es bei Euch liegt: Ihr seid nicht alleine damit!

Ordnung ist und bleibt eine never-ending-story, doch wenn man einmal eine klare Struktur festlegt und sich von unnötigen Dingen verabschiedet hat, sollte es erst einmal wieder für eine Weile halten.

Ordnung im Gästezimmer

Kurz vor Ostern, bevor meine große Tochter zu Besuch gekommen ist, wurde mir klar, dass unser Gästezimmer besonders wegen des Gästebettes so blockiert ist. Einen alten Schrank hatte ich bereits im Oktober aussortiert, nun war der nächste Schritt fällig, für die Ordnung im Gästezimmer.

Das Bett hatten wir am Anfang der Pandemie angeschafft, nachdem klar war, dass Paula erst einmal in Deutschland bleiben würde. 10 Wochen wurden daraus und die hätte sie niemals auf dem Schlafsofa verbringen können, das wir zu dem Zeitpunkt hatten. Dank Ebay Kleinanzeigen (es musste schnell gehen) habe ich damals erst das Schlafsofa verkauft und dann das Rattanbett mit Matratze gekauft.

Gästebett home24

Paula wird im September 23 Jahre alt und lebt und arbeitet in England. Sie wird nicht mehr so häufig zu Besuch kommen, wie noch zu ihrer Studentenzeit und selbst wenn sie dann mal mit ihrem Freund kommen sollte, können die zwei mein Schlafzimmer bekommen und ich würde auf dem Sofa schlafen.

Dinge für alle Eventualitäten aufzubewahren ist in meinen Augen das schlimmste, was man machen kann.

Lieber möchte ich mich frei fühlen.

Wir haben zu selten Übernachtungs-Gäste, als dass es sich lohnen würde, weiterhin den Raum einnehmen zu lassen. Also habe ich das Bett und die Matratze an eine junge Studentin verschenkt und mir wieder ein schlichtes Schlafsofa bestellt. Eins, das ganz leicht und unkompliziert ist, sodass es problemlos den Raum wechseln kann, wenn wir mal wieder Zimmer tauschen sollten.

Ordnung im Gästezimmer

Ohnehin habe ich mittlerweile nur noch Möbel, die ich selber von A nach B schieben kann. Möbel, die schon mehrfach ihren Zweck verändert haben (das eine Regal stand z. B. schon im Zimmer meines Sohnes, als er noch in den Kindergarten gegangen ist und die Lampe hing bereits in jedem der Schlafräume). Teure Designermöbel findet man bei mir vergebens, weil ich mir nicht viel daraus mache.

Ordnung im Gästezimmer

Die Frage ist also:  Wie verhindere ich, dass aus dem Gästezimmer eine Rumpelkammer wird?

Für Ordnung im Gästezimmer gelten, wie auch in allen anderen Räumen, die folgenden 6 Regeln:

Die 6 wichtigsten Regeln, um Schritt für Schritt zur dauerhaften Ordnung zu kommen 

Erst Regel: Aussortieren und gnadenlos minimieren! Alles, was defekt, überflüssig oder ungenutzt ist, darf aussortiert werden. Essenziell für Ordnung: Immer erst aussortieren, dann aufräumen! Es bringt nichts, wenn Dinge nur von A nach B geschoben werden. Dabei sollte man auch bedenken, dass Gerümpel den Energiefluss in unserer Umgebung und somit auch in uns blockiert.

Ordnung im Gästezimmer

Zweite Regel: Ordnung planen! Es ist enorm wichtig, einen Plan zu erstellen und Prioritäten zu setzen. Aus diesem Grund erstelle ich mit meinen Kunden auch immer einen Strategieplan. Man nehme einfach ein leeres Heft, zwei Seiten für jeden Raum und schreibe alles auf, was man hier erreichen möchte. Je mehr Punkte aufgeschrieben werden, desto sorgsamer kann man anschließend vorgehen.

  • Welche Schubladen und Schränke sollen sortiert werden?
  • Was muss repariert oder aussortiert werden?
  • Erfüllt der Raum seinen Zweck? 
  • Wie würde ich mich fühlen, wenn dieser Raum so wäre, wie ich ihn mir wünsche?

In den Strategieplan gehören alle Schritt und Punkte, und mögen sie noch so klein sein. Nur so verschafft man sich einen Überblick über das Projekt.

Im Idealfall notiert man sich, bis wann welches Ziel erreicht werden soll und dann legt man los.

Das schöne ist, dass man jeden noch so kleinen erledigten Zwischenschritt abhaken oder durchstreichen kann und je mehr man geschafft und erledigt hat, desto mehr steigt die eigene Motivation.

Ordnung im Gästezimmer

Dritte Regel: Im kleinen anfangen. Um die Motivation nicht zu töten, sollte man kleine Schritte machen. Trage Dir einen Termin in den Kalender ein und lege 1 – 2 Stunden dafür fest. Schau, wie weit Du kommst und plane dann direkt den nächsten Termin.

Vierte Regel: Sinnvoll einsortieren und gruppieren. Jedes Teil sollte einen Platz bekommen und nach Benutzung hierhin zurückgebracht werden.

Ordnung bedeutet, dass alles seinen Platz hat.

Fünfte Regel: Einfach anfangen. Eine Ecke oder eine Schublade nehmen und 15 Minuten aussortieren. Nicht zu viel nachdenken, einfach machen. Oft plagen sich Menschen mit dem Gedanken: „Wie fang ich an? Wo fang ich an?“ Einen Anfang findet man überall und jederzeit! Wenn man nur will!

Sechste Regel: Ordnung ist ein stetiger Prozess und nichts, was man nur einmal macht. Also immer überlegen: „Was lasse ich in mein Haus rein?“ und auch mal Nein sagen. Nur so vermeidet man, den Plunder von morgen anzuschaffen.

