Pomodoro Technik im Home-Office
Die Arbeit im Home-Office gehört für mich schon lange zum Alltag und entspricht auch absolut meinem Naturell. Ich liebe es, eigenverantwortlich zu arbeiten, ohne Ablenkung durch Kollegen und je nach Stimmung kann ich strukturiert arbeiten, mich aber genauso gut im kreativen Chaos ausleben.
Mein eigener Herr zu sein ist wunderbar – erfordert aber auch viel Disziplin und Eigenverantwortung.
Neu ist für mich aktuell nur, dass meine Kinder schon die 3. Woche den gesamten Alltag mit mir teilen. Somit muss ich nicht nur mich selber organisieren, sondern auch ein Auge auf meine Kinder werfen. Allerdings bin ich dabei in der wirklich glücklichen Lage, dass John und Zoé mit ihren 13 und 15 Jahren sehr eigenverantwortlich arbeiten und wir hier keinen nennenswerten Schulstress haben – zumindest gibt es von meiner Seite her keinen Druck.
Dennoch habe ich mir über ein gutes Zeitmanagement Gedanken gemacht und meiner Tochter die Pomodoro Technik empfohlen, die mir gerade selber sehr hilft. Immer dann, wenn ich merke, dass ich zu viele Dinge gleichzeitig machen möchte oder mich schnell ablenken lasse, picke ich mir EINE Aufgabe raus, stell den Timer von meinem Handy auf 25 Minuten und arbeite konsequent nur an dieser Aufgabe. Mich erstaunt es selber immer wieder selbst, wie viel man schafft, wenn man hoch konzentriert ist.
Die Pomodoro Technik:
Produktiver arbeiten in Intervallen
Die Selbstmanagement-Methode verdankt ihren Namen dem italienischen Unternehmer Francesco Cirillo. Der nutzte in den Achtzigerjahren eine Küchenuhr in Tomaten-Form – eine Pomodoro eben.
Schon was die Ordnung angeht, empfehle ich seit Jahren, den Kurzzeitwecker auf 15 Minuten zu stellen. Wenn man jeden Morgen und oder Abend 15 Minuten für Ordnung sorgt, ist man meist effektiver, als wenn man einen riesigen Berg bezwingen muss – die Energie geht einem auf halben Wege aus.
So kann man diese Methode eben auch im Büro anwenden, hier sollte man aber mindestens 25 Minuten konzentriert arbeiten, gefolgt von 5 Minuten Pause, um dann weitere 25 Minuten zu schaffen. Nach 4 Einheiten á 25 Minuten gibt es eine Pause von 30 Minuten.
Wieso die Pomodoro Technik?
Für die Produktivitätssteigerung mit der Pomodoro-Technik gibt es einfache Erklärungen:
- Wer produktiv sein möchte, muss auch Pausen machen. Pausen sind wichtig um konzentriert und fokussiert zu bleiben. Die Pomodoro-Technik hat alle 25 Minuten eine fünfminütige Pause und alle 2 Stunden sogar eine 30 minütige Pause. Aufgrund der vielen Pausen kann man sehr lange konzentriert und fokussiert bleiben.
- Man ist bemüht, in diesen 25 Minuten viel zu erledigen. 25 Minuten sind nicht viel Zeit, daher muss man schon sehr produktiv vorgehen. Zeitfresser und Ablenkungen werden automatisch minimiert, denn wer nur 25 Minuten zur Erledigung einer Aufgabe zur Verfügung hat, wird keine Zeit haben um zu telefonieren oder im Internet zu surfen.
Wenn Du nicht glaubst, dass es so simple ist, mit der Produktivitätssteigerung durch die Pomodoro Technik, dann probiere es unbedingt selber mal aus und lass Dich überraschen!
Ich wende jeden Tag mindestens zwei bis drei Einheiten der Pomodoro-Technik an – das reicht bei mir schon für das Gröbste! Dabei wechsle ich sogar auch mal den Schreibtisch mit der Hausarbeit: 25 Minuten schreiben – 25 Minuten Haushalt – 25 Minuten Schreibtisch.
Mehr zu diesem Thema findet Ihr in den Beiträgen Mein ordentlicher Tagesablauf und Achtsamkeit im Berufsleben oder Wenn die Prokrastination wieder zuschlägt.
Wie ist es bei Euch gerade?
Was hilft Euch, um Eure Aufgaben geschafft zu bekommen?
Ordentliche Grüße
Denise
Oh ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen! Mich motiviert ein vorgegebener Zeitrahmen auch im Hinblick auf die danach folgende Tasse Kaffee oder eine Runde lesen. Und meistens staune ich, wie viel in der Zeit erledigt werden kann.
Kürzlich habe ich es auch umgekehrt angewendet: Alle maulten, dass jetzt auch noch gemeinsam die Küche aufgeräumt werden muss. Wir stoppten die Zeit und jeder war erstaunt, dass das gemeinsam nur 8 Minuten gedauert hat, für denjenigen, der es alleine machen muss aber – in unserem Fall – das vierfache an Zeit 😉
Danke, liebe Denise für all die wertvollen Tipps hier und Deine unaufgeregte und überhaupt nicht dogmatische Art,
liebe Grüße,
Stefanie
Ich schmunzle gerade in mich hinein, denn dein Artikel beschreibt original meinen Arbeitsalltag. Ich arbeitet seit 11 Jahren im homeoffice. Routinen sind mir wichtig und nützlich. Seit die Kinder jedoch ganztägig zu Hause sind und es immer mal wieder irgendwo in der Wohnung klappert und rumpelt, muss ich mich zwingen, am Schreibtisch sitzen zu bleiben. Das gelingt mir, indem ich einen timer auf 45 Minuten stelle und in dieser Zeit konzentriert arbeite. Erst nach Ablauf der Zeit, gucke ich nach der Geräuschquelle oder hole mir einen Tee.
Danke für deine anregenden Beiträge.
Klasse Idee auch für meine Arbeit. Ich kannte das bisher fürs Aufräumen zuhause, wäre bei der Arbeit auf diese Idee aber nie gekommen.
Gerade bei den Sachen, die ich immer gern zurückstelle, ist das super.
Das ist wieder mal eine der tollen Beiträge von Dir, in der ich etwas lese, was ich vermeintlich schon wußte, woanders angewandt habe, aber jetzt durch die neue Perspektive auch ganz was Neues sehe. Vielen lieben Dank für Deine immer wieder guten Vorschläge, bleib gesund mit Deinen Lieben, Lili