Wovon wir uns auf jedem Fall trennen dürfen, sind folgende Gedanken

„Das ist doch noch gut!“ 

„Das kann man vielleicht noch mal gebrauchen!

„Das hat doch mal viel Geld gekostet.“

Vielleicht hat es mal viel Geld gekostet … aber wenn es seit 6 oder 12 Monaten nicht benutzt wurde, ist es trotzdem sehr unwahrscheinlich, dass wir noch einmal Verwendung dafür haben. Besser ist, das Vertrauen zu haben, dass alles, was zu uns gehört, auch bei uns bleibt.

AMEN

Das Beste an der frisch hergestellten Ordnung im Gästezimmer / Homeoffice?

Ich bekomme jetzt wieder Besuch von meinen Kindern, die sich einfach mal aufs Sofa setzen oder legen

Homeoffice

Mehr zu dem Thema:

Woher ist?

  • Das Schlafsofa ist von home24
  • Die  meisten Kisten & Körbe in meinem Büro (auf den Regalen) sind von oh happy life
  • Der Schreibtisch-Hocker ist ein Aeris Swopper (ist sein Geld wert!)
  • Der Rest der Möbel kommt von IKEA.

 

Ordentliche Grüße

Denise

 

 

  • Nanette Maske 26/05/2022 at 7:43

    Ich hab zwar kein Gästezimmer, aber dein Beitrag hilft ja auch ganz allgemein beim entrümpeln. Ich werde das mit der kleinteiligeren Planung mal im Keller machen, da erschlägt es mich immer. Kleine Schritte wären da hilfreich. Danke!

  • Laura T. 26/05/2022 at 10:17

    Für mich sind das viel zu viele Körbe, viel zu viele Bücher und viel zu viel Deko. Dabei würde ich beim Foto das Bild Surfer Frau und Blumenvasen nur nehmen.
    Und die Ordner und Rest woanders unterbringen. Es ist nur meine persönliche Meinung und ich mag selbst für mich Ballastfreie Räume.
    Dennoch sehr schöne Farbtöne.

    Liebe Grüße

    Laura T.

    • fräulein | ordnung 26/05/2022 at 10:46

      Ja, schön wäre es, noch weniger Ballast zu haben. Ist aber in der Realität nicht immer umzusetzen.
      Die Ordner und den Rest habe ich bereits im Büro untergebracht, damit es nicht im Wohnzimmer steht.
      Lieber gebe ich ein realistisches Bild ab, denn die wenigsten Menschen wohnen so, wie es das Internet gerne glauben lässt.

      Übrigens: Wenn ich Bilder von meinem relativen leeren Schlafzimmer zeige, kommen gerne Kommentare wie „puh – mir wäre das zu clean“.

      Von daher … irgendwer hat immer was.

      • Kathrin 26/05/2022 at 11:06

        Genau so! Ich habe auch vor einiger Zeit festgestellt, dass die Social Media Welt oft (sehr oft, aber zum Glück nicht immer) ein Bild des „Perfekten“ zeigt. Ich bin seehr minimalistisch, aber kam dann oft an den Punkt, dass es mir aufgrund z.B. Instagram zu voll vorkam. Da haben mir die Sicht auf echte Menschen in meinem Umfeld geholfen, wo eben in den Häusern gelebt und nicht nur geschaut wird. Aber das Leben ist eben unperfekt perfekt. Und jaaaaa, Menschen leben und haben eben nicht nur ein Bild und eine Vase, sondern vllt auch Bücher, die sie inspirieren etc.

        Toller Beitrag und schönes neues Büro/Gästezimmer. Die Idee mit dem Sofa statt Bett werde ich übernehmen. Simple aber tolle Veränderung.

  • Katja 26/05/2022 at 10:53

    Liebe Denise,
    danke für die vielen wertvollen Tipps, v.a. das Anfangen in kleinen Schritten und die Dokumentation (im Heft)
    sind hilfreich. Dein Einsatz hat sich gelohnt ! Mal sehen, wann ich starte…
    herzliche Grüße
    Katja

  • Martina 26/05/2022 at 15:30

    Liebe Denise,
    seit ich Deinen Blog lese, gehe ich sowohl bei der Anschaffung von Möbeln / Deko als auch beim Ordnung halten
    viel überlegter vor und freue mich dann über die erzielten Ergebnisse. Deine Tipps sind sehr wertvoll und dafür
    bin ich Dir dankbar. Bitte gern noch mehr davon.
    Ganz liebe Grüße, Martina

  • Doris 26/05/2022 at 19:32

    Ich liebe deine Ordnungs Donnerstage. Sie helfen mit immer die Motivation nicht zu verlieren. Besonders wenn das Chaos überhand nimmt (einer kann sich gut trennen, 3 Horten gern :))
    Gerade gehe ich mein Büro an, in Verbindung mit einem Umbau des Wohnzimmers.
    Da fehlt mir noch die Struktur. Aber mit den kleinen Schritten werde ich nochmal den Plan anpassen.
    Danke dafür.
    Lg

  • Anna 30/05/2022 at 12:02

    Die Regeln finde ich ganz gut. Für mich ganz wichtig ist es regelmäßig mich um das Gästezimmer zu kümmern. Einen Strategieplan zu erschaffen ist natürlich auch sehr konsequent und geplant, wäre mir dann aber doch zu viel Aufwand. Dann lieber gleich anpacken und die ersten Sachen wegräumen.

    Wichtig auch einfach mal weniger bestellen. Meist landen bei uns im Gästezimmer die Sachen, die wir spontan im Internet bestellen und dann doch nicht wirklich brauchen.

    Danke dir für die Anregungen und gut zu wissen, dass man nicht alleine ist.